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Nacht der Macht

Panasonic DMC- FX8
6 mm
F/2,8
¼ sec
ISO 80


Jerusalem, Ha-Shalshelet
auf dem Weg zur Moschee auf dem Tempelberg


Die ,Nacht der Macht’

Eine Nacht hat unter den Nächten des Ramadan eine ganz besondere Bedeutung: Es ist die „Nacht der Macht“ (arabisch: laylat al-qadr), in der Muhammad den Koran erhalten haben soll. Nach Auffassung des Korans soll sie „besser als Tausend Monate“ sein. Der Engel Gabriel soll in dieser Nacht mit einer Schar Engel herabsteigen und jedem besonderen Segen zuteil werden lassen, der sitzend oder stehend Allahs gedenkt. Die Überlieferung lässt allerdings im Unklaren, welche Nacht im letzten Drittel des Ramadan genau gemeint ist. Daher sind die Auffassungen in dieser Frage verschieden. Am ehesten wird von der 17., der 21. oder der Nacht vom 26. auf den 27. Ramadan ausgegangen. Weil es eine der Nächte zum Ende des Ramadan sein soll, sind fromme Muslime in den letzten zehn Nächten des Monats besonders bemüht, Gutes zu tun, im Koran zu lesen und zu beten, um diese besondere Segenskraft und Lichtfülle zu erfahren. Viele Muslime versuchen besonders im Fastenmonat mit ganzem Einsatz, rechtschaffen zu sein und Gutes zu tun. Hunger, Durst und Müdigkeit zu erleiden ist es ihnen wert, um Allahs Wohlwollen zu erlangen.

Um diesen Segen zu empfangen, versammeln sich die muslimischen Männer in der Moschee. Dort beten sie weiß gekleidet die ganze Nacht hindurch und hoffen, dass Allah in dieser besonderen Nacht ihre Anliegen hören wird. Muhammad soll, so eine Überlieferung, die ganzen zehn letzten Nächte des Ramadan gefastet und gebetet haben. Im Gedenken daran verbringen manche Muslime die ganz letzte Dekade in der Moschee.

Commentaire 2

  • imlstph 02/03/2006 23:21

    Dank dir für deine Anmerkung unter mein Bild. Als du dieses hier hochgeladen hast, war ich noch nicht Mitglied der fc, freute mich aber schon lange an euren Bildern. Und speziell dieses Bild zur leilat alQadr mochte ich sehr, erinnert es mich doch an meine Zeit dort, wo ich im Sommer 1987 den einzigen normalen Ramadan miterleben konnte, und Bilder wie dieses in mein Herz genommen hatte.
    Da im Dezember 1987 die 1. Intifada ausbrach und die Regel bestand, dass nicht mehr öffentlich gefeiert werden durfte und außerdem die Geschäfte der Jerusalemer Altstadt sich im Dauerstreik befanden und nur vormittags geöffnet waren, hatten die Ramadan-Monate in den folgenden Jahren, in denen ich noch im besetzten Gebiet lebte, nicht mehr diese schönen und geselligen Aspekte. Keiner ahnte, dass die Geschichte sich so entwickeln würde, wie sie es in den fast 20 Jahren seitdem tat.
    Und nach 1991 hatte ich noch keine Gelegenheit, wieder im Monat Ramadan in Palästina zu sein.
    Vielleicht klappt es ja dieses Jahr ...
    LG Ilse