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'Love until it hurts'

... die Blütendekoration auf dem schlichten Grab von Mutter Teresa in der 'Missionaries of Charity' im Bezirk Chowringhee

Im angrenzenden Museum sind etliche persönliche Gegenstände, Bilder und Informationen zusammengetragen. Ihr Zimmer im oberen Stockwerk, in dem sie von 1953 bis 1997 schlief und arbeitete, kann besichtigt werden.
Dies war das wärmste Zimmer im Haus, da es direkt über der Küche lag - ein Feldbett, Tisch und Stuhl, kein Ventilator.

Die Einwohner Kolkatas haben eher ein zwiegespaltenes Verhältnis zur 'Saint of the Gutters' (Heilige des Rinnsteins). Sie denken, dass das Ansehen und die Popularität ihrer Stadt durch ihre Tätigkeit gelitten hat, da in den Medien stets das Negative (Armut, Slums, Krankheiten) betont wurde.
Manche bezeichneten sie auch als religiöse Imperialistin, auch wurde sie kritisiert, dass sie Spenden von Diktatoren und korrupten Wirtschaftsbossen angenommen habe. Nicht zuletzt wurde auch ihr striktes Festhalten am katholischen Glauben bzw. ihr Standpunkt zur Empfängnisverhütung als unhaltbar bezeichnet.

Für viele war und ist Mutter Teresa jedoch der Inbegriff menschlicher Aufopferung. Als Kind albanischer Eltern schloss sie sich 18jährig dem Loreto-Orden an, unterrichtete in dessem Auftrag an der St. Mary's Highschool. Von der ständig zunehmenden Armut war sie so entsetzt, dass sie den Orden 'Missionarinnen der Nächstenliebe' gründete, 1952 das Nirmal Hriday ('Reines Herz') eröffnete. Dieses weltberühmte Sterbehospiz bzw. das erste von ihr gegründete Haus liegt im Stadtteil Kalighat (durfte ich wegen Baufälligkeit nicht besichtigen).
Für die Menschen war es damals völlig neu, dass Sterbende auf den Straßen Schutz und Menschenwürde in diesem Haus erfahren konnten.

Der Orden expandierte zu einer international tätigen Wohlfahrtsorganisation,
Mutter Teresa lebte weiter in absoluter Einfachheit, 1979 erhielt sie den Friedensnobelpreis.

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