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Karl Kraft


Premium (Pro), Mainz

Mainzer Marktbrunnen

Auf der Internetseite
http://www.mainz.de/WGAPublisher/online/html/default/mkuz-5sxmc2.de.html?
kann man unter anderm folgendes lesen:

1526 stiftet der Mainzer Erzbischof, Kardinal Albrecht von Brandenburg, den Bürgern seiner Stadt einen auffallend beeindruckenden Brunnen, der heute nicht nur der älteste, sondern wohl auch schönste Renaissancebrunnen Deutschlands ist. Im täglichen Leben der Neuzeit sind Brunnen von wesentlicher Bedeutung. Eine zentrale Wasserversorgung, wie es sie zu Zeiten der Römer in Mainz gegeben hatte, existiert nicht mehr. Die Bevölkerung versorgt sich aus den vielen häusernah gelegenen Brunnen. Deren Grundwasser ist aber zumeist stark verschmutzt.
Die Errichtung des farbenprächtigen und schön geschmückten Marktbrunnens erscheint daher auf den ersten Blick als großherzige Geste eines Kurfürsten, der um das Wohlergehen seiner Bürger sehr bemüht ist. Wirft man aber einen genaueren Blick auf das Kunstwerk und die geschichtlichen Ereignisse jener Zeit, erweist sich die noble Spende als ganz und gar nicht uneigennützig. Zwei Jahre zuvor, 1524, war im Land der Bauernkrieg ausgebrochen. Die Rebellion der Bauern um soziale Gerechtigkeit und Freiheit hatte bald auch die Mainzer Bevölkerung erfasst, die unter Waffenlärm in einer Liste mit 31 Artikeln die Aufhebung adeliger und klerikaler Privilegien gefordert hatte. Mit der Rückkehr der kaiserlichen Truppen nach der siegreichen Schlacht in Pavia folgte 1525 die Niederschlagung der Aufständischen und damit auch Wiederherstellung der alten Machtverhältnisse zwischen Volk und Obrigkeit.
Mit der Neugestaltung von Höfchen, Markt und Liebfrauenplatz kehrt der Brunnen 1974/75 wieder an seinen ursprünglichen Standort vor die Domhäuser in Richtung Liebfrauenplatz zurück. Als Symbol erfolglosen Aufbegehrens, Zeugnis geschichtlicher Ereignisse und reich geschmückte Darstellung fürstlicher Eitelkeit ist der Mainzer Marktbrunnen in jedem Fall einer näheren Betrachtung wert.

Bilddaten: Minolta Dynax 5D, ISO 100, BW 35mm (52mm KB) Blende 36, Zeit 2,5 -30sek

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