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Mergelgruben - der große Gang

Mergelgruben - der große Gang

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Markus Novak


Premium (Pro), Ehringshausen

Mergelgruben - der große Gang

Diese Motiv liegt in absoluter Dunkelheit. Nicht der kleinste Lichtstrahl vermag bis hier hin vorzudringen.

Leider fehlt hier ein Größenvergleich, aber der Blick reicht bis ca. 40 m in die Tiefe, der Gang ist vorne ca. 6 bis 7 m breit und gut 10 bis 12 m hoch.
Aufgrund der schwachen Gaslampen musste die Empfindlichkeit auf 400 ISO erhöht werden. Die Gesamtbelichtungszeit von ca. 3 min ist allerdings relativ kurz, da hier gleichzeitig und parallel mit zwei Lichtquellen und somit mit zwei Beleuchtern gearbeitet wurde. Die teilweise enorme Laufarbeit wurde hier von Fabian (Wuddl) und Bert B. durchgeführt, ohne den mir solche Bilder für immer verwährt geblieben wären!!

Der Verschluss der Kamera bleibt während des gesamten Vorgangs des Lichtsammels offen - das fertige Bild entsteht vollständig ausbelichtet auf dem Sensor der Kamera - keine Montage.
Mit 8 verschiedenen Standpunkte für die Lampen wurden vor der Aufnahme minutiös geprobt. Dieser Vorgang dient dazu, dass die Beleuchter die richtige Lichtposition sofort wieder auffinden können, damit langwierige Regieanweisungen überflüssig sind. Der folgende Ablauf wurde von Fabian und mir physikalisch-logisch entwickelt und bis ins Detail verfeinert:

Licht Settings
Licht Settings
Markus Novak

a) 2 s Drauflicht von vorne (nur um den Vordergrund aus der Dunkelheit zu befreien und ohne Einfluss auf die folgenden Licht-Settings)

b) 5 s Licht von Links (aus ca. 8 m Entfernung vor dem freistehenden Stützpfeiler links von der Bildmitte, um die nichtregelbare Helligkeit abzumildern, da der freistehende Stützpfeiler von vorne relativ dunkel wirken soll)

b) im gleichen Intervall Rechts:
5 s Streiflicht vor dem zweiten Stützpfeiler, damit Strukturen des Quaderabbaus plastisch hervortreten können

c) 15 s Licht, links hinter dem freistehenden Stützpfeiler. (Hier entstand die hellste Stelle innerhalb der Bildgestaltung, um den freistehenden Stützpfeiler zu veranschaulichen)

c) im gleichen Intervall Rechts:
15 s Streiflicht rechts aus 10 m Entfernung (ohne dabei den freistehenden Stützpfeiler auf seiner rechten Seite zu sehr aufzuhellen)

d) 15 s Licht von Links

d) im gleichen Intervall Rechts: 15 s Streiflicht

e) 25 s Hintergrund Beleuchtung, die etwas weniger stark ausgefallen, besser gewirkt hätte!

Um das Auf- und Abdecken des Objektives mit dem Wechsel des Licht-Sets zu synchronisieren, ist eine kurze und prägnante Kommunikation zwischen Regisseur (Kameramann, ich selbst) und den Beleuchtern notwendig. Aufgrund der teilweise großen Distanz zur Kamera und den deutlich zu vernehmenden Brenngeräuschen von Lampen mit Flüssigbrennstoff, haben wir dabei gute Erfahrungen mit Walkie-Talkies gemacht.

Da die Lichthelligkeit bei gleich bleibender Lichtintensität mit zunehmenden Abstand zum Kamerastandpunkt abfällt, und auch vom Abstand der Lichtquelle zu den Höhlenwänden bestimmt wird, ist es möglich die Helligkeiten zu steuern. So kann man auch mit unterschiedlicher Dauer der Belichtungszeit pro Licht-Set die Ausleuchtung gleichmäßig umsetzen oder Akzente setzen.
Dabei liegt das Hauptaugenmerk beim Auffinden winziger Überstrahlungen, die unbedingt vermieden werden müssen! Das allgemeine Histogramm der Kamera stellt diese winzigen Überstrahlungen aber genauso wenig da, wie die Spotmessung sie nicht wahrnimmt, weil das Messfeld dafür viel zu groß ist.

In der Summe fiel 62 Sekunden Licht auf den Sensor. Um die Beleuchtung am nächsten Licht-Set zu setzen, wurde das Objektiv mit einem lichtundurchlässigen Tuch abgedunkelt. Aufgrund der Gesamtbelichtungszeit von 3 Minuten, waren demzufolge 2 Minuten notwendig um das Setting zu verlagern.

Nach dem Erreichen einer solchen Location fängt die eigentliche Arbeit überhaupt erst an .... oftmals hat man nach 10 std gerade mal 5 Bilder im Kasten .... ich spare mir und euch an dieser Stelle auf die Orientierung in diesem Labyrinth und alle anderen notwendigen Details einzugehen!

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