Mensch & Natur: Der Burren
Der Burren ("Great Rock") ist eines der faszinerenden Beispiele Irlands für das Wechselspiel zwischen Mensch und Natur
und deren unbeirrbaren Optimismus:
An der irischen Westküste in County Clare gelegen, wurde diese fruchtbare, hügelige Gegend
seit Menschengedenken (vermutlich seit etwa 5000 Jahren) und bis in die heutige Zeit
intensiv von Menschen besiedelt, abgeholzt, beackert, und beweidet. Noch heute zeugen z.T. uralte steinerne Begrenzungsmäuerchen,
die sich wie hier im Bild den fast kahlen Hang hinaufziehen, von dieser Vergangenheit.
Doch das blieb nicht ohne Folgen: Wind und Wetter trugen im Laufe der Zeit den Boden davon.
Heute stellt sich der Burren als Karstgebiet dar: Ausgewaschener, scharfkantiger Kalkstein,
(Überbleibsel eines vorzeitlichen Meeres) wohin das Auge blickt.
Das Zitat eines Generals unter Oliver Cromwells über den Burren ist berühmt:
"It is said that it is a country where there is not enough water to drown a man,
wood enough to hang one, nor earth enough to bury him..."
Eine Katastrophe für die Natur sollte man denken, doch die entscheidet sich anders:
Die kontinuierliche Abwesenheit von Wäldern und Gestrüpp als Folge der Beweidung hat Raum für anderes geschaffen:
Eine Heimat für all solche Pflanzen, die ohne diese "Hilfe" auf die Dauer nicht gegen ihre schnell wachsende Konkurrenz ankämen,
und die von ihrer geschützten Lage zwischen wärmenden Kalksteinen profitieren.
Über 1000 Pflanzenarten sind heute im Burren heimisch, viele von ihnen an anderen Orten selten anzutreffen,
darunter auch viele Orchideen. Die spezielle Kombination aus mediterranen und Alpenpflanzen ist einzigartig.
Nachdem Teile des Burren 1991 zum Nationalpark erklärt wurden, gibt es nun heute Bestrebungen,
den gesamten Burren zum Geopark unter dem Schutz der UNESCO zu machen - auch und gerade
unter Mithilfe der Bauern und ihrer vierbeinigen Gehilfen: http://www.burrenconnect.ie/geopark/geopark.html
[ISO 400, 72mm, av, f/7.1, 1/400 sek, Irland, Jun'08]
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