„Meine Liebe ist ein Kind und wollte spielen“
Mein stilles Lied
Mein Herz ist eine traurige Zeit,
Die tonlos tickt.
Meine Mutter hatte goldene Flügel,
Die keine Welt fanden.
Horcht, mich sucht meine Mutter,
Lichte sind ihre Finger und ihre Füße wandernede Träume.
Und süße Wetter mit blauen Wehen
Wärmen meine Schlummer
Immer in den Nächten,
Deren Tage meiner Mutter Krone tragen.
Und ich trinke aus dem Monde stillen Wein,
Wenn die Nacht einsam kommt.
meine Lieder trugen des Sommers Bläue
Und kehrten düster heim.
- Ihr verhöhntet meine Lippe
Und redet mit ihr. -
Doch ich griff nach euren Händen,
Denn meine Liebe ist ein Kind und wollte spielen.
Und ich artete mich nach euch,
Weil ich mich nach dem Menschen sehnte.
Arm bin ich geworden
An eurer bettelnden Wohltat.
Und das Meer wird ein wehklagen
Gott.
Ich bin der Hieroglyph,
Der unter der Schöpfung steht
Und mein Auge
Ist der Gipfel der Zeit;
Sein Leuchten küßt Gottes Saum.
Aus dem Projekt "Mäander der Weiblichkeit" (Fremdsprechenlehrer-Kolleg Thorn)
Bild: Klaudia Winiarska
Text: Else Lasker-Schüler
Der Michel aus... 07/12/2015 16:26
Mag diese Poisie diese Mystik...G Goldbach 31/05/2014 14:58
Wunderbares Gedicht!Und eine tolle Fotokunst die hier gezeigt wird!
Bin begeistert!
Gruß Guido
† Anne Louise Schneider 27/02/2014 8:06
so berührend wie das GedichtGrüße von Anne
serdirup 22/02/2014 16:43
ist wirklich fantastisch, herzlichen Glückwunsch !ciao & LG
Sergio
Anita Niehaus 29/01/2014 9:58
Augen und Farbgebung drücken eine tiefe Sehnsucht aus, eine sehr berührende Arbeit.LG Anita
Olaf Hofmann 27/01/2014 17:05
Sehnsuchtsvoller Blick....wie das Gedicht...das so schwer zu verstehen ist....lg OlafJoachim Haak 27/01/2014 15:07
...und ihr Herz scheint wirklich traurig zu sein !!schöne emotionale Arbeit
LG Jo
Wolfgang Keller 27/01/2014 13:52
Schön und traurig zugleich!LG Wolfgang