Magdalenenklause
Dass das Schlösschen nur teilweise verputzt ist und Risse im Mauerwerk aufweist, ist vom Bauherrn Kurfürst Max Emanuel so gewollt: Die Magdalenenklause im Nymphenburger Schlosspark stellt eine der ersten Ruinenarchitekturen der europäischen Gartenkunst dar.
Noch heute pilgern am 22. Juli, dem Magdalenentag, Christen zu dem Ruinenschlösschen. Der Besuch der Klause soll heilende Wirkung haben – so wurde angeblich die blind geborene Freiin von Pechmann durch das Heilwasser, das sich in einem Becken im Inneren der Klause sammelt, sehend gemacht.
Architektur und Geschichte
Die Ruinenarchitektur spiegelt den Memento mori Gedanken des Barocks wider: Sie erinnert an die Vergänglichkeit alles Irdischen. Im Inneren ist die Klause als fantasievolle Grotte mit Muscheln, bunten Steinen und Tuffstein gestaltet. Neben einer Magdalenenfigur erinnert aber ein Schädel wieder an die menschliche Sterblichkeit. In dem Heilwasserbecken spiegelt sich durch ein Deckenloch der Himmel wider und erweckt den Eindruck, als können man durch die Erde hindurch den Himmel auf der anderen Seite sehen. Die Ruine ist umgeben von einem bewusst verwilderten Baumgarten und gehört als eine von vier Parkburgen zum Ensemble des Nymphenburger Schlossparks. Die Klause wurde eigentlich gebaut, um für Kurfürst Max Emanuel einen Rückzugsort der Besinnung zu bieten fernab vom höfischen Trubel. Bei der Einweihung der Klause 1728 war er jedoch bereits verstorben.
Petra-Maria Oechsner 03/04/2020 23:28
ich hab erst geglaubt, dass dieses gebäude baufällig ist :-)bis ich deinen text las...
man lernt immer noch dazu !!
lg petra
Ruth U. 03/04/2020 17:40
Genau deswegen, wegen der Risse und des Putzes sieht das Gebäude klasse aus und wirkt super im Bild.LG Ruth
Monsieur M 03/04/2020 17:05
Dann ist dieser Ort ja fast schon besuchspflichtig für Fotografen, damit sie weiterhin einen wachen Blick haben.LG Norbert
wosai 03/04/2020 16:29
Liege ich falsch, dass es inzwischen doch "restauriert" wird / wurde, weil das Dach ... ?Gruß, Wolfgang
Rolfi112 03/04/2020 14:09
Das olle Gemäuer kam mir doch bekannt vor!Schon, als ich im Oktober 2011 im Nymphenburger Schlosspark war, dachte ich: Das marode Gemäuer könnte ja auch mal restauriert werden. Das es, als es neu war, schon alt war, war mir neu...was ich ich jetzt gelernt hab!
Danke fürs Zeigen und Erklären!
lGe, Rolf
Inge S. K. 03/04/2020 14:07
Das ist auch eins meiner Lieblingsmotive, ich habe aber lange gebraucht bis ich kapiert habe, dass es so alt aussehen soll.Runzelkorn 03/04/2020 13:50
Vielleicht kann man mit dem Heilwasser auch Coronaviren ersäufen.Klacky 03/04/2020 13:36
Ich wollte doch gerade sagen, daß ich das kenne, da sah ich schon Deine Zeilen.Hast Du da so randaliert, daß das Mauerwerk springt?
Günter K. 03/04/2020 12:03
schon vor Jahrhunderten. ergötzte man sich (ein zeitgen. ausdruck) an solchen auch damals als romantisch empfundenen Bauwerken. im grunde genommen ist das heute noch genau so ;-)lg günter
Markus 4 03/04/2020 11:37
Ein verstecktes KleinodBleib gsund
Habedieehre
Markus
Jopi 03/04/2020 11:02
Wir haben auch künstliche Ruinen, guckst duMira Culix 03/04/2020 10:51
Dieses etwas Marode hat durchaus einen Reiz, das haben die Barockfürsten in all ihrer Pracht wahrscheinlich ähnlich empfunden wie wir heute in unserer "perfekten", technisierten Welt des Überflusses. Leute in einer Umgebung, wo eh viel kaputt ist und nicht funktioniert, verstehen gar nicht, was man daran gut finden kann.