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Nachts sind alle Falter grau...115

Nachts sind alle Falter grau...115

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KathrinJ


Premium (Basic), Mainz

Nachts sind alle Falter grau...115

Familie: Noctuidae (Eulen)
Unterfamilie: Calpinae
Art: Scoliopteryx libatrix (Linnaeus, 1758) - Zackeneule

Ich hoffe, Ihr werdet von den sommerlichen Farben nicht erschlagen ;-) - obwohl...das war nicht mal Sommer, sondern Frühling. Von daher paßt es doch zu diesem schönen Vorfrühlingstag.
Die Zackeneule als allseits bekannter Nachtfalter hat mich letztes Jahr das erste Mal bei einem Lichtfang besucht. Ich hatte schon eingepackt und wollte das Licht ausmachen, als ein riesig aussehender Schatten auf der Leinwand saß. Da war die Freude natürlich groß. Daß sie eine Flügelspannweite von nur 40-45mm haben soll, überrascht mich jetzt doch, aber das erste Individuum, das man zu Gesicht bekommt, ist wohl immer das größte der weltweiten Population.

Fast auf der gesamten Nordhalbkugel kann man die unverwechselbare Zackeneule finden - auf dem amerikanischen Kontinent von Kanada bis nach New Mexico und auf unserer Seite vom Polarkreis über ganz Europa bis nach Nordafrika und ostwärts bis Vorder- und Zentralasien. Bekannt ist sie vor allem daher, daß sie in der 2. Generation im Herbst/Winter in feuchten Kellern, in Höhlen oder unter Brücken überwintert. Dabei können sich auch durchaus mehrere Falter an einer Stelle aufhalten und Jahr für Jahr dieselben Überwinterungsquartiere genutzt werden. Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist dabei Voraussetzung. Im nächsten Jahr erscheinen sie dann ab Februar bis spätestens April wieder im Freien und sind damit wohl auch wahre Frühlingsboten. Daher bestimmt auch der englische Name "Herald" (Vorbote). Im Deutschen gibt es noch die beiden weiteren Namen Zimteule und Krebssuppe - beide gehen wohl auf die orange-rote Färbung zurück, wobei ich zu letzterem überhaupt keinen Zugang finde *nochniekrebsegegessenhab*.

Die Zackeneule lebt vorwiegend in der Ebene und im Hügelland. Sie bewohnt viele verschiedene Lebensräume mit Weiden- und Pappelbeständen, wie Laubwälder, Bachtäler, Steinbrüche und Kiesgruben, auch in Mooren und Sümpfen, sowie Gartenanlagen. Die überwinternden Falter legen ihre Eier Salweiden, Korbweiden, Silber- und Zitterpappeln und andere Weiden- und Pappelarten ab. Die grünen bis 50mm langen Raupen mit ihrer hellen Seitenlinie sitzen gerne an Blättern oder den Ästen der Zweigspitzen und befressen die Blätter oft von der Spitze her.



Man findet die Raupen der ersten Generation von Ende April bis in den Juni. Ab Ende Juli bis in den September treten schließlich die Raupen der 2. Generation auf. Zur Verpuppung spinnen sich die Raupen oft Blätter der Nahrungspflanze zusammen. Sie können sich aber auch ebenso am Erdboden verpuppen.
Die adulten Tiere kommen sowohl ans Licht als auch an den Köder. Mit ihren recht festen Saugrüsseln können sie Früchte anstechen und sich von deren süßen Saft ernähren.

Die Zackeneule ist weit verbreitet und wird in keinem Bundesland als gefährdet betrachtet.


Eine weitere Einstimmung auf den Frühling stellt uns Monty vor - mit einer besonders schönen Orthosia-Art:



Alles Liebe, Kathrin

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