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Mei Magredn - meine Heimatgemeinde im Burgenland

Mei Magredn - meine Heimatgemeinde im Burgenland

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HCCL - Herbert UNGER


Premium (Pro), EISENSTADT

Mei Magredn - meine Heimatgemeinde im Burgenland

Mein leider viel zu früh verstorbener Zwillingsbruder Josef (Sepp Unger) verfasste dazu ein Mundartgedicht.

Mäi Magredn

Aus Magreda Hulz bin i g`schnitzt.
Die Huamatliab mia im Herz`n sitzt.
Sou sog`i stulz an jed`n:
I bin van Burgenlaund, aus Magredn.
Da Gedaunga d`riwa wos zu Schreib`n,
loußt si nimmermehr va`treib`n.
I how ouft van Koglberi oi`gschaut.
Da Blick a`fs Dorf is vatraut.
Däis Leithagebirg`, bis ins Wulkatol,
dahinter is da Schneeberi wohl.
Mäin Ort liegt in da Sutt`n d`runt.
Die Kira und d`Heisa leicht`n bunt.
Däis Passionspülkreiz und die Kapöll`n,
kinna va friacha mir dazöhln.

Magredn woar schau 1232 urkundli`bekaunnt.
„Mayad“ hob`n sìs domols g`naunnt.
In insa Ortschronik dou steht,
dass d`Enstehung in die Bronzezeit geht.
Es woar da Huamatboun bluitgetränkt,
waunn ma a Türken und Kuruzzen denkt.
1713, die Pest – da schwoarze Tod,
mäi Dorf daunn völti ausg`läscht hot.
Die Kraunkheit hout nit olls va`nicht.
Zum Daunk hob`n`s die Kapölln erricht.
Nouch zwoa Wöltkria mit gross`n Leid
woar da Wiederaufbau a schwari Zeit.


A wichtig`s Au(n)liegen in mäin Ort
is die Va`kündigung va Gottes Wort.
Söm im 1926er Joahr
stöllt ma däis Passionspiel erstmols doar.
In an Bauernhof, im uafoch`n Stül
wird aufg`fiahrt däis Leiden-Christi-Spül.
1933 reicht da Plotz nimmer aus.
Die Vorstöllungen san im Pfoarrgemeindehaus.
Laien spül`n unentgöltlich und bewegend
vor Zuischauern aus insara Gegend.
Mit kaum vaheilten Wöltkriagswundn
hout die Passion 1946 stottg`fund`n.
Da Erfolg hout den Rauhmen g`sprengt.
Im Pfoarrheim woars schau recht beengt.
Nocha – im 61er woars g`wiß,
dass Passionspül in Stoabruch g`siedelt is.
Es wird mit hunderte Doarstöller inszeniert
und a göldmäßig vül investiert:
Fiar a Naturkulissen gaunz wunderboar
mit 3000 hoarti Sitzplätz davor.
„Ihr Christen kommt und seht,
wie Jesus nach dem Leiden aufersteht.“
Seit Kindheit bin i olliwal dabei,
wal i mi a`fs Passionspüln g`frei.
Im Volk und ols Soldot,
und wo ma wenig Text nia hot.
Owa uans, däis mocht ma Sorgenfolt`n:
Bleibt die Tradition nau laung erholt`n.

A Gost, der zum Neusiedlersee wüll,
nimmt si Magredn a zum Zül.
In insan Dorf si wos bewegt.
Heisa und Stroßn san blumengeplegt.
Bist in an Buschenschaunk ban rost`n
kaunnst den guidn Wein vakost`n.
Passionspül, Oper und da Wein
loßt jed`n ba d`Magreda sein.
Um an schein Urlaub zum Bereiten
hout die Gegend vülle Möglichkeiten.
Die Magreda san freidli und bemüht,
dass wirkli jäida wohl si fühlt.
Die Gäst loussn si`s nit nemma
dass öfters za`ins kemma.

I bin va`wurzelt mit da Huamaterd`n.
Magredn, wirst nit vagess`n werd`n!
I kaunn da va`sprecha
mei Va`bundenheit wird nit zerbrecha.



09.09.1999
Korr. 2002
Sepp Unger

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