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man sieht ihn auf fast jeden friedhof, die pose ist immer die gleiche, mal erhaben, mal eher schlafend, mal schmerz verzehrt und leidend, mal in holz, doch eher in bronze, aber auch in stein und es drängt sich bei mir immer wieder die frage auf:

WARUM ?

warum er ?
warum so ?
was hat sich seit dem geändert ?

ist das ganze nicht eine farce ?
machen wir uns damit nicht selbst etwas vor ?
..............................................................................................................
vielleicht kann mir der eine oder andere von euch seine sicht des kreuzes schildern - ich bin gespannt und neugierig zugleich

Commentaire 21

  • Iris Offermann 27/05/2006 23:02

    Dieses Bild spricht den Betrachter an und
    zwingt ihn länger zu verweilen. Sehr guter
    Bildschnitt und Bildaufbau.Der Rahmen passt
    auch hervorragend.
    LG Iris
  • Michael Hartmann-1 27/05/2006 9:43

    @alle

    nochmals danke für die kommentare zu diesem bild und zu diesem doch leider sehr zwiespältigen thema.

    schön auch, dass hier so kontrovers diskutiert wurde und jeder, der sich hierhin verirrt, alles in ruhe nochmal nachlesen kann - danke



  • Ubbe Friesländer 25/05/2006 13:58


    Der Glaube ist menschlicher Wahnsinn im eigentlichen Sinne des Wortes (Wahn=Einbildung)
    Der Versuch für den Menschen nicht verständliche und somit beängstigende Dinge mit Erklärungen zu füllen. Ein künstliches Rückgrat, das unbestritten vielen auf dieser Welt auch geholfen hat.
    Dass nur Gläubige Menschen Gräueltaten begehen, behauptet niemand. Lediglich, dass die meisten Massenverbrechen im Zeichen des Kreuzes, Mondes oder anderer Insignien stattfanden und aus ihnen ihre Motivation und Rechtfertigung bezogen.
    Wohin eine Gesellschaft ganz ohne die moralischen und ethischen Grundsätze des Glaubens driftet, hat die Geschichte allerdings auch gezeigt.

    Nur wenn in der so genannten dritten Welt millionen Kinder an AIDS und Hunger elendigst krepieren, kann man nicht ernsthaft an einem Dekret festhalten, dass zwar diese heren Ideale zum Ziel vorgibt, den Weg dorthin aber derart kompromisslos und einem ungleich höheren Preis geht.

    Mir fehlt leider die Zeit, noch intensiver auf all das einzugehen, aber vielleicht ist es an dieser Stelle auch eher schon ein Fall für ein Forum.
    Ich möchte auch niemandem in dem was er fühlt und denkt zu Nahe treten - vertrete nur meine eigene bescheidene Meinung…


    lieben gruss ubbe
  • Benjamin Rabe 25/05/2006 10:37

    hm... Pillenverbot... ich könnte mir zumindest vorstellen, daß da mehr dahintersteht als ein reines Verbot... wohl eher der Versuch, den Menschen einen weniger gedankenlosen Umgang mit der Sexualität nahezubringen... wobei ich zugeben muß, daß die Methode recht zweifelhaft ist... als Verbrechen würde ich's aber nicht unbedingt bezeichnen...
    und man soltle trotzdem auch dran denken, daß die Kirche stark in sozialen Einrichtungen aktiv ist...
    wodurch natürlich die anderen Sachen nicht besser werden...
  • Andre Helbig 25/05/2006 10:26

    @Benjamin
    du hast natürlich nicht unrecht. Ich habe auch nichts gegen Christen, sofern sie friedlich und tolerant sind, was leider nicht immer der Fall ist..

    Ein anderer Vergleich: Die Deutschen haben während des dritten Reiches grauenvolle Verbrechen begangen. Dennoch kann man heute keinen Deutschen dafür zur Verantwortung ziehen. Aber deutsch sein heißt nicht automatisch Nationalsozialist zu sein. Auch damals waren das nicht alle.
    Genauso verhält es sich mit dem Glauben: Man kann Glauben ohne der Kirche zu folgen, ohne ihre Verbrechen zu unterstützen. Und auch in der Neuzeit werden von der Kirche noch Verbrechen begangen, man denke nur an das Pillenverbot. Das gilt auch für andere religiösen Einrichtigen.
    Ich halte es für generell nicht gut, wenn einer Masse ein gemeinsames Denken und Handeln eingetrichtert wird - sei es in der Kirche oder in der Armee.
    (ich bitte diesen Vergleich nicht zu ernst zu nehmen, ich will Kirche und Armee nicht direkt vergleichen)

    Das der Glaube viele gute Seiten hat, ist unumstritten.
    Hermann Hesse hat einmal gesagt: Es nicht nicht wichtig was man glaubt, es ist wichtig DAS man glaubt.

    Mit 'ich bin kein Christ' wollt ich mich mehr von der Kirche distanzieren, nicht vom Glauben allgemein.

    viele Grüße und einen schönen Feiertag
    wünscht André
  • Benjamin Rabe 24/05/2006 19:47

    ich bin der Ansicht, daß es nicht der Glaube ist sondern der menschliche Wahnsinn allgemein, denn Greueltaten begehen ja nicht nur gläubige Menschen, oder?
    Und natürlich bekennt sich die kirche zu den besagten Dingen - sollte sie auch, denn es ist nicht von der Hand zu weisen... aber Kirche ist in erster Linie Menschsein, wenn auch der Glaube nach außen im Vordergrund steht. Und worum ging es in der Geschichte der Menschheit, wenn nicht letztendlich ausschließlich um Macht und Besitz - bei genauerem Hinsehen eigentlich immer...
    Und nicht zuletzt hat (religiöser) Glaube nicht nur negative Seiten sondern durchaus auch seine guten und ein guterTeil von dem was wir in der westlich geprägten Welt als anständig verstehen, hat seine Ursprünge in Religionen...
    Entfernt sich leider vom Thema... Kreuzesfiguren...
    mir fällt gerade die Figur des "Kumpel Christus" ein aus dem Film Dogma... "Christus soll uns nicht erschrecken" (Zitat)
  • Ubbe Friesländer 24/05/2006 18:23

    kreuzzüge
    inquisition
    verfolgung der juden

    es hat mit "erachten" nicht einmal etwas zu tun, denn selbst die kirche bekennt sich inzwischen (mit abstrichen) dazu.
    eine diskussion in die richtung erachte ich als müssig

    denn nichts gegen dich benjamin, aber ich könnte dir unendlich viele beispiele geben, die menschenverachtend sind und durchaus im engen zusammenhang mit dem christlichen glauben stehen und aus ihm ihre motivation geschöpft haben.

    aus rein persönlichen gründen wünschte ich, ich könnte glauben - aber aus sicht der menschheit ist es wohl unbestritten, dass nichts so viel leid über sie gebracht hat, wie der glaube...egal ob christlich, muslemisch oder sonst etwas...

    lg ubbe
  • Benjamin Rabe 24/05/2006 17:20

    mir ist bei André gerade der folgende Satz aufgefallen:
    > Wofür auch viele Verbrechen begangen wurden, einer der Gründe warum ich kein Christ bin.

    was mich dabei interessiert: willst du (das du allgemein, nicht an André gerichtet) auch kein Bäcker werden, weil du mal irgendwo verschimmeltes Brot bekommen hast? Nur so als Gedanke in den Raum... So scheußlich die Gewalttaten sind, mit Christsein haben sie m.E. absolut nichts zu tun (außer daß sie von Christen begangen wurden)...
  • Ubbe Friesländer 24/05/2006 10:07

    Moin Michael!

    Normal finde ich es einfallslos zu schreiben, dass man sich einem Vorredner anschliesst - in diesem Falle aber kann ich meine Worte kaum besser wählen, als sie ANDRE HELBIG schon hier ausgedrückt hat.

    Für mich kommt an der Anziehungskraft der Figuren, aber eher noch den kirchlichen Gemäuern hinzu, dass so viele Menschen in Ihnen Zuflucht suchten, Trost und Beistand, in Ihnen gehofft, gebangt haben und aber auch Freude und Glück empfinden durften.
    Diese emotionale Kraft der Menschen ist für mich spürbar und gibt den Mauern und auch den Figuren, die Zeuge und Projektionsziel dieser unzähligen Gedanken und Momente waren, ihre ehrfürchtige Ausstrahlung.
    Auch mich als Atheisten lässt dies schweigend, den Atem der Geschichte spürend, auf diese klerikalen Zeugnisse schauen.

    lg ubbe
  • Michael Hartmann-1 23/05/2006 15:01

    @alle
    nochmals danke

    es freut mich sehr von euch so unterschiedliche und doch eigene interpretationen zu dieser immer währenden frage zu lesen.

    und es ist schön, in diesem zusammenhang "wertfrei" diese unterschiedlichen meinungen auch für andere hier zugänglich machen zu können.

    und ich würde mich darüber freuen, wenn sich auch weiterhin der/die eine oder andere hierhin verirrt und seine gedanken dazu "wertfrei" äußert.

    lg
    michael
  • Angie Hoffmann 23/05/2006 11:53

    Sehr schöner Schärfeverlauf.

    Warum? Vielleicht weil er nicht nur Schmerz, sondern auch 'Erleichterung' empfunden hat?

    Als ich deine Frage gelesen habe, fiel mir folgendes noch ein;

    Die kleine Passion

    Der sonnige Duft, Septemberluft,
    sie wehten ein Mücklein mir aufs Buch.
    das suchte sich die Ruhegruft
    und fern vom Wald sein Leichentuch.
    Vier Flügelein von Seiden fein
    trugs auf dem Rücken zart,
    drin man im Regenbogenschein
    spielendes Licht gewahrt’.
    Hellgrün das schlanke Leibchen war,
    hellgrün der Füßchen dreifach Paar,
    und auf dem Köpfchen wundersam
    saß ein Federbüschchen stramm;
    die Äuglein wie ein goldnes Erz
    glänzten mir in das tiefste Herz.
    Dies zierliche und manierliche Wesen
    hatt’ sich zu Gruft und Leichentuch
    das glänzende Papier erlesen,
    darin ich las, ein dichterliches Buch.

    So ließ den Band ich aufgeschlagen
    und sah erstaunt dem Sterben zu,
    wie langsam, langsam ohne Klagen
    das Tierlein kam zu seiner Ruh.
    Drei Tage ging es müd und matt
    umher auf dem Papiere;
    die Flüglein von Seide fein,
    sie glänzten alle viere.
    Am vierten Tage stand es still
    gerade auf dem Wörtlein „will“!
    Gar tapfer stands auf selbem Raum,
    hob je ein Füßchen wie im Traum;
    am fünften Tage legt’ es sich;
    doch noch am sechsten regt’ es sich;
    am siebten endlich siegt’ der Tod,
    da war zu Ende seine Not.
    Nun ruht im Buch sein leicht Gebein.
    Mög uns sein Frieden eigen sein!

    (Gottfried Keller)

    lg
    Angie
  • eine Fränzi 22/05/2006 22:55

    Klaus, zu deinen Worten "Aber Einer hat uns Gewaltlosigkeit bis zur letzten Konsequenz demonstriert, hat in die Spirale von Gewalt und 'Vergeltung' eine Bresche geschlagen, indem er NICHT zurückgeschlagen hat. Er hat uns demonstriert, wie es sein könnte." muss ich heftig widersprechen!

    Denn: kurz vor der Verhaftung war er gewalttätig, als er im Tempel die Tische der Pharisäer umschmiss. Eine kleine, aber doch sehr wichtige Begebenheit. Da bis heute noch gerätselt wird, ob vielleicht seine Wut gegen das Geldverdienen zu seiner Gefangennahme geführt hatte. Oder... ob er sie dadurch provoziert hatte, um zum Märtyrer zu werden.

    Vielleicht ketzerische Gedanken, aber sie lassen ihn mir menschlicher wirken.

    Gruß, Franziska
  • Gaby K 22/05/2006 20:49

    christus am kreuz ist nicht so strahlend wie ein engel, er ist nicht so vertraut wie trauernde - er ist (zitat eines "meiner" kinder) ein "looser". und wer äußert sich (als glaubensferner) schon gerne zu einem looser oder schaut ihn sich intensiv an?
    aber er ist der, der mit seinem "verlieren" uns (glaubensnahe) gewonnen und wenn er sich getraut zu verlieren und absichtlich den kürzeren zu ziehen, dann dürfen wir das auch.
    liebe grüße
    gaby
  • Renate Bonow 22/05/2006 18:36

    das bild ist gut. zum symbol - ich teile klaus interpretation der gewaltlosigkeit, die allerdings gerade durch die kirche in vielen fällen nicht eingelöst wurde.
    ich bin nicht gläubig, denke aber, dass das chrstentum eine wichtige weltanschauliche grundlage in unserer gesellschaft liefert.
    lg renate
  • C.a.s.s.a.n.d.r.a 22/05/2006 18:20

    Das Bild gefällt mir ausgesprochen gut,das mag an dem Ausschnitt liegen,oder an der Wahl der Tonung.
    Mit dem Symbol des Kreuzes mit oder auch ohne ihn kann ich mich nicht anfreunden.
    liebe Grüße Andrea,die sich sehr freut,das einer der es kann ihr eine Anmerkung geschrieben hat.