Sabine Streckies 01


Premium (World), Offenbach am Main und Weilrod im Weiltal

Nilgans – eine Drohgebärde (!?!)

Nilgänsen wird hohe Aggressivität nachgesagt und teilweise wird sogar behauptet, sie gefährdeten andere Arten und müssten deshalb getötet werden. Meine Beobachtungen in (beengten) städtischen Grünanlagen zeigen häufig dominante Nilgänse, die innerhalb ihres Reviers gut austeilen können. In den „Weiten“ des Hessischen Rieds stelle ich aber immer wieder ein sehr friedliches Miteinander fest und auch, dass andere Arten gar nicht attackiert sondern – im Gegenteil – sehr freundlich aufgenommen werden

Nilgans-Graugans-Freundschaft
Nilgans-Graugans-Freundschaft
Sabine Streckies 01

Nilgänse scheinen aufgrund ihres unbestritten ausgeprägten Revierverhaltens über gute Bruterfolge zu verfügen und vermehren sich anscheinend bestens. Dennoch glaube ich nicht, dass sie andere Arten gefährden bzw. sich die Natur hier nicht selber helfen kann. Man sollte außerdem bedenken, dass selbst der winzige Zaunkönig in seinem Revier und vor allem während der Brutzeit außerordentlich rabiat werden kann – wegen seiner Größe wirkt sich dies jedoch zumindest für den Menschen kaum erkennbar aus. Nilgänse dagegen sind groß und können mit ihren rauen Stimmen einen Höllenlärm verursachen.
Das obige Foto zeigt eine aggressive Nilgans, die gerade auf eine unschuldige Ente losgeht.
Oder vielleicht doch nicht?
In Wirklichkeit zeigt die Aufnahme eine Nilgans im Hessischen Ried, die sich ganz in meiner Nähe etwa zwanzig Minuten friedlich geputzt und zum Abschluss ordentlich gestreckt hat.
Wenn Urteile über Tierarten abgegeben werden, sollte man sie jedenfalls stets hinterfragen und sich nicht von Vorurteilen blenden lassen.
Nikon D300, Nikkor AF S 4/500 VR, Blende 8 bei 1/1000stel Sekunden, ISO 640, Belichtungskorrektur minus 0.7, Konverter 2.0 (also insgesamt 1000 mm), Bildstabilisator eingeschaltet, aus dem Autofenster mit Bohnensack, 60 % Ausschnitt.

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