1 159 10

Henry Nees


Premium (Pro), Mainhausen

Misteln

Die Misteln (Viscum) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Sandelholzgewächse (Santalaceae). In der Literatur findet sich häufig noch die frühere Einteilung in die eigene Familie der Mistelgewächse (Viscaceae).

Misteln sind ein- oder zweihäusige Halbschmarotzer, die auf Bäumen oder Sträuchern wachsen. Ihre bis zu etwa 20 cm langen Zweige verzweigen meist gegabelt weiter. Blätter erscheinen paarig oder in Wirteln. Bei einigen Arten, die ihre Nährstoffe vorwiegend von ihren Wirten beziehen, sind die grünen, zur Photosynthese fähigen Teile (Blätter, grüne Äste) sehr klein. Arten, die auf sukkulenten Wirten wachsen und so mit ihren Wirten saisonalen Wassermangel ertragen müssen, sind selbst sukkulent. Im Extremfall (bei Viscum minimum) befindet sich mit Ausnahme der Blüten die gesamte Pflanze innerhalb des Wirtes.

Die männlichen oder weiblichen Blüten sind unscheinbar, 1 bis 3 mm im Durchmesser und grünlich gelb. Nach der Bestäubung durch Insekten und anschließend erfolgter Befruchtung entstehen weiße oder gelbe Beerenfrüchte, die sich bei Reife manchmal rot färben. In ihnen sind mehrere (selten einzelne) Samen. Die Besonderheit der Mistel-Früchte und Samen liegt darin, dass keine Samenschale ausgebildet wird. Stattdessen bildet das Mesokarp eine klebrige Schicht aus einer Substanz, die als Viscin bezeichnet wird. Das Viscin hat bei der Samenausbreitung zwei Funktionen: Es ist glitschig, so dass die Früchte schnell den Verdauungstrakt der Vögel passieren. Zweitens ist das Viscin sehr klebrig und klebt die Samen an den Ästen der Wirtsbäume fest. Vögel breiten diese Samen aus, indem sie entweder nur das Fruchtfleisch fressen und die klebrigen Samen an anderen Pflanzen abstreifen oder die ganzen Früchte fressen und die unverdauten Samen wieder ausscheiden. Bei der Keimung entsteht statt der Keimblätter ein Schlauch mit endständiger Scheibe, aus der sich bei Kontakt mit einem geeigneten Wirt ein Haustorium entwickelt, durch das der Keimling in die Wirtspflanze eindringen kann.

Misteln sind weltweit in den tropischen, subtropischen und gemäßigten Zonen verbreitet. Die Anzahl ihrer anerkannten Arten ist umstritten und beträgt je nach Autor zwischen 60 und über 1000.

Die Weißbeerige Mistel (Viscum album) bildet vor allem in sonnenscheinreichen Frühjahrsmonaten, ab Februar, viele Blüten und dadurch im Herbst / Winter, der Zeit der Mistelernte, entsprechend viele Beeren. In sehr feuchten Sommern hingegen bildet die Mistel so gut wie keine Beeren aus.

Quelle Wikipedia.

Commentaire 10