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Leviten-Grabdenkmal ...

Leviten-Grabdenkmal ...

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Ulrich J. Kind


Premium (Pro), Riedbach/Krs.Haßberge (Ufr.) - Bayern

Leviten-Grabdenkmal ...

... auf dem ehemaligen Zentralfriedhof für den Haßfurter Bezirk in Kleinsteinach (Krs. Haßberge). - Die Aufnahme ist nicht "aus dem Senkel", sondern die jüdischen Grabsteine stehen manchesmal schief!
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Die Kanne oder Schale ist das Symbol der "Leviten", den Dienern einer jüdischen Gemeinde. Die Leviten sind - nach den Kohanim (Priestern) - die zweite Schicht des jüdischen Volkes. Sie waschen den Priestern vor dem Pristersegen - birkat kohanim - die Hände. In der Kanne ist das Wasser, die Hände wurden früher (und heute noch) unter die Kanne gehalten, darunter befand sich früher die Schüssel oder Schale. Daher auch das Symbol der Leviten - Kanne und Schale. In Israel wird heute zum großen Teil nur noch die Kanne verwendet, die Schale ist heute ein ganze normales Waschbecken. (Korrektur: 25.01.2012)
Die "Kohanim" führen als Symbol die segnenden Hände und gehörten der obersten Schicht des israelitischen Volkes an. Für Sie gelten besondere Verhaltensregeln, z.B. dürfen Kohanim einen Friedhof nur ausnahmsweis betreten und zwar bei der Beerdigung von Vater, Mutter, Sohn, Tochter und unverheirateter Schwester!
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Der Davidsstern hingegen taucht als Symbol auf dem Grab erst in jüngerer Zeit auf, als eine Reaktion auf den stärker werdenden Antisemitismus!
Als berühmter Mann der Judengemeinde Kleinsteinach wurde Rabbi Samuel Meseritz im Jahr 1681 hier auf dem Bezirksfriedhof Kleinsteinach bestattet.
Rabbi Meseritz war Verfasser eines zweibändigen talmudischen Werkes. Er kam ursprünglich nach der Kosakenverfolgungen unter Chelmnicki als Rabbi Shmuel Halevi aus dem Ort Meseritz in Polen nach Deutschland.
Zuerst wirkte er als Rabbiner in Bamberg, dann bis zu seinem Lebensende in Kleinsteinach, wo er auch begraben wurde.
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Hintergrund: Der Bezirksfriedhof Kleinsteinach wurde im Jahre 1453 angelegt und umfasst auf einer Fläche von 12 224 Quadratmeter rund 1200 Grabdenkmale!
Der älteste noch lesbare Grabstein trägt die Jahreszahl 1604!
Als einer der letzten Beerdigungen ist die am 29. März 1942 verstorbene Rosa Lonnerstädter aus dem damaligen, seit Juni 1941 bestehenden, Haßfurter Judengetto (Brückenstraße 3) beurkundet.
Das letzte Grabdenkmal gehört zum Grab von Daniel Mahler, der am 18. Januar 1942 in Westheim (Steigerwald) verstarb. Nach dem II.Weltkrieg setzten seine Söhne aus den USA einen Grabstein für ihren Vater, denn nach jüdischer Vorstellung findet nur der Tote seine Ruhe, der einen Grabstein hat.
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Vielen herzlichen Dank an einen guten Freund, Herrn Israel Schwierz (Würzburg), dem ehemaligen Rektor der Hauptschule von Arnstein (i.Ufr.) für die Hintergrundinfos zu den jüdischen Glaubensriten und an die ehemalige Leiterin des Bibliothekszentrums Haßfurt Frau Cordula Kappner (Haßfurt), die sich mit der jüdischen Geschichte seit über 25 Jahren intensiv befasst und gegen das Vergessen im Landkreis Haßberge eintritt. Für ihr Engagement wurde Cordula Kappner kürzlich mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Zitiert sind in der oberen Textbeiträgen zur Bildunterzeile einige Auszüge aus der kleinen Einführung: "Der jüdische Friedhof" aus dem Jahr 2005 und weiter: "Die jüdischen Friedhöfe im Landkreis Haßberge", aus dem Jahre 1988 und der Schrift: "Jüdische Bürger im Landkreis Haßberge" (1995), "...die sind dann einfach fortgekommen ..." (2003) alle von Cordula Kappner, herzlichen Dank!
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Der Bezirksfriedhof Kleinsteinach ...
Der Bezirksfriedhof Kleinsteinach ...
Ulrich J. Kind

"Gegen das Vergessen" ...
"Gegen das Vergessen" ...
Ulrich J. Kind

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