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neue keramikkronen in zwei stunden ...

neue keramikkronen in zwei stunden ...

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Patrick Kleemann


Free Account, Düsseldorf

neue keramikkronen in zwei stunden ...

heute gewähre ich euch weiteren einblick in meine tägliche arbeit. seit zwei jahren arbeite ich nun sehr erfolgreich mit einem cad/cam-system für zahnärzte. das cerec3d-system erlaubt dem zahnarzt die herstellung hochwertiger vollkeramischer Zahnrestaurationen in nur einer behandlungssitzung. hierfür werden die zu behandelnden zähne entsprechend für die aufnahme eines keramischen inlays, einer teilkrone oder einer krone vorbereitet. anstelle eines silikonabdruckes wird der zahn anschliessend mit einem kontrastmittel bestäubt und mit einer dreidimensional erfassenden kamera aufgenommen. diese optisch gewonnenen daten verrechnet ein angeschlossener pc unmittelbar zu einem dreidimensionalen zahnmodell, das mit entsprechender software für die sofortige herstellung einer vollkeramischen zahnrestauration herangezogen werden kann. die zahntechnischen schritte werden mit bearbeitungswerkzeugen der cerec-konstruktionssoftware, die mich persönlich sehr stark an die werkzeuge in bildbearbeitungs- und renderingprogrammen erinnern, bewerkstelligt. die so am computer erzeugte virtuelle vorschau auf die entsprechende zahnrestauration wird via funkschnittstelle an eine schleifeinheit übermittelt. die feinen schleifinstrumente der externen schleifeinheiten arbeiten in einigen minuten aus industriell vorgefertigten keramikblöcken einen präzisen rohling der zahnrestauration an. nach der feinanpassung im mund des patienten können derartige rohlinge umgehend weiterverarbeitet werden. das heisst, dass die keramik bespielsweise hochglanzpoliert, mit glasur- und keramikmalfarben charakterisiert oder durch das aufbrennen von dünnen schichten transluzenter schmelzkeramik weiter individualisiert werden kann.
im anschluss an die fertigstellung erfolgt die adhäsive zementierung der keramikteile mit modernen befestigungscompositen am zahn. dieses aufwendige zementieren bewirkt einen chemischen verbund zwischen zahnhartsubstanz und keramik, der sich durch hohe randdichtigkeiten und einen fast unsichtbaren übergang zwischen zahnhartsubstanz und keramik auszeichnet. die keramikteile können so dauerhaft und zahnstabilisierend in die behandelten zähne integriert werden.
als beispiel für die oben beschriebene einzeitige zahnrestauration habe ich einen fall aus meiner praxis dokumentiert.
das erste foto zeigt den ausgangsbefund mit insuffizienten metallkeramikkronen an den zähnen 11 und 21.
das zweite bild zeigt die zähne 11 und 21 nach entfernung der alten kronen und nach der präparation zur aufnahme vollkeramischer kronen. vorhandende konkremente auf den wurzeloberflächen wurden im sinne eines scaling- and rootplannings entfernt und die zahnfleischtaschen abschliessend mit einem kurz gepulsten nd:yag-laser (1064nm) dekontaminiert. im anschluss wurden für die bessere darstellung der präparationsgrenzen dünne retraktionsfäden in die zahnfleischtaschen appliziert und das weisse kontrastmittel (titanoxidpulver) für den oben beschriebenen "cerec-abdruck" aufgetragen. kontrastmittelreste und die verbliebene smear-layer auf den präparationsgrenzen habe ich mit einem kurz gepulsten er:yag-laser (2940nm) mit geeigneten powersettings entfernt.
zwischenzeitlich habe ich die cerec-kronen aus vitablocs-feldspatkeramik hergestellt und mit entsprechender transparenter glasurmasse in einem kurzen programm im keramikbrennofen bei 950°c glanzgebrannt.
das dritte bild zeigt die situation unmittelbar nach der adhäsiven befestigung der cerec-kronen mit dualhärtendem variolink II-composit und dem syntac-bondingsystem. die photopolymerisation mit lichtsstarken speziallampen initiiert das sofortige aushärten der befestigungsmaterialien, so dass die zähne unmittelbar im anschluss an die behandlung maximal belastbar sind. die retraktionsfäden und materialüberschüsse wurden gründlich entfernt.
das vierte bild zeigt eine adjuvante frenektomie die ich mit einem lang gepulsten er:yag-laser (2940nm) durchgeführt habe. diese massnahme am lippenbändchen, soll in kombination mit der vorangegangenen parodontaltherapie und der apikalen verschiebung des approximalkontaktes an den mittleren schneidezähne die ausbildung einer interdentalpapille induzieren, die im rahmen der wundheilung eine weichgewebliche auffüllung des schwarzen interdentalen dreieckes bewirkt.
ein begleitendes weichgewebemanagement mit geeigneten lasersystemen erlaubt bei korrekter anwendung ein schmerz- und blutungsarmes vorgehen mit sehr guten wundheilungsverläufen.
aus meiner sicht stellen cad/cam-systeme in der zahnheilkunde eine der wichtigsten innovationen und weiterentwicklungen für die tägliche praxis dar.
zahntechnische aufgaben werden in bezug auf zeitaufwand und herstellungskosten extrem rationalisiert, während der patient in der regel ohne provisorium sofort mit einer endgültigen versorgung entlassen werden kann. die implementierung von cad/cam-technologie in meine tägliche praxis hat dazu geführt, dass ich wesentlich zufriedener mit den ergebnissen meiner arbeit bin und ich selber ohne die bindung an ein zahntechnisches labor viel unabhängiger als freiberufler agieren kann. meine patienten würdigen meine arbeit in der regel mit hoher zufriedenheit über die hochwertigen restaurationen in sehr kurzer behandlungszeit und das hohe mass an komfort durch das entfallen lästiger behandlungsschritte wie silikonabdruck und provisoria-herstellung, etc..
laser-systeme und cad/cam-technologie machen mir so viel freude bei meiner arbeit, dass ich auf diesem wege weitere kollegen erreichen möchte, die sich von meiner begeisterung anstecken lassen und möglicherweise mit mir in erfahrungsaustausch treten möchte.

für weitere informationen verweise ich auf meine publikationen im laser journal und in der zeitschrift für laserzahnheilkunde:

http://content.oemus.com/oemus07/site/de/publikationen/sim/lj/index.php

Commentaire 5

  • Patrick Kleemann 26/03/2008 19:45

    hallo jörg,
    auf meinem fotohome befindet sich ein bild der situation nach einigen monaten - die randschlussverhältnisse haben sich in meinen augen nicht merklich verschlechtert.
    gruss, patrick

    Nachkontrolle der Cerec-Restaurationen
    Nachkontrolle der Cerec-Restaurationen
    Patrick Kleemann


  • Patrick Kleemann 03/10/2007 19:05

    hallo jörg,
    dualhärtendes variolink II in kombination mit syntac dentinadhäsiv stellt aus meiner sicht ein lanzeitstabiles befestigugsmaterial für keramikrestaurationen. prof. mörmann hat untersuchungen in denen bei keramikinlays sogar ein spalt von bis zu 0,5mm tolerabel ist, wenn es mit den oben genannten befestigungssystemen eingegliedert wird. bei relyx, maxcem und anderen all in one produkten wäre ich allerdings sehr vorsichtig.
    in dem vorgestellten fall wäre ein gewisser wash out der zementfuge erst nach einigen jahren zu erwarten - meine erfahrungen mit dem oben beschriebenen verfahren sind sehr positiv. wenn die patientin demnächst einmal im recall erscheint werde ich eine follow-up aufnahme erstellen. ein randspalt würde mich jedoch sehr überraschen. mfg, patrick
  • Jörg Bingel 03/10/2007 14:01

    Hallo Patrick,
    jetzt interessiert mich natürlich die Situation ein paar Monate später!
    Randspalt an 11 vestibulär?

    MkG Jörg
  • Patrick Kleemann 05/09/2007 18:55

    stimmt, eine bindegewebetransplantation hätte das ergebnis verbessern können.
  • E.M. 05/09/2007 14:19

    Wie wäre es mit einem präprothetischen Aufbau der Papille? Hätte ästhetisch ein noch befriedigenderes Ergebnis erbracht.