Meine Polistes-Haustierchen (4)

Meine Polistes-Haustierchen (4)

Zum Vergleich mit Abb. (3): Die Gesichtszeichnung der Königin, hier im Nest am 24.6.2019 aufgenommen. Das schwarze Zackenband auf ihrem Gesichtsschild ist unverkennbar: das Muster des Gelben und Schwarzen mit dem feinen Strich zum rechten Augenrand kann nicht verwechselt werden. Bei jedem Individuum sieht man - sofern vorhanden - andere Ausprägungen der Zeichnung.
Keine einzige der 6 - 10 Arbeiterinnen, die bis mindestens einschl. 8.7. im Nest zu sehen waren, hat überhaupt eine schwarze Gesichtszeichnung, bei allen ist der Clypeus (das Gesichtsschild) rein gelb - wie bei allen Männchen..
Vor einiger Zeit habe ich etliche Männchen in Österreich fotografiert; selbst bei denen konnte man an Kleinigkeiten der Umrisse des Gesichtsschildrandes bei dem kontrastreichen schwarz-gelben Muster die einzelnen Individuen gut unterscheiden. So hab ich versucht, die Männchen eines größeren Volkes zu zählen, die abwechselnd außen am Bau zu sehen waren. Dasselbe funktioniert selten auch mit dem (meist besser sichtbaren) Muster auf dem Rücken, das auf den ersten Blick bei allen Feldwespen ziemlich gleich aussieht. Am besten funktioniert's aber mit dem Gesichtsvergleich.

Ich habe mal gelesen, daß die Ausdehnung des schwarzen Flecks bei den Weibchen (und Arbeiterinnen, die ihn auch manchmal haben) etwas über die Rangfolge aussagen soll (je ausgedehnter, umso höher die Position) - da stimmen wohl nicht alle Aussagen überein; teils wird das bestritten.
Jedenfalls bin ich froh, daß man in diesem Völkchen die Königin immer erkennen kann. Mal sehen, ob irgendwann auch Arbeiterinnen mit einer solchen Markierung auftauchen. Nachdem aber jetzt (8.7.) schon sehr früh Männchen da sind - siehe Abb. (8)! - wird sich die Gemeinschaft wohl bald auflösen und das Nest verlassen. Erst werden aber noch mehr Wespen schlüpfen, einige Zellen sind noch verdeckelt.

Neukappl/Opf., 8.7.19