... mein ganz besonderer Schwanen-Nebel aus dem Jahr 2015 :-)
Im Rahmen meiner ersten Gehversuche in der Astrofotografie Mitte 2015 bot sich im Juli der wegen seiner Ähnlichkeit zum griechischen Buchstaben auch als "Omega"-Nebel bezeichnete Schwanen-Nebel (M17) an.
Der Nebel ist übrigens nicht im Sternbild Schwan zu finden, wo ihn wegen des Namens viele vermuten, sondern im Sternbild Schütze. Er steht, wenn er in den (bzgl. Dunkelheit leider zu kurzen ;-)) ) Sommernächten am besten sichtbar ist, noch etwas knapper über dem Horizont als der Adlernebel M 16. Wenn im Umfeld viele Berge sind, musste ich schon genau
drauf achten, dass man überhaupt freie Sicht auf ihn hat.
Das klappt bei mir daheim an meinem Lieblings-Standort gerade so eben.
Wären die Bäume (auf den besagten Bergen) noch geschätzt ca. 5 m höher, müsste ich mir einen anderen Standort suchen, um ihn länger als ne Stunde zu erwischen... :-)
Das gezeigte Foto ist ein Summenbild von 58 Einzelbildaufnahmen (jeweils 60 Sek.) und entstand am 17. und 18.Jul. 2015.
Es ist für mich ein ganz besonderes Foto-Projekt, denn ich würde es als mein erstes mit einer DSLR vernünftig gelungenes Deep-Sky Objekt überhaupt einstufen.
Die Aufnahmen wurden noch mit ISO 400 gemacht, da ich in der Zeit viel ausprobiert habe. Erst später bin ich (bei der EOS 40d) meist zu ISO 800 gewechselt.
Bei den Aufnahmen kam auch schon mein frisch erworbener UHC-S Filter und sogar ein 20 nm O-III Filter zum Einsatz.
Der Schwanennebel ist mit 6 - 7 mag noch ein relativ lichtstarkes Objekt. Allerding steht er in unseren Breiten wie oben angerissen so tief, dass er nach seiner recht kurzen Sichtbarkeit schnell wieder im horizontnahen Dunst nur noch zu erahnen ist. (so nicht eh die Bäume im Weg sind, s.o. .)
Wie die meisten Emissionsnebel leuchtet M 17 sehr stark im roten Spektralbereich (die berühmte H-Alpha Linie). Aber auch im grünlich/türkisblauen (O-III) emittiert er recht ordentlich.
Von daher kam hier testweise auch mein O-III Filter gleich zum Einsatz, um den blau-grünen Farbanteil noch etwas stärker zu betonen (und um den Filter zu testen :-) ).
Da meine Kamera nicht astromodifiziert ist, ist das Signal für den roten Spektral-Bereich nicht überhöht gegenüber blau-grün und zusammen mit dem O-III-Filter werden die O-III Bereiche in meinem Foto dadurch tendenziell mehr hervorgehoben als bei vielen Fotos dieses Nebels, die man sonst so findet, und bei denen die dominierende rote Wasserstoff-Linie die blau-grünen Spektralanteile häufig rigoros platt macht.
Mir persönlich gefällt er nun durch die natürliche Rot-Blau Mischung etwas besser, als mit dem oft radikalem Rot. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Der Nachteil, den ich in Kauf nehme, ist andererseits natürlich, dass ich, um den selben Kontrast bei Emissions-Nebeln wie mit einer modifizierten Kamera (bei ansonsten exakt denselben Aufnahme-Bedingungen) zu erhalten, für die Rot-Anteile vergleichsweise länger belichten muss.
Noch ein paar Zahlen zum Nebel selbst: Entfernung: ca. 6000 LJ, sein Durchmesser liegt bei ca. 40 LJ, wodurch er bei uns mit einer Winkelausdehnung von um die 11 Bogenminuten erscheint.
"Erscheint" ist das richtige Wort, denn wie immer gilt: so, wie wir den Schwanennebel heute sehen und fotografieren, existierte er vor ca. 6000 Jahren. Da gab es noch nicht mal die alten Ägypter... ;-)
Infos: Aufnahme-Ausrüstung:
Teleskop: Cel. EHD 800, f= 2032 mm, f/10
Montierung: Cel. AVX
Kein Auto-Guiding, nur nachgeführt über AVX
Kamera: EOS 40d (unmod.), Filter: UHC-S, O-III(20nm)
Einzelaufnahmen:
ohne Filter :17 x 60 sec, ISO 400
mit UHC-S :24 x 60 sec, ISO 400
mit O-III :17 x 60 sec, ISO 400
Gesamt-Belichtungszeit ca. 1 h
Darks-Abzug , keine Flats, gestackt in Fitswork
Aufnahmendaten: 17.+18.Jul. 2015
loc: 53.4°n.Br., 310 m NHN
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