Mundraub im Spinnennetz (01)

Mundraub im Spinnennetz (01)

Auf den drei Fotos dieser Serie ist zu sehen, wie zwei Hornfliegen an alten Beutetieren im Netz einer Streckerspinne fressen.Die Fotos eins und zwei zeigen die Fliegen. Auf Foto drei ist die Spinne zu sehen. Am liebsten hätte ich die Szene so aufgenommen, dass die Fliegen im Vordergrund scharf zu sehen gewesen wären und die Spinne unscharf im Hintergrund. Leider standen die Pflanzen mit dem Spinnenetz im Wasser und waren für so eine Aufnahme zu weit vom Ufer entfernt.

Meine letzte Fotoexkursion hat mich zu einem breiten Wassergraben mit steil abfallenden Ufern geführt. Zufällig habe ich ungewöhnliche Bewegungen in einem Spinnenetz am wasserseitigen Rand nahe am Ufer ausgemacht. Bei näherer Betrachtung konnte ich erkennen, wie zwei Fliegen an Beutetieren im Spinnennetz gefressen haben. Die Spinne saß zehn bis fünfzehn Zentimeter entfernt auf einer anderen Pflanze und hat erstaunlicherweise nicht auf die Bewegungen im Netz reagiert. Das Netz sah zwar schon etwas zerfleddert aus, aber die Spinne hatte über einen straff gespannten Faden am Hinterbein Kontakt mit dem Netz und und müsste die von den Bewegungen der Fliegen ausgehenden Vibrationen gespürt haben. Sie hat aber nur auf Libellen reagiert, die in wesentlich größerem Abstand an ihr vorbeigeflogen sind.
Nach vielleicht zehn Minuten ist die Spinne dann plötzlich ein kurzes Stück in Richtung der Fliegen gelaufen, hat dann genauso plötzlich angehalten und sich nicht mehr bewegt.

In der fotocommunity hat H. Friedrich schon einmal ein Bild gezeigt, auf dem Sepedon sphegea an der Beute einer Streckerspinne frisst. Leider wurde das Verhalten der Spinne nicht beschrieben.

Im WWW habe ich eine Seite gefunden, auf der beschrieben wird, wie Sepedon sphegea an einer Libelle im Netz einer Streckerspinne frisst. Abweichend von meiner Beschreibung wurde die Fliege von der Spinne mehrmals erfolglos attackiert.

Für diese und die beiden folgenden Aufnahmen wurde ein Systemblitz mit einer Mini-Softbox verwendet.

Alle Bilder wurden beschnitten. Lichter und Tiefen wurden leicht bearbeitet.