Thomas Illhardt


Premium (Complete), Berlin-Reinickendorf

Manicomio di Maggiano

Jahrelang habe ich dieses Gebäude von der Autobahn aus gesehen, wenn ich Richtung Florenz gefahren bin. Von außen machte es wegen seiner Architektur auf mich den Eindruck, es sei kleines Kraftwerk eines Stromerzeugers.
In diesem Jahr haben wir es endlich geschafft, dorthin und dank sehr netter Italiener sogar rein zu kommen.
Sig. Marchetti hat uns in einer hochinteressanten Führung viel über die Geschichte dieses Bauwerks erzählt.
Ursprünglich war es seit dem 4. Jahrhundert ein Kloster, wurde dann aber im Laufe der Zeit mehr und mehr als Krankenhaus und schließlich bis 1997 als Irrenanstalt genutzt.
Marchetti`s Geschichten nach brachte diese Anstalt den Insassen, aber auch dem Personal oftmals mehr Leid als Heilung.
Eine Entlassung war ohnehin nicht üblich, besonders schwerwiegend, wenn man bedenkt, das hier nicht nur Kranke, sondern auch Menschen, die von ihren Familien nicht mehr "gewollt" wurden, ihr Dasein fristeten.

Die verschlossene Tür re. z.B. ist eine sogenannte Beruhigungszelle, wie man an dem Guckloch unschwer erkennt. Der Raum ansich war leer.
Alle Aufenthaltsräume hatten Schalter, an denen immer Wachpersonal saß.
Wenn ein Insasse einen Anfall bekam, wurde er unverzüglich in einen dieser Räume gebracht.

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