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Elke Becker


Premium (Pro), Völklingen

Mein Lebensretter

Bereits im 1. Lebensjahr lernte mein Puschkin, dass Wildschweine Gefahr bedeuten. Damals schnupperte im Gestrüpp am Wegesrand und sah sich plötzlich einer Sau gegenüber. Sie drohte und er hatte große Angst.
Mein sonst so ruhiger Hund, verfolgte seither diese Tiere mit lautem Gebell, wann immer er eine Möglichkeit dafür fand.
Seitdem übte ich immer mit ihm und seit etwa einem Jahr läuft er ohne Leine bei Fuß an ihnen vorbei, wenn sie in der Nähe sichtbar sind.
Am 11.07.2017 lief Puschkin ca. 2m vor mir, als es neben mir im Gebüsch laut grunzte. Mit einem Satz sprang er hinein und kurz darauf quiekte es aus allen Richtungen. Mir blieb fast das Herz stehen!
Die Frischlinge brachten sich schnell in Sicherheit und die Bache raste mit dem laut bellenden Puschkin durch den Wald. Sie entfernten sich immer weiter bis sie dann wieder in meine Richtung kamen. Ich hörte immer nur das kräftige dunkle Bellen meines Hundes und das Getrampel der Schweine. Kurz vor mir stoppten sie und es ging weder vor noch zurück, nur Puschkin bellte aus Leibeskräften. Verzweifelt rief ich ihm zu, dass ich Hilfe aus dem Forsthaus hole und rannte weinend los. Ich habe nicht mehr daran geglaubt, meinen Hund lebend wiederzusehen. Als ich mich ein gutes Stück entfernt hatte, drehte ich mich noch einmal um und sah, wie mir mein Puschkin entgegenflog!
Ich konnte es kaum fassen. Er raste an mir vorbei, hinunter zum Bach, wo er immer wieder den Kopf unter Wasser hielt, sich abkühlte und trank. Dann erst kam er zu mir. Ich leinte ihn schnell an und er zog mich aus dem Wald was das Zeug hält.
Er hatte die Bache daran gehindert über den Weg zu rennen, wo ich stand und erst, als ich mich aus der Gefahrenzone entfernt hatte, kam er nach!
Am nächsten Tag wollte er nicht mehr in den Wald, er hatte Angst. Ich behielt ihn an der Leine und lief einfach mit ihm weiter. Er zeigte mir deutlich überall an, wo sich eine Rotte aufhielt, machte aber keinerlei Anstalten, sie zu verfolgen.
Am darauffolgenden Tag lies er sogar 5 m vor sich einen Fuchs über den Weg laufen und er stand wie eine Mauer!
Puschkin ist kein Jäger, wenn etwas vor seiner Nase rennt, rennt er ein paar Meter mit und kehrt dann sofort zu mir zurück. Wenn ich ihn vorher stoppen kann, steht er! Jetzt wird er erst recht kein Wild mehr verfolgen, doch wenn er mich bedroht sieht, wird er jederzeit wieder so handeln.
Es war eine harte Zeit für uns Beide. Inzwischen sind wir wieder entspannter und Puschkin läuft auch wieder ohne Leine. Es ist sehr wichtig für ihn, dass ich ihm Vertrauen schenke.
Noch immer zeigt er mir tägl. an, wo sich die Schweine aufhalten und er bleibt dann in meiner Nähe.
Ab sofort feiern wir jetzt am 11.07. ein zweites Mal Geburtstag!

Ich wünsche allen, die hier vorbeischauen, ein schönes Wochenende!

Commentaire 28

  • Tante Mizzi 24/08/2017 15:15

    Da habt Ihr beide ja ganz schön was durchgemacht, aber gut, dass sich nun alles in "geordneten" Bahnen bewegt. Sehr schöne Aufnahme von Deinem springlebendigen Puschkin !!!
    Liebe Grüße
    Mizzi
  • ELEIRBAG 22/08/2017 20:15

    IHR SEID EIN EINMALIGES TEAM ...
    DANKE für alle Deine Fotos ... die immer wieder deutlich machen was es heißt einen (vierbeinigen) Freund an der Seite zu haben, liebe Elke. Ich grüße Euch herzlich Gabi
  • Jürgen Divina 21/08/2017 22:35

    Ein kluger Hund, auf den Du stolz sein darfst. Klasse scharf im Flug erwischt.
    Viele Grüße, Jürgen
  • Inge Köhn 20/08/2017 22:07

    Wow - was für eine Geschichte. So einen Hund wie Puschkin gibt es nur einmal im Leben. Ihr seit ein richtiges Dreamream und Dein Puschkin liebt Dich über alles.
    Was wären wir ohne unsere Fellnasen und ihre uneingeschränkte Liebe.
    LG Inge
  • ulla hOlbein 20/08/2017 15:21

    Grad lese ich deine Story und muß schon sagen: "mutiger Puschkin!"... So was kann auch mal ganz schnell nach hinten losgehen. Da habt ihr wirklich sehr viel Glück gehabt!...
    Scheinbar ist das ein Gebiet, wo sich die Wildschweine äusserst gern aufhalten. So ein Waldgebiet haben wir auch, allerdings, seit ich weiß, dass dort Wildschweine leben, meide ich die Gegend, weil es mir einfach zu riskant ist. Ich möchte weder Bolles noch mein Leben aufs Spiel setzen!...:)
    Dafür gibt es hier genügend Ecken, wo man auch herrlich laufen kann.
    Dein Foto zeigt mal wieder den lachenden Helden im Krafttraining!...:)
    Euch einen schönen Sonntag mit LG von uns zwei...Ulla und BOlle
    • Elke Becker 22/08/2017 13:32

      Hallo,, liebe Ulla,
      ja, es gibt etliche große Wildschweinrotten in unserem Wald. Normalerweise kommt man nicht mit ihnen in Konflikt und sie sind auch die vielen freilaufenden Hunde gewohnt. Dies hier war ein ganz blöder Zufall, da die Bache direkt neben mir am Weg grunzte. Puschkin ist wegläufig, das habe ich von Anfang an mit ihm geübt. Wenn ein Kumpel dabei ist, leine ich ihn meist an, da viele andere Hunde in den Wald rein laufen dürfen. Ich habe keine andere Wahl als diesen Wald und mein Hund könnte sich sonst nirgendwo austoben und nur noch an der Leine laufen, das halte ich nicht für artgerecht. Er gehorcht ja super und macht vieles von sich aus garnicht. Dieses Erlebnis war ihm zusätzlich eine große Lehre und er ist noch vorsichtiger geworden.
      Ganz liebe Grüße,
      Elke
  • Sabine Junge 19/08/2017 19:41

    So sind sie, unsere Hunde! Wie selbstverständlich setzen sie ihr eigenes Leben für uns auf's Spiel!
    Du dankst es ihm, er hat ein so gutes Leben bei dir, liebe Elke!
    Aber wieviel Grausamkeiten und schlechte Behandlung müssen diese besonderen Tiere oft nicht durchleiden.
    Vielleicht gibt deine Geschichte dem einen oder anderen doch zu denken.
    Und ganz wichtig: Kommt ein Hund ins Haus... dann ist dies eine Entscheidung für immer.
    Abgeben oder aussetzen, den Bedürfnissen des Tieres nicht gerecht werden, das geht gar nicht!
    Für solche Leute ist ein Plüschteddy die bessere Entscheidung... die sind auch kuschelig, stellen aber keine Ansprüche!
    Dicke Streicheleinheiten von mir für deinen Puschkin - und euch beiden ein schönes Wochenende!
    LG Sabine
  • Bibbel K 19/08/2017 19:33

    Das ist eine berührende Geschichte voller Spannung! Zum Glück ging Alles gut aus, liebe Elke.
    LG Bibbel
  • PB22 19/08/2017 18:21

    Ja, Wildschweine können gefährlich werden . Toll, dass dich Puschkin beschützt .... man fühlt sich im Wald einfach besser, wenn man so einen tollen Beschützer dabei hat
    LG Pia
  • Astrid Wiezorek 19/08/2017 17:57

    Der Puschkin ist wirklich ein ganz toller Hund und deine Geschichte ist sehr spannend geschrieben.

    Ich selber möchte auch keiner Wildschweinrotte im Wald begegnen, besonders dann nicht, wenn sie Junge haben. Aber da mein Vati von Beruf Förster war, und mich schon als kleines Kind sehr oft mit in den Wald genommen hat, weiß ich auch, dass man seinen Hund im Wald immer nur an der Leine führen sollte. Denn wenn man sich mal in die Lage der Wildtiere versetzt, die haben schon immer weniger Lebensraum und wollen ihre Jungen auch gesund groß bekommen. Die haben es schon schwer genug. Auch die Fluchttiere, wie Rehe oder Hasen, für die ist es noch gefährlicher. Wenn dann plötzlich und völlig unerwartet in ihrem Revier ein frei laufender Hund hinter ihnen her rennt, werden die Wildschweine schnell aggressiv, ist ja normal.

    Nichts gegen dich liebe Elke und auch nichts gegen deinen süßen Puschkin, aber das wird dir jeder Förster sagen und dein Hundi könnte ja auch mal durch so eine Begegnung verletzt werden. Das will ja keiner und ich kann mir auch gut vorstellen wie du dich gefühlt hast, als der Puschkin plötzlich verschwunden war. Vielleicht sucht ihr euch für eure Spaziergänge eine andere Gegend, wäre zu empfehlen.

    Kannst auch mal bei NABU rein schauen, es gibt da sogar ein Gesetz, dass man Hunde im Wald anleinen muss.

    https://sachsen-anhalt.nabu.de/tiere-und-pflanzen/naturtipps/14747.html

    LG Astrid

    Mein Kommentar soll jetzt aber bitte nicht böse aufgefasst werden, will hier keinen kränken oder weh tun.
    • Elke Becker 19/08/2017 20:02

      Liebe Astrid, bei uns hier herrscht nur in der Brut-u.Setzzeit Leinenzwang und das auch nur für Hunde, die nicht abrufbar sind. Puschkin ist abrufbar, ich habe ihm das von Anfang an beigebracht. Wir laufen sogar öfter mit unserer Försterin zusammen. Sie kennt ihn und weiß, dass er zuverlässig ist.
      Ich gebe Dir aber völlig reht, es gibt auch andere, die ihre Hunde einfach kreuz und quer durch den Wald rennen lassen - das ist für Wild und Hund unverantwortlich. Puschkin hat ein beachtliches Temperament und rennt sehr gerne sehr schnell. Es gibt für mich leider keine Alternative zum Wald, doch er bleibt ja immer auf dem Weg, es sei denn, mir droht Gefahr! Wenn er Jagdverhalten zeigen würde, könnte ich ihn nicht ableinen, das ist klar.
      Ich weiß, dass Du das nicht böse meinst, liebe Astrid! :-)
    • Astrid Wiezorek 19/08/2017 20:06

      Liebe Elke, du kennst dein Tier am besten und es ist schön, dass dich Puschkin so beschützt. Ich habe mir ja auch eher Sorgen um ihn gemacht, weil Wildschweine gegenüber einem Hund doch stärker sind. Du machst das schon, paß immer schön auf, ja?
      LG Astrid
    • Elke Becker 19/08/2017 20:17

      Das verspreche ich Dir hoch und heilig, liebe Astrid! Er ist seither sowieso noch vorsichtiger geworden.
  • Brigitte Schönewald 19/08/2017 11:56

    Eine schöne Aufnahme von Deinem Held und eine dramatische Geschicht.
    Wildschweinen zu begegnen wäre für mich mit Aaron an der Seite auch der Supergau. Ist mir zum Glück bisher erspart geblieben. Ich wüßte nicht, wie Aaron reagiert.
    LG Brigitte
  • Ingo Krause 19/08/2017 11:51

    Da könnte man glatt sagen, die Entscheidung pro Hund hat sich gelohnt.
    Aber das hat sie sich ja sowieso.
    Gruß, Ingo.
  • Rubie 19/08/2017 0:54

    Schön das du Puschkin hast .LGRubie
  • Erika Basel 18/08/2017 21:57

    von dein lebenretter und held eine super aufnahme gemacht, wünsche dir auch ein schönes WE,
    vg erika
  • Ruth16 18/08/2017 21:14

    Tolle Geschichte!!! Da hast Du ja einen perfekten Beschützer! Mit Wildschweinen hatten wir noch keine Begegnung, aber sonst Wild aller Art, vor allem Rehe, 2m vor uns1 Aber auch da kam Willi beim 2. Ruf sofort zurück. Und obwohl er auf Spaziergängen und in der Stadt fremden Menschen, vor allem Kindern gegenüber äußerst gutmütig ist, reagiert er bei ihm verdächtig erscheinenden Menschen, die sich auffällig verhalten mit deutlich wachsamen Imponiergehabe. Aber deine Angst im wald um Deinen Beschützer kann ich gut nachvollziehen! Du kannst stolz auf Deinen und Puschkin und auf Deine Aufnahme sein!
    LG Ruth
  • Elske Kalolo -Strecker- 18/08/2017 20:55

    vor Wildschweinen hab ich auch großen Respekt,
    auch diese Aufnahme ist Dir sehr gut gelungen,
    lieben Gruß, Elske

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