Licht und Stille

Licht und Stille

Stille? Nicht ganz. Kranichrufe und das Schreien aufgeschreckter Fischreiher, knackendes Geäst durch polternde und vandalisierende Wildschweine – sonst aber: Nichts, außer dem etwas knarrend klingenden Verschluß meiner Kamera. All dies umgeben von diesem kriechend wabbernden und sich verdichtenden Nebel, flankiert von einem Licht, das schüchtern und zögerlich über die raureifnassen, morastigen Wiesen züngelt, um urplötzlich und ungestüm aus den Nebenschwaden hervorzubrechen und den uralten Kampf wieder einmal für sich zu entscheiden... MIT ANDEREN WORTEN: Der übliche unwiderstehliche Natur-Kitsch, wenn man frühmorgens aus dem Haus schleicht und zufällig eine funktionsfähige Kamera, ein paar Objektive und ein Stativ dabei hat. Nicht zu vergessen eine Hündin, die das mit den Wildschweinen übrigens gar nicht so witzig fand. Während ich dem Licht nachjagte, saß sie wie erstarrt da und blickte unentwegt in Richtung einer nahe gelegenen Schonung, aus der tatsächlich nur kurze Zeit später eine ganze Rotte dieser ausgewachsenen Boliden - sechs an der Zahl - ausbrach und in die entgegengesetzte Richtung Reißaus nahm – als wäre kein geringerer als Monsieur Obelix hinter ihnen her.