NEPAL 1992 - ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE - JOMSOM-TREK - KALOPANI - MARPHA - BEGEGNUNGEN (41 21)
- DEDICATED TO THE TO THE PEOPLE FROM MUSTANG –
Mitten aus dem Nichts waren sie da - es waren Menschen aus dem Königreich Mustang, ein weit abgelegenes, an der Grenze zu Tibet gelegenes Gebiet Nepals, welches nur erreichbar ist, nachdem man von Jomsom selbst weiter hinauf nach Kagbeni gewandert ist, um von dort aus in tagelangen Fußmärschen in das völlig abgelegene Gebiet des Königreichs von Mustang und zu dessen Hauptstadt Lo zu gelangen.
Dies war 1992 m. W. für Außenstehende noch gar nicht möglich und es bedarf auch heute noch ein Special Permits, um dort als Fremder überhaupt einreisen – sprich „hineinwandern“ zu dürfen.
Die Menschen in dieser Region der Erde sind noch sehr in ihren Wurzeln verbehaftet und bilden offenbar eine eigene ethnische Gruppe zu dem Rest der in Nepal selbst lebenden Bevölkerung.
Sicherlich hat der ein oder andere Interessierte schon Berichte im Fernsehen über diese Menschen und ihr schweres Leben in eine der dort abgelegendsten Regionen Nepals gesehen. Gerade deshalb war es natürlich faszinierend - hier und da und außerhalb der von ihnen bevölkerten Region - auf sie zu stoßen.
Die „Mustang Menschen“ begegneten uns sehr oft auf der das Kali Ghandaki Tal hinauf führenden Tour, waren Sie doch allesamt unterwegs, um Ihre landwirtschaftlichen Produkte in den tiefer gelegenen Teilen Nepals selbst zu verkaufen oder gegen andere, in ihrem Gebiet nicht erhältliche Ware ein zu tauschen. Hierzu reisten Sie im wahrsten Sinne mit „Sack und Pack“ schwer beladen, zusätzlich auch mit Lastentieren ausgerüstet in die niedrigeren Regionen. Dieser Handelsverkehr und der damit verbundene Warenaustausch geht offenbar schon über Jahrhunderte so.
Bei dieser Gelegenheit sei zudem angemerkt, dass die von Dorf zu Dorf führenden Wege im Kali Ghandaki Gebiet früher Teil einer regen Handelsroute waren, welche von Indien aus- und hochgehend bis nach China hinein selbst führte und den regen Warenverkehr zwischen diesen beiden Ländern ermöglichte und förderte. Dies gehört jedoch schon längst der Vergangenheit an und artikuliert sich heutzutage zur noch in diesem noch vorhandenen „kleinen Warenverkehr“.
Faszinierend und beeindruckend an diesen Menschen war für mich persönlich ihre liebenswürdige Art, die Unverfälschtheit Ihrer Persönlichkeit, der Ausdruck ihres seelischen Gleichgewichts, der sich sehr oft zusätzlich in ihrer gesamten Körperlichkeit ausdrückte (Gang, Haltung und Würde ausstrahlend, die Art und Weise, wie sie mit einem in ein Gespräch zu kommen versuchten ), das offene aufeinander Zugehen, sobald sie einem erblickten und vieles mehr.
Diese Natürlichkeit des „Menschseins“ ist in vielen Regionen der Erde sicherlich verloren gegangen, seit Massentourismus die jeweils dort beheimateten Ethnien „überschwemmt“ hat. Insofern gesehen empfinde ich persönlich es als Genugtuung bzw. als einigermaßen gelungenen Schutz, dass man nach Mustang nur mit entsprechendem Permit, welches darüber hinaus pro Tag und „Nase“ nicht gerade billig ist, einreisen kann und darf. Selbst diese „Auslese“ jedoch ist für sich betrachtet m.E. schon ein „Zuviel“, so dass zu befürchten ist, dass sich über kurz oder lang Veränderungen bei diesen Menschen in den Persönlichkeitsstrukturen, den Verhaltsweisen und der Lebensart einstellen werden, die nicht unbedingt als erstrebenswerte Verhaltensstrukturen unserer „Zivilisation“ einzustufen sein sollten und dürfen.
Dies sind jedoch nur persönliche Betrachtungen, die jeder für sich selbst vorzunehmen und zu bewerten hat; wer näheres über die Menschen von Mustang lesen möchte, kann sich sicherlich bei Wikipedia zum Beispiel näher informieren. Aber auch das Internet selbst dürfte entsprechende Informationsmöglichkeiten parat halten.
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