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Friedrich Jäck


Premium (Pro), Mittelbiberach

Manriques Erbe

Leben

Manrique wuchs in Puerto Naos, dem alten Hafen von Arrecife, in der Nähe der Lagune San Ginés als Sohn des Handelsvertreters Gumersindo Manrique und seiner Frau Francisca Cabrera auf. Manriques Bruder Carlos lebt auf Lanzarote. Des Weiteren hat er eine Schwester Juana und eine Zwillingsschwester Amparo. Manrique besuchte die Schule in Lanzarote. Während des spanischen Bürgerkrieges (Juli 1936 bis April 1939) kämpfte er als Freiwilliger an der Seite der rechtsgerichteten Putschisten Francisco Francos. Später absolvierte er ein Studium zum Bauingenieur an der Universität von La Laguna auf Teneriffa. Durch Zeitschriften, die sein Vater von Geschäftsreisen mitbrachte, lernte er schon früh die Werke von Pablo Picasso, Henri Matisse und Georges Braque kennen. Manrique verbrachte die Sommerurlaube mit der Familie im Nordwesten Lanzarotes in Caleta de Famara, einem kleinen Fischerdorf. Die dortige Steilküste und die sich schnell ändernden Wetterlagen mit ihrem wechselnden Farbenspiel auf den Felsen beeindruckten ihn schon in seiner Jugend. Bereits 1942, im Alter von 23 Jahren, hatte er seine erste Ausstellung als Künstler in Arrecife.

Ab 1945 besuchte er die Kunstakademie in Madrid, die er 1950 mit dem Meistertitel für Zeichnen und Malen abschloss. Er heiratete Pepi Gómez, mit der ihn bis zu ihrem Tod im Jahr 1963 eine enge Beziehung verband. Manrique entwickelte sich mit anderen gleichgesinnten Künstlern zu einem Vorreiter der avantgardistischen Kunst und eröffnete 1954 in Madrid Spaniens erste Galerie für nichtfigürliche Kunst Fernando Fé.

Im Jahr 1964 erhielt Manrique ein Stipendium des International Institute of Art Education zum Studium der amerikanischen Kunst; in New York wurde er exklusiv von der Galerie Catherine Viviano mit drei Einzelausstellungen vertreten. Die Begegnung mit dem Abstrakten Expressionismus, vertreten etwa durch die Künstler Jackson Pollock und Mark Rothko, sowie mit der Pop Art (Andy Warhol, Robert Rauschenberg), der Neuen Plastik (César, John Chamberlain) und der Kinetischen Kunst war von großer Bedeutung für die Entwicklung seines Werks.

1968 kehrte er endgültig nach Lanzarote zurück und entschloss sich, seine Heimatinsel in einen der schönsten Plätze der Welt zu verwandeln. Für diesen Plan konnte er Pepin Ramírez gewinnen, einen alten Freund der Familie, der inzwischen Präsident der Inselregierung war. Der Plan beinhaltete, nur die traditionelle Bauweise Lanzarotes zuzulassen, auf mehr als zweistöckige Bauwerke zu verzichten und sogar alle Werbeplakate von den Straßen der Insel zu entfernen. 1968 sprach die Regierung sogar ein Verbot für Reklameanhäufungen aus. Manrique fuhr selbst über die Insel, um die Bevölkerung vom lanzarotenischen Architekturstil zu überzeugen. Im selben Jahr entstand das Monumento del Campesino an der Hauptkreuzung Mozaga/San Bartolomé, das aus weißgetünchten alten Trinkwasserkanistern ausgedienter Fischerboote besteht. Gemeinsam mit dem Künstler und Freund Luis Ibañez kaufte er ein altes Haus in Yaiza, eines von dreien nach den Vulkanausbrüchen von 1730 bis 1736 stehengebliebenen Häusern. Nach ersten Plänen, es als Atelier zu nutzen, baute er es 1970 zum Restaurant La Era um.

Auf einem Ausflug in Tahíche entdeckte Manrique 1970 einen Feigenbaum, dessen grüne Spitze aus einem erstarrten schwarzen Lavastrom herausragte. Er entschloss sich, an dieser Stelle sein Wohnhaus zu errichten. Die Besitzer des Landes wollten keine Bezahlung, da sie es für wertlos hielten, baten Manrique sogar, sich so viel Land zu nehmen, wie er brauchte. Der Künstler entdeckte beim Bau des Hauses insgesamt fünf Lavahöhlen, die er ausbaute und zu verschiedenen Wohnräumen umgestaltete. Hier wurde 1982 seine Stiftung gegründet. 1974 eröffnete Manrique das Mehrzweckkulturzentrum El Almacén in Arrecife als internationalen Treffpunkt für Kunstinteressierte. Die Kunstgalerie El Aljibe sollte Künstlern die Möglichkeit geben, ihre Werke erstmals auf Lanzarote auszustellen. 1988 zog Manrique in ein von ihm wiederaufgebautes Bauernhaus in Haría, das seit 2013 als Museum besuchbar ist.

Am 25. September 1992 kam Manrique nur etwa 45 Meter vor seiner Stiftung in Tahíche durch einen selbst verschuldeten Verkehrsunfall ums Leben. An der Unfallstelle ist heute ein Kreisverkehr, in dem das von Manrique geschaffene Windspiel von Tahíche steht. Manrique wurde unter großer Teilnahme der Bevölkerung auf dem Friedhof von Haría beigesetzt.

Manrique hatte zahlreiche Kontakte zu bekannten Persönlichkeiten. So lernte er unter anderem Nelson Rockefeller, Rita Hayworth, Hussein I. (Jordanien), Spaniens damaligen Premierminister Felipe González, Luis Ibañez, Andy Warhol, Barbara Rosse und Alfredo Kraus kennen.

Manrique war dafür verantwortlich, dass der Massentourismus auf Lanzarote in gemäßigten Bahnen verlief. Er setzte sich dafür ein, die landschaftliche und kulturelle Identität seiner Heimatinsel zu bewahren und zu erhalten, weshalb die Inselregierung ihn im September 1995 postum zum „bevorzugten Sohn“ der Insel erklärte und damit ihren Dank für die Lebensleistung des Künstlers zum Ausdruck brachte. Gleichzeitig verpflichtete sich die Inselregierung, den Weg Manriques zukünftig weiterzugehen.

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