Mit fliegenden Fahnen und Standarten (11) ...
... wie im Lied der Franken beschrieben, ziehen jetzt zahlreiche Fußwallfahrten zum Oberfränkischen Wallfahrtsort Vierzehnheiligen im Landkreis Lichtenfels.
Die Wallfahrtsbasilika in der Nähe von Bad Staffelstein ist den 14 Nothelfern gewidmet und wurde nach den Plänen des seinerzeit berühmtesten Architekten Balthasar Neumann (1687-1753) errichtet und im Jahr 1772 geweiht. Die Rokoko-Innenausstattung stammt von den Wessobrunner Stukkateuren Johann-Michel Feichtmayer und Johann-Georg Übelher. Die Fresken sind von Josef Ignaz Appiani. Die Grundsteinlegung erfolgte im Jahr 1743 und die Weihe der Basilika im Jahr 1772.
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In dieser Bilderserie von 14 Bildern zeichne ich vor Ort als außenstehender Beobachter die Stimmung nach, die beim Erreichen des Wallfahrtsortes herrschte.
- Das Bildserie habe ich unter dem Sektion Reportage eingestellt, ich bitte darum bei den Anmerkungen zu fotografischen Details dies zu berücksichtigen! - Nachstehend der Pressebericht für die Regionalausgabe (Bote vom Haßgau) der Mainpresse/Würzburg.
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Von der großen Freude in den Gesichtern
Seit 25 Jahren fußwallfahren Gläubige aus der Gemeinde Aidhausen nach Vierzehnheiligen
Aidhausen (nd) Die große Freude, dass sie den 55 Kilometer langen Weg nach Vierzehnheiligen geschafft hatten, war in den Gesichtern abzulesen. Mit Freudentränen in den Augenwinkeln fielen sich die erschöpften Fußwallfahrer in die Arme und gratulierten sich gegenseitig, ehe auch die letzten Teilnehmer den steilen Weg vom Maintal mit seinem kräftezehrenden Treppenaufstieg kurz vor der Basilika der 14 Nothelfer bewältigt hatten.
Zum feierlichen Einzug formierte sich dann die 148 Pilger der Wallfahrergruppe. Zuvor waren die Wallleut' aus den Haßbergen von Franziskanerpater Christoph mit viel Weihwasser empfangen worden. Unter den strengen Augen des Kirchenschweizers, der vorausging, zogen die Wallfahrer dann, begleitet von den Blasmusikanten, mit ihren Ortsstandarten und wehenden gelb-weißen Fahnen in die Wallfahrtsbasilika ein.
Hinter ihnen lagen knapp 14 Stunden, in denen sie betend und singend ihrem Ziel zugestrebt waren. In diesem Jahr hatten die Pilger zu Beginn am Samstagmorgen gegen halb vier Uhr morgens ohne Regenschauer einen relativ guten Weg vor sich gehabt, so die beiden Wallfahrtsführer Gerald Stühler und Ditmar Willner, wenngleich auch die Fahnenträger mit dem starken Wind zu kämpfen hatten. Aus den Nachbarortschaften reihten sich traditionell zahlreiche Teilnehmer in die Wallfahrergruppe ein. Man kannte sich noch vom Vorjahr. Und so bildeten die Wallfahrer auf ihrem langen Weg eine feste, eingeschworene Gemeinschaft. Letztendlich war es trotz aller Beschwernisse für viele Teilnehmer ein besonderes Erlebnis, in dieser Gemeinschaft die Wallfahrt miterleben zu können.
In diesem Jahr feierte die Fußwallfahrt von Aidhausen, die zudem über Happertshausen und Friesenhausen startet, ihr Silberjubiläum. Seit 25 Jahren also tragen die Gläubigen aus der Großgemeinde Aidhausen ihre Wünsche und Anliegen zur oberfränkischen Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen.
Der Grundstein der Wallfahrt wurde einst vom damaligen Aidhäuser Pfarrer Werner Vollmuth und den Happertshäuser Musikanten gelegt. Mit 90 Gläubigen startete seinerzeit die erste Fußwallfahrt. Seitdem hat sich am Ablauf nicht viel verändert. Am frühen Samstagmorgen gegen halb vier ziehen die Wallleut' los, und am Nachmittag desselben Tages gegen halb sechs wird Vierzehnheiligen erreicht. Eine kleine Pause erfolgt am frühen Morgen kurz vor sechs Uhr in Manau, weitere Pausen folgen in Pfarrweisach (8.30 Uhr) und im oberfränkischen Kaltenbrunn (12.30 Uhr) mit jeweils einer Stunde Aufenthalt. Dabei können die großen und kleinen Wehwehchen an den Füßen versorgt werden.
Im Lauf der Jahre entwickelte sich eine feste Gemeinschaft von Vierzehnheiligen-Pilgern, die sich jedes Jahr zu ihrem Wallgang am Wochenende des Dreifaltigkeitshochfestes zusammenfindet. Höhepunkt ist das feierliche Wallfahrtsamt am Dreifaltigkeitssonntag in der Basilika. Am Montag führt der beschwerliche Weg in die Heimatdörfer zurück. Dort werden die Wallleut' von Freunden und Bekannten mit kleinen Blumensträußen freudig begrüßt.
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† werner weis 14/07/2011 13:18
golden fotografiert
ungewöhnlich schräg und doch überzeugend
widder49 24/06/2011 20:00
Eine besondere Perspektive und eine schöne Erklärung.:-)
Ulrich J. Kind 21/06/2011 0:05
Herbert, mach ich diagonal normal auch nicht so oft, hab mich halt mal dazu "hinreissen" lassen!Beim ganz senkrecht und gerade abgelichteten Motiv sind die "stürzenden Linien" hier schon heftig, da sieht die Basilika furchtbar verunstaltet und schief aus!
Eine extra Ausgleichslinse für ein paar hundert Euro anzuschaffen lohnt sich für die paar Architekturbilder im Jahr für mich nicht und mit EBV auszugleichen ist nicht so das Gelbe vom Ei!
LG Uli
Herbert Talinski 20/06/2011 23:54
Eine eindrucksvolle Reportage hast du da hingelegt. Aber dieser schiefe Kirchturm trifft nicht meinen Geschmack - ich bin mehr für das "Gerade". Aber - Geschmacksache.LG Herbert