Lebe - und denke nicht an morgen
Dieses Motto gilt wahrscheinlich für eine Vielzahl der Bewohner des Bremerhavener Stadtteils Lehe, 2016 von der BILD Zeitung als ärmster Stadtteil Deutschlands gekürt.
Dieses Foto habe ich aufgenommen auf dem Parkplatz eines Supermarktes in Lehe.
Hier treffen sich alltäglich Drogen- und Alkoholkranke um ihren Pegel mit Hilfe von Billigbier und "Hubertustropfen" (Kräuterbitter a la Jägermeister in Billigausgabe) auf Standgas zu bringen, zu halten und manchmal auch in den roten Bereich zu treiben.
Hier werden die alltäglichen Probleme diskutiert, "Weltpolitik" gemacht und die Rangordnung im Ghetto bestätigt, verteidigt, erneuert, angezweifelt und umkämpft.
Sie suchen ihren Platz in der Gesellschaft aus der sie ausgestoßen wurden, oder zu der sie nie gehörten.
Sie suchen Anerkennung, Respekt und Liebe, finden Verachtung, Kopfschütteln und wenn´s hochkommt, mitleidige Blicke.
Sie lachen und streiten, schimpfen und diskutieren, pissen an die Autos und sorgen zwischen den Büschen am Rande auch hin und wieder für den Fortbestand ihrer Gemeinschaft.
Aber auch sie gehören zur Gesellschaft - so wie du und ich
Formuliert und aufgeschrieben während einer kurzen Wartezeit auf eben diesem Parkplatz, umgeben von eben diesen Menschen unter dem Einfluß der vorherrschenden Stimmung die ein Landei doch schon sehr an seine Grenzen bringen kann.
Winfried Ueckert 29/05/2017 13:53
Eine Devise, der man sich unter bestimmten Situationen und Erlebnissen, durchaus anschliessen kann !Liebe Grüße Winni
blue night 29/05/2017 10:20
Sehr sinniger Satz für uns alle - macht das Leben vielleicht etwas leichter - Bloß meistens gelingt es nicht ... LG.Regina