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marodes Portrait eines elefantenköpfigen Gottes, welches in angemesser Ruhe verfertigt wurde.

marodes Portrait eines elefantenköpfigen Gottes, welches in angemesser Ruhe verfertigt wurde.

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Olaf Rocksien


Premium (Pro), im Norden

marodes Portrait eines elefantenköpfigen Gottes, welches in angemesser Ruhe verfertigt wurde.

Niemand Geringerer als Ganesha, der elefantenköpfige Gott des guten Gelingens und vor allem eines hoffnungsvollen Neuanfangs, schützt dieses blaue Haus eines Brahmanen in den engen Gassen der Altstadt.
Verwitterte Hände öffnen bedächtig eine ebenso verwitterte Tür und ein jahrhundertealtes Knarzen des Holzes wird für einen Moment das einzige aller jetzt hörbaren Geräusche bleiben.
Die Frau, so vermute ich, wird einen Vorraum betreten, sorgsam ein grobgehauenes Kettenglied als Verriegelung vor die Flügel der Tür hängen und sich dann in einen lichtdurchfluteten Innenhof begeben, in dem es Getreide zu trocknen gilt. All dies geschieht bedächtig und langsam, denn Eile haben hier nur die Fremden, die, mit klimatisierten Bussen aus Jodhpur angereist, einzig der grandiosen Festung in einigen hundert Metern Entfernung für bestenfalls zwei, drei Tage Aufmerksamkeit widmen.
So also bleibt es ruhig in einer Altstadt, deren Struktur sich seit Jahrhunderten nicht nennenswert verändert und dem Leben hier seinen zeitlosen Rhythmus belassen hat.

Einige Male habe ich jetzt dieses Kleinod nahe der Pakistanischen Grenze in der Thar-Wüste besucht, leise eine galoppierend zunehmende "Vertouristizierung" im und um das Fort herum beklagt und wieder und wieder und wieder verwundert registriert, daß nur wenige Reisende ihre Schritte auch abseits der Trampelpfade zu setzen gewillt scheinen.

wer jetzt noch seinen Kopf ganz leicht auf seine rechte Schulter senkt, der wird NICHT bemerken, daß es ein klein wenig schief geraten ist - oder....?!

Jaisalmer, Rajasthan 2004 - Fuji Provia100F, Scan vom Dia

ruhendes Rad
ruhendes Rad
Olaf Rocksien

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