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Nachtreserve, einmal Camburg hin und zurück

Nachtreserve, einmal Camburg hin und zurück

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Nachtreserve, einmal Camburg hin und zurück

Freitagsfoto !
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Am Freitag den 28. September stand der Planwechsel- Winterabschnitt 1980/81 dazu außerdem zusätzlich die Zeitverschiebung wieder einmal an.
Dies konnte die DR mitunter etwas durcheinander bringen.
Aber man baute sicherheitshalber vor um so einen Misstand entgegen zu wirken.
Bereits vorher wurden zusätzlich Reservepersonale ins Rennen geschickt.
Genau dazu hatte man mich für den 26. September von 8.30 - 17.30 Uhr schon mal eingetaktet.
In der Lokleitung reichte mir der Beisitzer ohne Worte einen schweren Schlüsselbund durchs sein Fensterchen.
Zwischen den unzähligen großen und kleinen Schlüsseln für alles mögliche dabei z. B. auch ein Flaschenöffner.
Aber ebenso ein Blechanhänger auf dem mit Schlagzahlen 01 0510 eingehauen war.
Ja warum nicht auch mal die 510.
Ein fauler Heizer würde sagen,
“Lieber einen schlechten Öler als eine gut Kohlelok” grins.
Gerade noch hörbar im Raum die Stimme vom dem zur Zeit hoch beanspruchten Lokleiter aus dem Hintergrund mich erreichte, “Eure Lok steht im Gleis 30“.
Was er sich eigentlich hätte sparen können sie war mir
längst aufgefallen beim Blick aus den Reservestubefenster.
Also machten wir mein Heizer und ich uns sofort zu schaffen an unserer Lok um jederzeit einsatzbereit zu seien.
Alles braucht eben seine Zeit wobei ich immer erst zufrieden bin wenn die mehr oder weniger angenehme schmutzige Arbeit an der Lok hinter uns lag.
Man wusste ja nie.
Wir waren so gut wie fertig als die Lokleitung nach mir begehrte.
Um uns einen Dienstauftragszettel mit dem folgenden Programm zu überreichen.
Na das war doch wenigsten was, kein herumstehen mehr nur raus aus dem Bw.
Schwarz auf weiß stand da P 3004 und P 4005 also die Saalebahn einmal runter Camburg und Retour.
Abfahrzeit stresslos nach 11 Uhr allerdings die Wendezeit in Camburg gut 30 Minuten war ein bissel knapp.
Alles musste flutschen schnell ein paar Tropfen Wasser in den Tender laufen lassen dabei die großen Lager nachölen und drehen.
Wir schafften es ohne Verspätung uns vor den Zug zu setzen.
Jana Saalbahnhof eine kleine Plan- Verschnaufpause von 11 Minuten bevor es immer flott weiterging.
Wir pünktlich 15.30 Uhr zurück in Saalfeld über die Weichenstraße nach Gleis 5 klapperten.
Routinemäßig natürlich einen Boxenstopp beim Wasserkran zwischen Gleis 6/7 einlegt.
Ein beliebter bekannter Ort der Eisenbahnfotografen aus aller Welt.
Fuhren an die Tankanlage ließen den Tender mit dem Pechschwarzen Zeug vollaufen.
Suchten uns eine günstigen Platz im Gelände wo wir von der Lokleitung nicht auszumachen waren.
Ohne groß Aufsehen zu erregen dösten wir vor uns hin denn 17.30 Uhr war Feierabend.

Die Nacht vom Sonnabend/Sonntag 27./28. schlug ich mir im Güterzugdienst auf der 44 0115 um die Ohren.
Montag war Ruhetag.
Am 30.9. zum 1.10. wurde ich mit einer Nachtreserve von 18.00 - 6.00 Uhr beglückt.
Dazu bekamen wir diesmal 44 0397 zur Verfügung gestellt.
Eine Lok die recht gut in Schuss war nicht nur augenscheinlich Vertrauen ausstrahlte.
Routinemäßig stürzten wir uns über unser Zugpferd, Lok vorbereiten.
Auch wenn es noch kein genaues Programm für uns gab.
Bei der DR momentan alles vorerst im Lot war.
Ein beruhigender Zustand denn Hektik ist nicht mein Ding.
Wir waren im Grunde genommen fertig einsatzbereit da kam der Hofhund (Außenlokleiter) herangeeilt um uns mitzuteilen das Arbeit auf uns wartet.
Neugierig Schnurstracks zur Lokleitung gehechelt um zu hören wo dem Lokleiter der Schuh drückte.
Er jedoch war sichtbar unaufgeregt oder gar hektisch.
Aha dachte ich mir so schlimm kann es da nicht werden.
So war es auch er hielt mir einen Dienstauftragszettel für uns vor die Nase auf dem stand erst mal ein lockerer “Betriebsausflug“ nach Camburg.
Genau genommen Lzz Camburg um den Dg 50631 Planlast 1500t, oft auch mehr, nächtens im Dreizylindertakt geräuschvoll nach Saalfeld zu schaukeln.
Da gab es nur eins nichts wie raus auf die Stecke um die Saalebahn runter zu jagen.
Jagen mit einer 44er ist sicherlich zuviel gesagt bei 80 km/h hört es so langsam auf.
Überhaupt so richtige Spaß macht die Lz- Fahrerei mit der 44er keinesfalls.
Der Meister wird anständig gefordert wünscht sich insgeheim dafür lieber eine 01.
Aber ein Lokführer solle mit allem zurecht kommen das betrifft auch die 44er.
Mit Schieberkastendruck 5 kp/cm² wird man nach einer Weile einfach zu schnell.
Regler zu fällt die Geschwindigkeit gleich merklich ab
aus verschiedenen Gründen.
Die Steuerung immer weiter einziehen bekommt der Lok auch wieder nicht so gut.
Eine ständige auf - zu Fahrerei nervt sehr.
Die Kunst besteht jetzt darinnen abzuwägen den besten Weg zu finden.
Alles aufzuzählen würde jetzt und hier den Rahmen sprengen.
Angekommen in Camburg alles wie immer Wasser nachnehmen, die Lok augenscheinlich untersuchen danach drehen.
Kurz einwechseln und schon stehen wir vor unseren Dg 50631 wie mein stimmungsvolles Nachtfoto dokumentiert.
Eine Nacht im Personenbahnhof Camburg mit all ihrem gewissen magischen Reiz.
Die einen quasi unwillkürlich an dem Foto fesselt.
Links der hinterlassene Lichtkondensstreifen einer Lok die im Gleis 3 durchrauschte.
Wir stehen im Gleis 4 warten auf die Fertigmeldung unseres Zuges dessen langer Schwanz sich in der Kurve geschickt versteckt.
Anfahrzeit 22.03 Uhr.
Von diesen unseren Startplatz gibt es immer noch die Möglichkeit bei Überlastzüge mit der E- Lok anzuschieben.
Da haben wir schon die tollsten Sachen erlebt.
Ganz rechts neben uns in Gleis 7 steht bereits auf eine Lok wartend der Eilgüter TDe 44853 nach Probstzella.
Er folgt uns in einer Stunde.
Ansonsten in der herrlichen nächtlichen Bahnhofsatmosphäre wird man beim genauen hinsehen noch einige typische Kleinigkeiten entdecken können.
Kurz und gut es war abermals ein Fest die Saalebahn hoch zu jagen begleitet von nächtlicher Blasrohmusik unserer 44 0397.
Punkt Plan, Punkt Mitternacht 24.00 Uhr liefen wir in Saalfeld Güterbahnhof ein.
Nicht lag mehr an alles lief bei der DR.
Das war’s dann schon so konnten wir bis zum Feierabend 6.00 Uhr alles in Ruhe abklingen lassen.

Euer Ralf

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