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Markus Peerenboom


Premium (Pro), Neuss

Neuss@night

Blick vom Hafenbecken 1
Links das Zeughaus, rechts daneben die Basilika Quirinus Münster

Zeughaus:
http://www.neuss.de/tourismus/stadtportrait/sehenswertes/zeughaus

Basilika Quirinus Münster:
Das Quirinus-Münster ist eine der bedeutendsten spätromanischen Kirchen am Niederrhein, wenn nicht Deutschlands, und Wahrzeichen der Stadt Neuss. Es wurde zwischen 1209 und 1230 erbaut und 2009 von Papst Benedikt XVI. in den Stand einer Basilica minor erhoben.

Geschichte:

Im Jahre 16 v. Chr. errichteten die Römer ein Legionslager südlich der heutigen Altstadt. Außerhalb des militärischen Bereichs entstand sehr bald eine zivile Siedlung. Anhand von Funden lässt sich vermuten, dass – ähnlich wie in Köln oder Xanten – unter der römischen Bevölkerung auch Christen waren.

Wie bei den Römern üblich, wurden die Verstorbenen außerhalb der Siedlung beigesetzt. Ein solches Gräberfeld befand sich im Bereich der heutigen Kirche. Unter dem Münster sind Reste einer Apsis aus römischer Zeit gefunden worden. Sie sind Teil einer cella memoriae, also eines antiken Gebäudes für das Totengedächtnis, und durch eine Glasplatte im heutigen Boden sichtbar.

Wohl um 850 kam es zur Gründung eines Klosters. Ob es den Normannen-Einfall von 866 überstanden hat, ist ungewiss. Sicher ist, dass das Kloster später in ein adliges Damenstift umgewandelt wurde. Die erste urkundliche Erwähnung einer Kirche an diesem Ort stammt aus dem Jahr 1043 anlässlich einer Schenkung durch Heinrich III. In diesem Dokument ist auch der Stadtpatron Quirinus erstmals genannt. Seine Gebeine brachte nach alter Überlieferung die Neusser Äbtissin Gepa (Schwester des Papstes Leo IX.) 1050 von Rom nach Neuss. Ein reger Pilgerstrom war die willkommene Folge.

Der hieraus resultierende Wohlstand mag eine der Ursachen gewesen sein, die – nach mehreren Vorgängerbauten – 1209 zum Bau der heutigen Kirche führte. Der Grundstein mit Nennung des Baumeisters Wolbero ist in der Kirche zu sehen. Der Bau orientierte sich u. a. an der Kölner Kirche St. Maria im Kapitol, erkennbar vor allem an den drei Konchen im Chorraum. Auch die Außenansicht des Chorraums macht den Einfluss der romanischen Kirchen Kölns deutlich.

Wahrzeichen der Kirche war der fast 100 Meter hohe Westturm, der die Stadtansicht von Neuss bis ins 18. Jahrhundert prägte. 1741 wurde die Kirche durch Blitzschlag und nachfolgenden Brand schwer beschädigt. Die gotischen Spitzhelme des West- und des Ostturms über der Vierung sowie einige Zwerggalerien wurden nicht wieder aufgebaut. Statt dessen erhielt der Bau die barocke Kuppel mit dem Standbild des Quirinus sowie ein flaches Pyramidendach auf dem Hauptturm.

Verheerend waren die Folgen der Französischen Revolution. Wertvolle Ausstattungsgegenstände waren vor der Besetzung in Sicherheit gebracht worden und kehrten nicht wieder zurück oder wurden zerstört. Die Kirche diente als Lagerraum, die Klostergebäude wurden abgerissen.

Auch in den folgenden Jahrhunderten wurde das Münster beschädigt – so 1914 bei einem Brand im Turm und 1944 bei einem Bombenangriff, bei dem einige Personen in der Krypta den Tod fanden. Dank ständiger und aufwendiger Restaurierungen bis in die jüngste Zeit befindet sich das Münster auch 800 Jahre nach Baubeginn in einem sehr guten Zustand.
Bau

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