MINOX 35 - Fotohändlers Alptraum!
1975 auf den Markt gekommen war sie die kleinste 24x36-Kamera der Welt.
Klein, leicht, taschengerecht - genau das, auf was man gewartet hatte.
Die Freude war schnell verflogen, nachdem die Fertigungsprobleme auftraten.
Dabei gab es durchaus Kameras die funktionierten.
Mein Bergführer hatte eine davon.
Sie lag immer oben im Rucksack, den Unbilden der Witterung schon etwas ausgesetzt.
Die Schrauben waren angerostet - aber sie funktionierte.
Andere sandte man ohne Ende zur Reparatur und sie wurden nicht in Gang gebracht.
MINOX änderte ständig und versah die Bezeichnungen mit neuen Buchstaben.
Ein unrühmliches Beispiel aus dem Ende unserer Kameraproduktion.
Aber letztendlich auch eine Erklärung für deren Ende.
Kurt Hurrle 29/01/2015 18:34
Mein Vater hatte auch eine - die jetzt bei mir ist. Sie funktioniert noch immer, aber das Problem mit der Unterbelichtung bei Sonnenlicht hat sie auch. Über Kopf Fotografieren hielft tatsächlich oder aber auch eine Korrektur per ISO-Einstellung ist möglich.LG Kurt
Volkmar Kleinfeldt 29/01/2015 10:39
Hallo Georg,für uns Fotohändler war das einfach ganz schlimm.
Wir hatten ja keinen Versandhandel, waren nicht anonym, standen den Kunden von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Hatten etwas verkauft und gutes Geld dafür bekommen. Standen dann mit "heruntergelassenen Hosen" da. Vor allem wenn die Kamera nach der dritten Reparatur immer noch nicht funktionierte. Die Konstruktion wäre ja gut gewesen, das Objektiv galt sogar als sehr gut. Aber die Fertigung war einfach eine Katastrophe. Für uns läutete sie damals das ein was dann ja auch kam: Das Ende der deutschen Kamera-Industrie. Freut mich für Dich, dass Du offensichtlich nicht davon betroffen warst!
Gruß von TÜ > WN - Volkmar FHiR
Georg Reyher 29/01/2015 10:22
Von den Problemen hatte ich damals auch gehört, vor allem an Ende der Laufzeit, wo es immer wieder neue Modelle, auch abgespeckt. gab. Mit Meiner hatte ich glücklicherweise nie Probleme. Für mich war die Belichtung und optische Qualität gut, die Dias konnten gut zu den Spiegelreflexaufnahmen ( Contax) beigemischt werden.LG
Georg
Volkmar Kleinfeldt 06/12/2012 16:48
Gratulieren kann man wohl Jürgen Warneke,er gehört zu den genannten Ausnahmen!
Die Kamera war unstrittig eine sehr interessante Konstruktion
(wurde auch in der UDSSR kopiert)
und sie hatte ein anerkannt gutes Objektiv,
wurde aber offensichtlich liederlich gefertigt.
Verantwortungsbewusste Fotohändler weigerten sich schließlich sie zu verkaufen.
Es war schade um die Kamera.
Aber in einer Sammlung darf sie natürlich nicht fehlen.
Engel Gerhard 02/12/2012 20:57
Das Modell GL begleitete uns auf einer 11monatigen Weltreise 1981. Wir fotografierten in Sri Lanka, Indien, Nepal, Thailand, Malaysia, Singapur und Indonesien und gaben in Australien 24 Filme zur Entwicklung. Da der Verschluss aber nicht arbeitete, waren alle Filme nicht belichtet. Sie wurde in Sydney begraben und ich arbeitete 1 Monat in einer Zigelsteinfabrik um eine Canon AE 1 Programm SLR zu kaufen..... also nur schlechte Erinnerungen..lg
Gerhard
Anastigmat 30/11/2012 14:42
Ich habe mir Anfang der 90er mal eine gekauft, weil ich was kleines hochwertiges wollte. Teuer war sie, klein auch. Hochwertig...na ja. Das Objektiv hat mich nicht überzeugt. Die Belichtungssteuerung ist eine Fehlkonstruktion. Die neigt bei hellem Himmel immer zu Unterbelichtung. Einen Belichtungsspeicher gibt es nicht. Das Einzige, was half, war, die Kamera auf den Kopf zu drehen. Dann wurde die Messzelle vom Klappboden abgeschattet. Ich habe sie irgendwann nicht mehr benutzt und mit eine gebrauchte Contax T gekauft. Ein edles Teil, tolles Objektiv, herrlicher Messsucher. Aber sehr filigran gearbeitet. Es ist eben nicht alles gute beieinander.Max Spälti 30/11/2012 10:26
Jetzt kann ich mir erklären, weshalb mir mein Chef mal so eine schenkte. Weil sie eben kaputt war. Aber in meiner kleinen Sammlung macht sie sich immer noch gut.LG, Max