Retour à la liste
Medinet Habu – Darstellung einer (Teil-)Wiedergabe aus dem Totenbuch (Spruch 110) …

Medinet Habu – Darstellung einer (Teil-)Wiedergabe aus dem Totenbuch (Spruch 110) …

2 500 15

Medinet Habu – Darstellung einer (Teil-)Wiedergabe aus dem Totenbuch (Spruch 110) …

Im hinteren Bereich (Westseite) des Tempels ist diese interessante Darstellung in einem kleinen Raum an der Nordwand zu sehen.

Sie zeigt die Jenseitsvorstellungen der Alten Ägypter.
Diese Jenseitsvorstellungen von den Alten Ägyptern sind so umfangreich, so daß ich davon nur bruchstückhaft Ausschnitte dazu zeigen und erläutern kann.

Nach der Mumifizierung und der Wiederbelebung durch Osiris hat der Verstorbene viele Prüfungen zu überstehen auf seinem Weg in den geheimnisvollen Westen und dem ewigen Leben.
Dazu helfen neben anderen Büchern, die mit Formeln und Hinweise versehen sind, auch die sogenannten "Zaubersprüche" des Totenbuches.

Hier wird die erfolgreiche Ankunft des Königs im Reich der Toten gezeigt.
Der König hat bisher alle seine Prüfungen bestanden und befindet sich nun im Reich des Osiris.

Zu sehen ist hier folgendes:

Oberes Register:

Ramses III. betet auf beiden Seiten die neun Urgötter von Helipolis an (Horus, Anubis und andere bedeutende lokale Gottheiten).

Der König rudert mit der Barke durch die Unterwelt, ist in der Mitte dargestellt.

Mittleres Register:

Hier findet sich der König in "Iaru". "Iaru" ist die sogenannte Gegenregion in der Unterwelt zu Ägypten, in der der König selbst Arbeiten verrichten muß, auch wenn er genügend Uschebtis zur Verfügung hat.
Uschebtis sind die kleinen Figuren, die im Grab mit bestattet werden und dem König die lästige Arbeit abnehmen sollen.

Allerdings muß er sich erst bewähren und zeigen, daß auch er in der Lage ist sein Land zu bewirtschaften.
Er arbeitet als Landarbeiter, pflügt das Land mit Hilfe von Rindern, schneidet das Korn.

Anschließend ist er vor dem sitzenden Nilgott anbetend zu sehen.
Den Nilgott erkennt man, wenn man die Inschriften nicht beachtet, an der typischen Kopfbedeckung.

Hinter dem Gott sitzt ein Reiher auf einer Stange, das ist die hieroglyphische Darstellungsform für Flut. Das heißt er bittet um einen hohen Nilstand, damit das Land fruchtbar wird und eine gute Ernte zu erwarten ist.

Das untere Register zeigt die Unterwelt mit einem See. Hier ist deutlich zu sehen, daß die Darstellungen nicht perspektivisch gezeigt werden.
Die Darstellung symbolisiert seine endgültige Ankunft im Reich der Toten und daß er nun zur Belohnung seinen dauerhaften Platz als König in der Unterwelt erhält.
------------------------

Ich hatte ja schon einiges von diesem wunderschönen Tempel gezeigt, das möchte ich nun ein wenig fort setzen.
Bald bin ich ja wieder dort und so bereite ich mich auch ein wenig vor :-)

Fotos von unserem erlebnisreichen Berlinaufenthalt zeigt bestimmt noch weiter meine Tochter :-)

Commentaire 15