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Mergelgruben - Der große Gang

Mergelgruben - Der große Gang

21 038 52

Markus Novak


Premium (Pro), Ehringshausen

Mergelgruben - Der große Gang

Nikon D90 + 10-20 f4-5.6 ISO 200 mit 5200 K
162s f11 mit SB600 + SB26 ca. 15 Blitze
zusammengesetz und leicht bearbeitet mit PS CS3
aus zwei Einzelbilder mit jeweils 162s Belichtungszeit

Dieses Bild ist nach mehrstündigen Versuchen entstanden
und wurde nur zusammengesetzt um Zeit zu sparen.
Mit einer halben Stunde Mehraufwand wäre das Bild auch
als Einzelaufnahme realisierbar gewesen.

Die Erfassung des in völliger Dunkelheit liegenden Motives wurde mit
Petromax Laternen ermöglicht, die wir als unverzichtbar ansehen müssen.
Die Petromax Laternen dienten als Einstellicht und somit für die
Posistionsfindung der Blitzgeräte.

Dank an Bert, Wuddl und Dirk für die Arbeit mit den Blitzen !

Besonderen Dank an Bert der uns sicher hinein und heraus geführt hat !
Ohne ihn wäre dieses Bild nicht entstanden !!


Der Gang ist ca. 10m hoch, am Boden ca. 6m breit.
Vermutlich sieht man mehr als 40m in die Tiefe.

Belegte Spuren reichen mindestens 450 Jahre in die Vergangenheit.
Mergel wurde bereits von den Römern als Baustoff verwendet.
In entsprechend alten Gruben lassen sich dementsprechende
historische Funde aus den nachfolgenden Epochen finden.
So diente diese Grube bereits im 30-jährigen Krieg als Zuflucht
für Verfolgte etlicher Volksgruppen bishin zu den beiden Weltkriegen.
Aber auch Schmuggler nutzten das weit verzweigte Tunnelsystem
für ihre Zwecke.

Mergelgestein ist ein Sedimentgestein und besteht je etwa zur Hälfte
aus Ton und Kalk. Bei höheren Kalkgehalten spricht man von Kalkmergel,
bei niedrigeren von Tonmergel. Er entsteht, wenn gleichzeitig Ton
abgelagert und Kalk ausgefällt wird.
Um das Gestein abzubauen schlug man einen etwa 2m hohen Stollen
ins weiche Gestein, um sich dann von oben nach unten, bis zum Ende der
Mergelschicht durchzuschlagen. Das Ende der Mergelschicht ist am
Boden des Bildes deutlich zu erkennen. Da Steinquader abgebaut wurden
entstand das typische Muster, das den Eindruck erweckt als seinen die
verbliebenen Abstützungen aus Steinen aufgetürmt.
Da über der Decke nur wenig feste Struktur vorherscht mussten
Trägersäulen in geringen Abständen belassen werden. Dadurch sind
unglaubliche Labyrinthe entstanden, die dem Laien lediglich eine
Orientierung per Kompas ermöglicht. Es ist absolut lebensgefährlich
eine Exkursion ohne einen erfahrenen Führer auf eigene Faust zu
unternehmen.
Ich habe zwei Monate gebraucht um einen Führer zu finden, der bereit war
Fotografen bei ihrer langwierigen Arbeit zu unterstützen.

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