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mz1012


Premium (World), Kehl

MZ-SW 788 Hybrid I

denn wirtschaftlich ist er nicht.
Deshalb gibts bei der MVG, der Mainzer Verkehrsgesellschaft,
auch nur einen. Ein seltenes Stück also.

Gestern fuhr ich zum ersten Mal in diesem exotischen Fahrzeug mit,
verspürte aber von dem elektro-typisch leisen Gleiten nicht viel - der Hitze wegen lief die Klimaanlage
auf vollen Touren. Besonderheit gleichwohl für die Passagiere im Bus-Innern: mehrere Monitore, auf
denen das Zusammenspiel von Elektromotoren und Dieselmotor graphisch
dargestellt wird.

600.000 Euro kostet dieser Bus, doppelt soviel wie ein normaler Gelenkbus.
Er verfügt über vier elektrische Radnabenmotoren mit jeweils 60 kW, was rund 82 PS entspricht,
insgesamt 326 PS, also ca. genauso viel wie die üblichen 300 - 360 Diesel-PS solcher Fahrzeuge.
Der Strom für die Batterien wird beim Bremsen gewonnen, weshalb der Bus
vornehmlich im Stadtverkehr mit viel Stop-and-Go-Betrieb bis 30 km/h sinnvoll ist.
Sind die Batterien voll, schafft der Hybrid-Bus immerhin 10 km am Stück,
was nun nicht gerade berauschend ist, und zeigt, dass diese Technik
von einer Serien- und Einsatzreife noch weit entfernt ist.
Danach wird wieder der Diesel-Motor angeworfen, der die Batterien mittels
eines Generators wieder mit frischem Strom versorgt.

Wie mir der Busfahrer sagte, wird dieser Bus seit rund einem Jahr hauptsächlich
zu Testzwecken eingesetzt, und hat in diesem Zeitraum auch erst 30.000 km
auf den Buckel bekommen. Wirtschaftlich macht dieser Hybrid-Bus noch keinen Sinn,
seinen 120 "normalen" Bus-Kollegen also auch keine Konkurrenz.
Insgesamt fahren rund 10 dieser Hybrid-Busse von Mercedes-Benz in ganz
Deutschland, sowie weitere 10 Fahrzeuge anderer Hersteller.

MZ - SW 788, Haltestelle der Linie 60, Mainz Hauptbahnhof
22.07.2013

Abbildung eines der Monitore im Fahrgastraum bei Stillstand des Fahrzeugs:

MZ-SW 788 Hybrid II
MZ-SW 788 Hybrid II
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