Loreley
Vom Felsen aus, den Blick dem Fluss hinauf...
"Ich weiß nicht was soll es bedeuten, daß ich so raurig bin; Ein Märchen aus alten Zeiten, Das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Sie kämmt es mit goldenem Kamme und singt ein Lied dabey; Das hat eine wundersame,
gewaltige Melodei.
Die Luft ist kühl und es dunkelt, und ruhig fließt der Rhein; Der Gipfel des Berges funkelt
im Abendsonnenschein.
Den Schiffer, im kleinen Schiffe, ergreift es mit wildem Weh; Er schaut nicht die Felsenriffe,
er schaut nur hinauf in die Höh´.
Die schönste Jungfrau sitzet dort oben wunderbar,
Ihr goldenes Geschmeide blitzet, sie kämmt ihr goldenes Haar.
Ich glaube, die Wellen verschlingen am Ende Schiffer und Kahn; Und das hat mit ihrem Singen
die Lore-Ley getan.
Heinrich Heine, 1823
Der Westzipfler 30/10/2021 22:40
Leider ist das Gedicht verstümmelt und völlig verdreht zitiert worden. Und, wie der letzten Gedichtzeile zu entnehmen ist, muss es "Die Loreley" heißen (und nicht -lay)!LG Markus