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W. RITTER


Premium (World), Althegnenberg

LOVE & WAR

Die Früchte der Jagd – das heißt die erlegten Tiere – wurden von der Kirche gesegnet.
Die Erzbischöfe und Kardinäle haben sich selbst als Schützen an der Jagd beteiligt.
Die Bischöfe waren oft zugleich Fürsten und haben große Jagdfeste veranstaltet.
Fast alle Fürstbischöfe haben große Jagdreviere besessen.
Die Metzelei an den Tieren, dieses KZ, das durch die Jahrhunderte geht,
ist wesentlich verursacht durch die „Mutter Kirche“.

Prof. Dr. Hubertus Mynarek (*1929),
dt. Humanist, Kirchenkritiker und mehrfacher Buchautor

1972 verfasste Mynarek einen offenen Brief an Papst Paul VI., in dem er die Aufhebung des Zölibates und die Demokratisierung der katholischen Kirche forderte. Im gleichen Jahr trat er aus der Kirche aus und heiratete.
Seinen Angaben zufolge war er damit der erste Universitätsprofessor der deutschsprachigen Theologie im 20. Jahrhundert,
der aus der katholischen Kirche austrat.
Noch 1972 wurde ihm die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen.
Vom österreichischen Staat wurde er daraufhin zwangspensioniert.
Mynarek sieht darin einen Beweis für die weitgehende Verflechtung zwischen Kirche und Staat, die in Österreich und in Deutschland häufig zur Unterdrückung kirchenkritischer Meinungen führe.

In den meisten seiner Bücher – etwa in Herren und Knechte der Kirche, Eros und Klerus und Die Papst-Entzauberung – kritisiert er detailliert die Lehre der katholischen Kirche und deren sichtbare Auswirkungen.
Er wirft der Kirche ihre u. a. hierarchisch-undemokratische Struktur sowie die fehlende Gleichberechtigung der Frau vor. Außerdem kritisiert Mynarek die Sexualmoral der katholischen Kirche – das Hauptthema des Buches Eros und Klerus. In dem Buch Herren und Knechte der Kirche, das autobiographisch ist, bemängelte er das von ihm selbst erlebte Verhalten von Kirchenvertretern.

Commentaire 6

  • Ysilonna 17/11/2017 4:56

    So passend. Toll in Szene gesetzt.
    Liebe Grüße
    Ysilonna
  • mme. sans-importance 02/09/2017 23:51

    Wahre Worte - die katholische Kirche hat noch sehr viel schlimmere Verbrechen begangen.. an Menschen. Eine Bild-Komposition die nachdenklich stimmt.
    Liebe Grüße,
    Miri
    • W. RITTER 03/09/2017 8:56

      Angeblich haben diese nie aufgehört.
      Allerdings würde die Aussage, die Kirche hätte noch sehr viel schlimmere Verbrechen an Menschen begangen, voraussetzen, dass es eine Werteskala für lebendige Wesen gibt.
      Dies ist, so denke ich, nur ein Konstrukt unseres Ego - Verstandes.
      Auf alle Fälle erscheint es uns im "Normalfall" schlimmer, wenn es die eigene Art trifft.
      Das den Menschen durch psychische und körperliche Folter durch die Kirche letztendlich schlimmeres widerfahren ist, davon kann man ausgehen.
      Die Tiere waren wohl dann schneller von ihrem Leid erlöst.
      Vielen Dank für Deine wie immer aufschlussreichen Zeilen, liebe Miri!
      Liebe Grüße zurück

      Winni :-))

      Die Frage hat für die Menschen nicht zu lauten:
      Können die Tiere denken?
      Sondern sie hat zu lauten:
      Können die Tiere leiden?
      Darüber aber gibt es wohl keinen Streit, und das Wissen um diese Leidensfähigkeit muss daher die Hauptsache sein bei jeder Betrachtung der Tierseele durch den Menschen.

      Der Tag mag kommen, an dem der Rest der belebten Schöpfung jene Rechte erwerben wird, die ihm nur von der Hand der Tyrannei vorenthalten werden konnten. Die Franzosen haben bereits entdeckt, dass die Schwärze der Haut kein Grund ist, ein menschliches Wesen hilflos der Laune eines Peinigers auszuliefern. Vielleicht wird eines Tages erkannt werden, dass die Anzahl der Beine, die Behaarung der Haut oder die Endung des Kreuzbeins ebenso wenig Gründe dafür sind, ein empfindendes Wesen diesem Schicksal zu überlassen. Was sonst sollte die unüberschreitbare Linie ausmachen? Ist es die Fähigkeit des Verstandes oder vielleicht die Fähigkeit der Rede? Ein voll ausgewachsenes Pferd aber oder ein Hund ist ungleich verständiger und mitteilsamer als ein einen Tag oder eine Woche alter Säugling oder sogar als ein Säugling von einem Monat. Doch selbst wenn es anders wäre, was würde das ausmachen? Die Frage ist nicht: Können sie denken? Können sie sprechen? Sondern: Können sie leiden?

      JEREMIAS BENTHAM
      (1748-1832),
      war ein Englischer Philosoph und Sozialreformer

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