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Niedergang der Kleinstädte

Niedergang der Kleinstädte

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Heiko Rehe


Premium (Basic), Wendländer

Niedergang der Kleinstädte

Dannenberg.
So sieht´s aus in einer niedersächsischen Kleinstadt an einem Freitag um 17:20. Die "Einkaufsstraße" ist gähnend leer. Irgendwo auf der "grünen Wiese" stehen vielleicht ein paar Discounter und graben den Einzelhändlern das Wasser ab und in ein paar Jahren sind auch die letzten kleinen Läden verschwunden. Die Häuser werden verfallen...
So geschieht es auch hier, wo ein Investor plant ein weiteres "Einkaufscenter" mit Billigläden außerhalb der Kernstadt anzusiedeln. Die kleinen Einzelhändler wehren sich mit Händen und Füßen dagegen aber ist eine Innenstadt, die sich so wie oben darstellt überhaupt noch am Leben? Wie kann man eine solche Straße wieder mit Menschen füllen? Was muss geschehen um den Kunden begreiflich zu machen, dass der persönliche Service vor Ort von Amazon & Co nicht erbracht werden kann?

Commentaire 10

  • Helgrid 21/01/2013 22:48

    Zu diesem Thema gibt's viel zu sagen! Vor mehreren Jahren gab's auch in meiner Umgebung "Krämer" und eine wunderbare Bäckerei, die nicht über Kundschaft klagen brauchten -und die Brötchen waren frisch und bestanden nicht im überwiegenden Teil aus Luft-. Die Wege waren für viele Anwohner fußläufig zu erreichen und irgendjemand kam auf die Idee, Einkaufszentren zu bauen, haben dadurch -wie du schon schreibst- die Existenz der kleinen Läden zerstört und die Menschen dazu gezwungen, mit dem Auto zum Einkaufen zu fahren. Jetzt wird über den Verkehr geklagt, der oft über nicht dafür ausgelegte Straßen führt und, und, und ... .
    Lieben Gruß von mir
  • Astrid Bianchi 03/01/2013 13:05

    In mir jubelt`s und doch muss ich schlucken.

    Mit diesem schönen, aber auch traurigen Foto führst du den heutigen Zeitgeist vor:
    SCHNELL muss es sein, am besten sofort, BEQUEM, am besten von der Couch aus, PREISWERT, noch billiger und noch dazu hundertprozentig und gleichzeitig mit noch mehr Service, als überhaupt machbar ist.
    Kaum einer hat noch Zeit und Lust, sich in Kleinstädten auf die Socken zu machen, kaum einer hat Geduld und weiß manch eine Ware und deren Verkauf mit Geld zu honorieren, die im Kleinhandel vielleicht ein paar Euro teurer ist ( obwohl das nicht in jedem Fall so ist )
    Der Konsum schlägt um sich, obwohl wir alle sooo arm sind und wird im großen Stil gefahren, da haben kleine Einzelhändler kaum eine Chance und scheinbar lässt sich das auch an deren Lagervorräten merken.
    Aktuellstes Beispiel:
    Ich habe vergangenen Samstag spontan, wie ich gern schon mal bin, zum Raclette am Silverstermontag eingeladen, obwohl ich so ein Gerät noch gar nicht hatte und für die Anzahl meiner geladenen Gäste sogar 2 von den Dingern brauchte.
    Genau so spontan hab ich mich hier im Ort - nichts Schlimmes denkend - auf den Weg gemacht.
    Nix zu machen, kein einziger Raclettegrill hier in der STADT Geldern (immerhin knapp 34.000 Einwohner). Ich war fast drei Stunden unterwegs und hab keinen Elektro/ Haushaltswarenhändler in meinem "Kaff" vergessen, auch die nicht, die es anscheinend längst nicht mehr gab ...
    Meinen scheinbar recht exotischen Wunsch nach spontanen Raclettegrills konnte mir nur Amazon erfüllen - Samstag gegen 13 Uhr bestellt und Montag um 10.30 Uhr geliefert.
    Eine logistische Meisterleistung, finde ich.
    Dabei weiß ich um die schlechten Bedingungen und Belange der Mitarbeiter dort...

    Auch ich muss mich manchmal als Schnellundbilligkonsument outen, obwohl ich nichts lieber täte und mich drum bemühe, mein "Städtchen" zu unterstützen und dessen Gesicht zu bewahren, bevor es zur Betonwüste verkommt.

    Auch hier wird es zunehmed trostlos, wenn man durch die Straßen geht.
    Ein Geschäft nach dem anderen macht die Rolläden dicht.
    Auch hier bekommt man längst nicht das, was man möchte und selbst für ein Paar vernünftige Kinderschuhe muss man bald 30 Kilometer fahren.
    So wird es in allen deutschen Kleinstädten
    aussehen ....

    Gestern war ich in Köln, 100 km von uns ( allerdings nicht zum Shoppen ; -).
    Dort pulsiert das Leben.
    Dort .... möchte ICH nicht tot überm Zaun hängen.

    Ich fühle mich durch dein so trügerisch idyllisches Foto dazu ermahnt weiterzumachen und die kleinen Händler weitehin durch meine Malmehrundmalwenigerkaufkraft zu unterstützen.
    Vielleicht krieg ich noch paar andere Leute mit in mein Boot ...

    Geldern lässt dich grüßen ; -)

    Astrid



  • fotographer 31/12/2012 16:36

    zum Problem wurde ja bereits hinreichend Stellung bezogen. Mir gefällt das Bild, weil es kaum Autos verunzieren.
    PS: Gäbe es kostenfreie Parkplätze in den Innstädten - aber da müssen die Kommunen ja kräftig und mit Knöllchen abkassieren - würden auch mehr Leute dort einkaufen.
    Grüße dieter
  • Helmut Bendixen 21/11/2012 17:37

    Es liegt nur an jedem Einzelnen, Kunden, ob man das Sterben der kleinen Läden verhindern kann. Überlegt, wohin ihr geht, bevor ihr zum Einkaufen fahrt. Gruß Helmut
  • Suchbild 16/04/2012 21:12

    Ich mag auch das Bild als solches bzw. die Bearbeitung. Eine plastische Wirkung, die aber nicht übertrieben wirkt.

    Wenn ich in solchen Städten bin, fällt mir auch öfter diese Trostlosigkeit und Leere auf.
  • Heiko Rehe 16/04/2012 11:46

    Ich denke einfach mal, dass die Kaufkraft der Schweizer höher ist und sie nicht so genau auf den Preis schauen müssen. Somit haben die kleinen Läden, die mit den Internetpreisen nicht konkurieren können dort einen höheren Stellenwert und können durch Leistungen wie "Service", "Beratung", "perönliche Betreuung"... punkten.
    Ich jedenfalls versuche -wenn irgend möglich- mein Geld in den Geschäften vor Ort zu lassen.
  • Der Brownz - BrownzArt - reloaded 16/04/2012 11:31

    das beobachte ich auch in kleinstädten in austria, vorteil ist aber du kannst super leere strassenzuege als hintergrundmaterial shooten, das wird allerdings die ladenbesitzer wenig freuen, lustigerweise aber ist das zb in der schweiz nicht so, wobei ich nicht genau weiss woran das liegt.#
  • Heiko Rehe 14/04/2012 0:58

    Gut, dass Du die Händler vor Ort unterstützt. Schlimm sind ja in meinen Augen die Kunden, die sich beim Einzelhändler die Waren vorführen und beraten lassen und dann anschließend billig im Internet kaufen.
    Verachtenswert !
  • Gernold Wunderlich 13/04/2012 22:18

    Ich befürchte, dass es für Einzelhändler in kleinen Städten in Zukunft kaum noch eine Chance gibt zum Überleben. Das Riesenangebot, oft sehr preiswert, der Supermärkte lockt einfach die Kunden an. Da in ländlichen Gebieten die meisten eh mit dem Auto zum Einkaufen fahren müssen, fahren sie eben auf die Supermarktparkplätze, gehen allenfalls 50 m zu Fuß, den Einkaufswagen vor sich herschiebend, kaufen alles ein, was sie zum täglichen Leben benötigen. Dann mit dem Einkaufswagen durch die Kasse und ab zum Auto bis zum Kofferraum - umpacken - fertig und ab nach Hause.
    Non-Food-Artikel: So gut wie keine Auswahl (manchmal auch fast gar keine). Und wer sich heutzutage die Ware, die er kaufen möchte, beim Einzelhändler im Katalog auswählen soll und dann noch ein zweites Mal hinfahren, oft mit einer längeren Anfahrt, vom Einzelhändler abholen soll, kann gleich im Internet bestellen!
    Service: Oft auch eine leere Worthülse bei Händlern, leider nach eigenen Erfahrungen. Eigenes Erlebnis, z.B., heute in dieser Stadt: Vor 3 Tagen bestellte ich telefonisch ein Zubehör zu einer Ware, die ich vor Jahren bei ihm gekauft hatte. Es wurde versprochen, dass diese Ware am Abend des gleichen Tages (also vor 3 Tagen) bei ihm abgeholt werden könnte. Da ich aber eine Fahrtstrecke von über 60 km (hin und zurück) zu ihm habe, wollte ich die bestellte Ware am heutigen Freitag abholen, weil ich dann sowieso in diese Stadt fahren musste. Auskunft im Geschäft: " Die bestellte Ware ist leider noch nicht eingetroffen aber Anfang nächster Woche wird sie da sein".... Also fahre ich dann noch einmal über 60 km, um dann hoffentlich die bestellte Ware zu bekommen??? Da kommen also recht hohe Fahrtkosten auf mich zu, mal abgesehen von der benötigten Zeit. Per Internet hätte ich diese Ware höchstwahrscheinlich schon frei Haus geliefert bekommen und zudem noch deutlich billiger.
    Soooo kann der Einzelhandel nicht überleben, da ist er in der heutigen Zeit leider nicht mehr konkurrenzfähig.
    Ich bin zwar einer, der möglichst beim Händler vor Ort kauft, aber nicht um jeden Preis!
    LG Gernold
  • Peter-ohne-T 13/04/2012 21:25

    schade, sieht wirklich süß aus.
    große Einkaufszentren sind aber nicht immer zum Nachteil, die Frage ist nur wo ich diese platziere...In der Innenstadt wirkt es wie ein Magnet, das wäre für beide vorteilhaft, leider denken die Investoren darüber viel zu selten nach...das Foto sieht aber trotzdem super aus

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