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Lig Urion


Premium (World), zeitlos

matera

matera, im alten lukanien, wird zur basilikata, provinz apulien gerechnet. In der mitte des 20. jahrhunderts lebten viele menschen noch in höhlenwohnungen, was als schande galt.
zur zeit der mussolini-diktatur wurden v.a. intelektuelle aus dem norden in den unwirtlichen süden italiens verbannt, so auch carlo levi aus turin, der einer antifaschistischen gruppe angehörte. er erlebte die not der menschen, zu denen weder staat noch kirche vordrang oder anders, denen weder staat noch kirche half. in den niederungen, da die landwirtschaft betrieben werden konnte, gab es malaria, eine ärztliche versorgung hingegen nicht. beeindruckt von der gottverlassenen gegend und der not der menschen schrieb levi den roman „cristo si e fermato a eboli“ – christus kam nur bis eboli, ein sehr bemerkenswertes buch, ein weltberühmtes buch. francesco rosi verfilmte die erinnerungen levis 1973 mit laiendarstellern aus der gegend. beides eröffnet einem süditlalien schon, auch in 2012, wenn mehr als die schönen strände gelten sollen.
heute sind die sassi (die höhlenwohnungen von matera) weltkulturerbe, heute eine touristensache, und man muss lange warten, ein bild ohne wimmelende mitteleuropäer machen zu können.
die bewohner der sassi wurden in den 1960ern in wohnblocks oberhalb der höhlen umgesiedelt, dort trägt eine straße zwischen dem beton den namen carlo levis. das bild hier wurde vom kirchplatz aufgenommen, die enge kann man sehen. so stand über allem elend die kathedrale, aber: christus kam nur nach eboli!

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