Blue Bear Revival


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Mühlen (20) – Moulin à marée du Birlot

Die Mühle liegt auf der Südinsel der Île-de-Bréhat, einer Insel an der Nordküste der Bretagne bei der Gemeinde Ploubazlanec, Département Côtes-d'Armor. Die Mühle ist eine Gezeitenmühle. Sie wurde in den Jahren 1633 bis 1638 erbaut und in Betrieb genommen.
1744 mussten Mauerwerk, Dach und Damm in größerem Umfang repariert werden.
Diese Jahreszahl ist auch auf dem Türsturz wieder zu finden.

Bis ins Jahr 1920 produzierte die Mühle Mehl für die Inselbewohner. In dem Jahr ließ sich ein Bäcker auf der Insel nieder, der den Mehlimport vom Festland als rentabler einstufte, vielleicht war das importierte Mehl aber auch weißer …

Die Mühle wurde stillgelegt und verfiel zusehends. Zwar wurde das ursprüngliche Reetdach zwischenzeitlich durch eíne Deckung aus Faserzementplatten ersetzt, aber das Dach wurde 1987 durch einen Sturm zerstört.

Im Jahr 1990 kaufte die Gemeinde Île-de-Bréhat die verfallene Mühle und gründet 1994 eine Gesellschaft, um die Mühle mit Hilfe von Sponsoren zu restaurieren. Dank der Unterstützung u.a. einer Versicherungsgesellschaft, wurde die Mühle betriebsfähig wieder hergestellt.

Funktionsweise : Die Mühle kann den Gezeitenstrom nicht direkt nutzen, denn unter Wasser würde sich das Mühlrad aufgrund des Trägheitsprinzips nicht bewegen. Der Gezeitenstrom füllt bei auflaufendem Wasser einen durch einen Damm abgetrennten Teich. Das Mühlrad liegt von Mitte des Zeitraumes ablaufenden Wassers bis Mitte des Zeitraumes auflaufenden Wassers frei und wird durch abzuleitendes Wasser aus dem Reservoir angetrieben, bis der Teich entlleert ist. Das bedeutet, dass die Mühle zweimal am Tag für jeweils 6 Stunden betrieben werden kann. Auf diesem Bild ist das Mühlrad, links an der Mühle, vom Wasser bedeckt, das gefüllte Reservoir befindet sich im Vordergrund.
Der Vorteil dieses Systems gegenüber Flusswassermühlen (bei Trockenheit zu wenig Wasser) und Windmühlen (es weht nicht immer) ist die Tatsache, dass Ebbe und Flut konstant immer wiederkehren.

Quellen:
https://fr.wikipedia.org/wiki/Moulin_%C3%A0_mar%C3%A9e_du_Birlot
https://moulinbrehat.fr/le-moulin/histoire.html


Aufgenommen mit Panasonic Lumix DMC-FZ330, Mai 2023,
Île-de-Bréhat, Côtes-d’Armor, Bretagne, Frankreich


Mühlenserie (19) bis (10)

Mühlen (19) – Bygholm Mølle
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Mühlen (18) – Moulin de Kériolet
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Mühlen (17) – Moulin de Craca
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Mühlen (16) – „Kaffeemühle“ Ahrenshoop
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Mühlen (10) – Amrumer Windmühle
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Commentaire 23

  • Margret u. Stephan 25/01/2024 8:56

    Vielleicht ist das Mehl weißer, aber niemals besser. Schade, dass sich der Bäcker so entschieden hat, denn ich hatte mich in die hübsche Mühle und in deine Info so richtig verliebt, irgendwie märchenhaft und schön. Auch stelle ich mir die Arbeit an solch tollem Fleckchen Erde recht gut vor, aber nun ja, es ist wie es ist. Reich geworden ist man damit sicher nicht, aber man war ja früher auch viel genügsamer als heute...Nun können sich die Touristen die interessante Mühle anschauen. 
    Sehr schön gezeigt und erklärt lieber Gerd.
    Mit lieben Grüßen zu dir,
    Margret
  • Lila 10/12/2023 23:53

    klasse das sie erhalten bleibt , ein tolles Foto von ihr !
    L.G Lila
  • emen49 07/11/2023 0:00

    Ein interessantes Ausflugsziel, wunderbar im Bild festgehalten.
    Viele Grüße 
    Marianne
  • Eifelpixel 03/11/2023 7:30

    Jetzt habe ich wieder etwas gelernt.
    Gezeitenmühlen waren mir bisher unbekannt
    Schönes Bild und gute Erklärung 
    Joachim
  • Blula 02/11/2023 14:08

    Oh, an eine Mühle hätte ich hier nicht gedacht. Mühlen sind für mich immer auch W i n d mühlen. Danke für Deine informative Beschreibung, die ich gerne gelesen habe. Ein sehr gutes Bild ist das. Prima, dass Du auch noch die drei Personen mitnehmen konntest.
    LG Ursula
  • Reinhard Müller 27/10/2023 20:19

    Ah, die Familie Müller macht gerade Feierabend. Oder müssen sie nachher noch einmal zur  Zwischenschicht antreten? Zweimal am Tag für 6 Stunden schuften, das ist kein leichter Job. Obwwohl, dann haben sich auch 2 x 6 Stunden Pause. :-)))
    Die technische Beschreibung zur Mühle rundet das Bild ab, denn im ersten Moment vermisse ich die Flügel. Nun kann ich auch mit dem Damm etwas anfangen. Wieder einmal zeigst du eine wundervolle Gegend in Form eines durchdacht entstandenen Fotos.
    Entspannte Grüße aus der laaangen Pausenzeit, Reinhard
    • Blue Bear Revival 27/10/2023 21:45

      Ich nehme mal an Mindestlohn gibt es nur für die Zeit für auflaufendes Wasser ... also nur 2 x 3 Stunden ... So hat man es ja mit Einführung des Mindestlohns bei angestellten Taxifahrern auch gemacht ... Standzeiten waren plötzlich keine Arbeitszeiten mehr ...
      Leerlaufende Grüße, Gerd
  • manfred.art 22/10/2023 17:04

    solch ein ausflug lohnt sich, brilliante fotografie!! herzlichst manfred
  • Roman Dullek 20/10/2023 18:36

    Sehr schön gezeigt, hervorragende Schärfe und Bildgestaltung.
    Danke für die interessante Info.
    LG Roman
  • Monika Arnold 19/10/2023 22:16

    Ein schönes Motiv diese Mühle lieber Gerd.
    Ganz liebe Grüße Monika
  • Alfred Photo 17/10/2023 18:17

    Die einzeln unterschiedlich geformte Steine sehen aus wie ein Mosaik. Sehr attraktiv
    Und geschickt wie man die Gezeiten für die Arbeit ausnutzt
    Klasse Info.

    VG
    Alfred
  • Michael T. Kleine 17/10/2023 11:02

    Eine interessante Funktionsweise der Mühle, die den Betrieb bei jedem Wetter sicherstellt. Danke fürs Zeigen und die Beschreibung.

    VG Michael
  • † Bernd Niedziolka 17/10/2023 10:31

    zunächst erinnert es nicht an eine Mühle, 
    zumal das Wasserrad nicht richtig zu sehen ist - 
    die Technik ist interessant, 
    allerdings wohl eher mit einem niedrigen Wirkungsgrad ...
    danke für die gute Erklärung
    LG Bernd
    • Blue Bear Revival 17/10/2023 10:48

      Der Wirkungsgrad wird nicht niedriger sein, wie bei einer Flusswasser- oder Windmühle aus der gleichen Zeit. Der Unterschied wird eher in den Arbeitszeiten des Müllers liegen, wobei der Gezeitenmühlenmüller bestimmt regelmäßigere Arbeitszeiten hat als der Windmühlenmüller.
      Viele Grüße, Gerd
  • Lubeca 16/10/2023 23:02

    Diese aus groben Feldsteinen zusammengefügte Mühle war tatsächlich ein sehr interessanter Anblick auf dieser an Attraktionen ohnehin reichen Insel. Wirklich schön, wie sie sich farblich in ihre Umgebung einfügt, von der hier dankenswert viel zu sehen ist. Und mit dem Phare de la Croix hinten links hast du sogar noch geschickt einen Leuchtturm eingebaut, den wir uns selbstverständlich ein paar Tage später auch angesehen haben. Von der Landseite aus war er aber leider nicht so strahlend weiß wie hier zu sehen.
    Danke auch für die Infos zu der mir bis dahin völlig unbekannten Technik dieser Mühle.
    GVLG   Sabine
  • Burkhard Jährling 16/10/2023 20:10

    Dieses Prinzip war mir bisher völlig unbekannt. Daher hätte ich die Mühle nicht als solche erkannt. Danke für das Foto und die Aufklärung.
    VG Burkhard
  • Vitória Castelo Santos 16/10/2023 14:18

    Prima gemacht.....sehr gut !!
    LG Vitoria