Last Exit: Bantar Gebang
in einer kleinen Wellblech-gedeckten Hütte mit schäbigen, geflochtenen Rattanwänden, gestützt von Bambusstangen, lebt Muhaemin, 67 Jahre Alt. Einst arbeitete er 35 Jahre lang als Müllmenschen in Bantar Gebang, auf der größten Müllhalde Indonesiens.
Nach Jakarta zog er bereits mit 25, um der große Traum von Arbeit und Wohlstand zu verwirklichen. Doch das stellte sich als schwieriger heraus, als er sich je hätte vorstellen konnen. Am Ende bliebt nur noch das Müllsammeln.
Vor zwei Jahre trat Muheimin in Ruhestand. Dabei hatte er noch überlegt, noch ein bis zwei Jahre länger zu arbeiten. Doch seine Kinder hatten ihm davon abgeraten. Zu gefährlich sei die Arbeit auf der Müllkippe, sagten sie.
Die Kinder mussten die Schule verlassen, um mitzuarbeiten und die Familie finanziell zu unterstützen. Wie ihre Eltern wühlen sie von morgens bis abends in den stinkenden Müllbergen, um wiederverwertbare Gegenstände zu finden.
Er und seine inzwischen verstorbene Frau mussten deshalb von winzigen Ersparten auskommen. Ab und zu bekommt er ein kleines Taschengeld von dem ältesten Sohn.
Eine staatliche Hilfsgelder, die den lokalen Bürgern als eine Art Entschädigung für die Geruchsbelästigung dient, bekommen sie ohne örtlicher Ausweis wohl kaum. Denn trotz langjährigen Aufenthalt in Bantar Gebang verweigerte die Stadtverwaltung den Müllmenschen oft die Ummeldung des Wohnsitzes zu gewähren.
Und so führt er bist heute den Ausweis aus seiner alten Heimatstadt mit sich, die er schon vor 30 Jahren verlassen hat.
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