Natur

Natur

Des Winters Orchester

Des Winters Heulen sind des Winters Geigen.
ein Paukenschlag - des Eises Bersten Krachen;
und nur die Sterne sind es, die jetzt schweigen,
wenn sich die wilden Stürme laut entfachen.

Das Pizzicato, das das Graupeln bringt,
es reiht sich ein in das Orchesterspiel,
und auch der Presswind, der im Fenster singt
hat wirklich künstlerisches Tektgefühl.

Die kahlen Bäume tanzen mit den Ästen
im Polkaschritt geschwinde hin und her;
die Eisrevue ist schon vom Allerbesten -
im Sonnenlicht der Schnee - ein Farbenmeer.

Wir kennen schon den Klang der Schneekristalle,
den Flockentanz bis zum Fortissimo -
den Kontrapunkt, den Reiz der Intervalle
im schneebedeckten Hain und anderswo.

Des Winters Spiele die Erkenntnis geben:
Im Umbruch ist die ganze weite Welt.
Das Leben strebt nach weit´rem, bess´rem Leben -
die Harmonie ist ´s, die zusammenhält.

Die leisen Töne, die der Eiswind bringt
sind vorgemerkt in seiner Partitur.
Wenn erst der Chor der Kältegrade singt,
dann kracht das Ofenholz in Moll und Dur.

An solchen langen, kalten Wintertagen
wärmt nur die Liebe Herz und Sinn.
Wenn auch die Dissonanzen Zeiten jagen,
die Liebe bleibt die große Königin.

Die Luft ist rings voll zärtlicher Musik,
wenn ich der Liebsten Lippen küssen kann -
es ist, als zöge mich ein Hauch von Glück
in seines Paradieses Bann.