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Legende aus 1976 - Rainer Buchmann und sein Porsche-911-Coupé als Targa-Modell

Legende aus 1976 - Rainer Buchmann und sein Porsche-911-Coupé als Targa-Modell

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Karl-Friedrich A. Ditter


Free Account, Offenbach am Main

Legende aus 1976 - Rainer Buchmann und sein Porsche-911-Coupé als Targa-Modell

1973 begann bb, auf Kundenwunsch Porsche-Modelle zu modifizieren. Anfänglich beschränkte sich das Unternehmen darauf, die Innenausstattung der Wagen individuell aufzuwerten und besondere Lackierungen anzubieten. Zum Angebot gehörten unter anderem Lederausstattungen; einzelne Exemplare sollen auch mit vergoldeten Armaturenbrettern versehen worden sein.1976 baute bb ein Porsche-911-Coupé in ein Targa-Modell um und lackierte es in den Regenbogenfarben des Sofortbildkamera-Herstellers Polaroid. Polaroid stellte das als „Rainbow-Porsche“ bekannt gewordene Auto auf der Photokina 1976 auf seinem Stand aus.

Ab 1976 erweiterte bb das Angebot auf Karosseriemodifikationen. Die Umbauten erfolgten jeweils in Handarbeit; ein bei bb angestellter Spengler fertigte die Blechteile einzeln an. Zu den Spezialitäten des Unternehmens gehörte die Synthese verschiedener Porsche-Karosseriekonzepte in einem Modell. Bekannt wurde insbesondere ein Flatnose Porsche genannter Sportwagen, der technisch auf dem Porsche 930 („911 Turbo“) aufbaute, aber mit einem an den Porsche 928 angelehnten flachen Vorderwagen versehen war und die Dachpartie des 911 Targa (einschließlich der hinteren Panoramascheibe) verwendete. Dieses Modell erschien erstmals 1977 und wurde in den folgenden Jahren in zahlreichen Exemplaren gefertigt. Daneben entstanden Cabriolet- und Targa-Versionen des Porsche 928.

Mit Beginn der 1980er-Jahre nahm bb auch Aufträge für die Umgestaltung von Mercedes-Fahrzeugen an. Hierzu gehörten unter anderem Cabrioletversionen für die Coupés der seinerzeitigen S-Klasse, wobei in mindestens einem Exemplar auch eine Version mit beweglichem Metalldach („Magic Top“) hergestellt wurde. Besonders auffällig war ein rot lackierter Mercedes 600 Pullman, der mit freistehenden Kotflügeln im Stil der 1930er-Jahre umgebaut wurde. bb verlängerte hierfür den Radstand um 70 cm und vergrößerte die Spurweite um 30 cm. Auftraggeber des Einzelstücks war der saudi-arabische König Chalid ibn Abd al-Aziz.

1978 stellte Buchmann den ehemaligen Porsche-Mitarbeiter Eberhard Schulz ein und baute mit ihm den bb Mercedes CW 311. Es war damals einer der windschnittigsten und schnellsten Sportwagen der Welt mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 300 km/h. Buchmann befasste sich auch mit Produkten von VW und war bald Partner namhafter deutscher Unternehmen, vom Automobilbau bis hin zur Lackindustrie.

Technische Innovationen

Multifunktionslenkrad und digitales Armaturenbrett in einem bb VW Polo
bb entwickelte seit den späten 1970er-Jahren einige technischen Innovationen, durch die es sich von den Konkurrenten in der Branche abhob. bb war ein Pionier für Autoelektronik, die heute oft zur Serienausstattung gehört. Das reichte von der fernbedienbaren Zentralverriegelung über Abstandswarner beim Einparken und digitale Computersysteme bis hin zum 1983 zum Patent angemeldeten Multifunktionslenkrad und einem sprechenden Cockpit.

Mitte der 1980er-Jahre gingen die Umsätze bei Buchmann ebenso zurück wie in der gesamten Tuning-Branche. Der Kursverfall des US-Dollars betraf sowohl Buchmanns treue Kundschaft von US-Bürgern in Deutschland als auch die Kunden aus dem Nahen Osten. 1986 musste Buchmann sein Unternehmen schließen. Danach war er lange als Unternehmensberater tätig.

Neubeginn 2014

Rainer Buchmann bei der Enthüllung des bb Moonracer Porsche
Im September 2014 startete Rainer Buchmann in Frankfurt am Main ein Comeback in der Autobranche. Buchmann präsentierte den „bb Moonracer“, eine Neuinterpretation des Regenbogen-turbo-targa von 1976 auf Basis eines 1980er Porsche Targa.

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Exif

APN NIKON D80
Objectif AF-S DX VR Zoom-Nikkor 18-55mm f/3.5-5.6G
Ouverture 4.2
Temps de pose 1/60
Focale 24.0 mm
ISO 200

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