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Nachts sind alle Falter grau...09

Nachts sind alle Falter grau...09

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KathrinJ


Premium (Basic), Mainz

Nachts sind alle Falter grau...09

Familie: Chimabachidae
Art: Diurnea fagella (Buchenmotte, Sängerin)

...und werden auch manchmal bei Tageslicht nicht heller. Wenn man genauer hinschaut, erkennt man aber, daß grau nicht gleich grau ist. Die hellgrauen Flügel der Buchenmotte sind mit einem feinen Muster durchzogen. Hinter der Basis liegt eine gewinkelte Querbinde, die in einen mehr oder weniger langen schwarzen Strich ausgezogen sein kann. Es folgen einige Punkte und Striche, sowie einer weiteren bogenförmigen Linie parallel zur Flügelhinterkante. Diese Merkmale beziehen sich allesamt auf die männlichen Tiere. Bei den Weibchen sind zwar einige Gemeinsamkeiten in der Zeichnung erkennbar, allerdings unterscheiden sie sich in einem wesentlichen Punkt: ihre Flügel sind deutlich verkürzt und schließen mit ihrem breiten Hinterleib ab. Sowohl bei den Männchen als auch bei den Weibchen treten melanistische - also schwarze - Formen auf.
Die Flügelspannweite der Männchen beträgt 19-29mm.

Die überall häufigen Falter findet man in Laub-und Mischwäldern, aber auch in Gärten und Parkanlagen. Sie treten jährlich in einer Generation auf und fliegen bereits früh im Jahr von Anfang März bis in den Mai hinein. Die Männchen sitzen dabei häufig an Baumstämmen oder Hauswänden. Die Weibchen halten sich tagsüber versteckt und erscheinen erst mit der Dämmerung.

Wie der Name sagt, ist eine der Hauptnahrungspflanzen die Buche - speziell die Rotbuche (Fagus sylvatica). Aber auch andere Laubbäume werden angenommen, so die Stieleiche (Quercus robur), die Hängebirke (Betula pendula) und die Salweide (Salix caprea).
Die hellgrünen Raupen mit ihrem braunen Kopf erreichen eine Körperlänge von 25mm. V.a. die jungen Raupen leben die meiste Zeit in ihrem Versteck, das aus zwei zusammengesponnenen Blättern besteht. Sie ernähren sich anfangs, indem sie Pflanzengewebe von der Blattoberseite abschaben. Spätere Stadien verlassen nachts ihr Wohngespinnst und befressen die Blätter vom Rand her komplett mir den Blattadern.
Eine anatomische Besonderheit der Buchenmotte liegt in ihrem keulenförmig verdickten 3. Beinpaar. Hält sie sich in ihrem Gespinst auf, kann sie mit diesen am Ende hakenförmig gekrümmten Beinen über die Blattoberfläche schaben und so aktiv Geräusche produzieren. Dieses Verhalten dient der Abschreckung potentieller räuberischer Arthropoden. So werden bspw. Spinnen davon abgehalten, in das Wohngespinst einzudringen. Auch wenn besagte Geräusche vielleicht wenig mit Musik zu tun haben mögen, hat den kleinen Faltern dieses Verhalten dennoch den Namen Sängerin eingebracht.

Die taxonomische Stellung der Chimabachidae als eigene Familie ist uneinheitlich. Sie wird auch als Unterfamilie innerhalb der Oecophoridae (Faulholzmotten) angeführt.

Der Falter wurde aus der Lichtfalle umgesetzt und anschließend fotografiert :-).

Wer etwas mehr Farbe möchte, schaue mal bei der Nummer 10 vorbei:



Alles Liebe, Kathrin

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