Menschen in der Fremde
Gestern hatte der Lokführer des Regionalexpresses mal wieder nicht den Vorhang zugezogen, was ich für eine Reihe von Führerstandsaufnahmen nutzte. Kurz vor der Unterquerung der Höllentalbahn dachte ich an eine Asylantenfamilie, von der einige Mitglieder vor einigen Jahren auf tragische Weise ums Leben gekommen waren.Von Schleusern in den frühen Morgenstunden irgendwo südlich von Freiburg abgesetzt, machte sich die Familie, so stand es in der Zeitung, nach Stuttgart auf den Weg. Im Herkunftsland ist es wohl üblich, bei längeren Fußstrecken entlang der Bahnlinie zu laufen. Ein RegionalExpress Richtung Basel hatte den Hauptbahnhof verlassen und auf volle Fahrt beschleunigt. Weder konnte der Lokführer noch rechtzeitig bremsen, noch konnte die Familie sich in Sicherheit bringen. Es gab Tote. So verlief der erste Morgen in einem fremden, unbekannten Land. Fahre ich an dieser Stelle vorbei, muss ich immer an dieses Unglück denken.
Die lange Brennweite staucht die Strecke zusammen, denn an dieser Stelle fahren Züge bereits mit über 100 km/h .
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