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Ursula Elise


Free Account, Hamburg

Mittwochsblümchen 4

1. Anonymer Urnenhain in Hamburg-Ohlsdorf. Das bedeutet für die Hinterbliebenen, die diesen Platz ja ausgesucht haben, dass sie den genauen Ort nicht kennen, an dem die Urne eingesenkt wurde. Manche versuchen ihn sich zu merken (beim Einsenken waren sie ja dabei) und ungefähr dort Blumen in einer Vase einzustecken. Solche werden von den Friedhofsgärtnern abgeräumt. Am Rand der Begräbnisfläche, außerhalb der Bestattungsfläche, gibt es Möglichkeiten, Blumen abzulegen.
Diese kleine Vase stand ganz am Rand. Und doch: sie gehört da nicht hin.

Das Tor ist von Klaus Bösselmann, 1980. Es heißt Werden - Sein - Vergehen. Aber es ist vielfältiger Deutung offen.

Commentaire 4

  • Ursula Elise 17/10/2018 21:46

    Ich habe den Bildtitel in Anführungszeichen gesetzt. Ich habe ihn mal irgendwo gelesen. Aber ich kann diese Deutung, die ja eine christliche ist, so wenig anerkennen wie Tina und Rinaldo.
  • RinaldoG 17/10/2018 21:30

    Ursula, für mich ist das Tor zum Friedhof einfach immer noch der Weg zum Tod, freundlich betrachtet: zum Frieden. - Solange es mir so gut geht wie in der gegenwärtigen Gegenwart, lebe ich lieber friedlich in dieser Gegenwart. - Herzlichen Gruß, Rinaldo
  • Zerwonke 17/10/2018 17:12

    Ich will auch auf so eine Wiese und halte es wie Brecht: Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.
    Gr au B
  • Tina-Elisa 17/10/2018 14:16

    Zum Leben, ja  wenn - wenn man den Hügel hinab den Hang durch das Tor verlässt, das die Toten von den Lebenden trennt. Das Tor - als ganzes betrachtet - zwingt zum Innehalten und hinterlässt bleibenden Eindruck.
    Links hätte ich, wenn ich das sagen darf, den Torbogen nicht angeschnitten.
    LG dTina