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Nixe Silvia

Legende von Malco und Silvia
Eine poetische Kriegsgeschichte erzählt von Malco und Silvia. Sie berichtet, dass an dem Hof des Fürsten Gian Galeazzo Visconti ein Narr namens Gonella lebte. Eines Abends erzählte er den Soldaten, im Mincio lebten wunderschöne Nixen, die nachts ans Ufer stiegen, aber wegen eines Fluches furchtbar hässlich aussahen. Das ließ Malco, dem Mutigsten unter den Soldaten, keine Ruhe, er lauerte den hexenähnlichen Geschöpfen auf und ergriff eines von ihnen. Dabei verlor die Nixe Silvia ihren Mantel und zeigte sich in ihrer vollen Schönheit. Natürlich verliebten sie sich ineinander und schworen sich ewige Treue. Als der Tag anbrach, musste Silvia wieder in den Fluss zurück, als Liebespfand schenkt sie Malco ein zartes Taschentuch mit einem kleinen Knoten.
Am nächsten Abend tanzten drei wunderschöne Mädchen auf einem Fest im Hof des Fürstensitzes. Malco erkannte unter ihnen seine Silvia. Die liebevollen Blicke der beiden fielen der Hofdame Isabella auf, die ihrerseits Malco liebte, und sie wollte Silvia in den Kerker werfen lassen. Malco trat dazwischen, Silvia konnte in den Fluss zurückspringen, doch Malco wurde an ihrer Stelle verhaftet. Nach langem hin und her retteten sich die Liebenden gemeinsam in den Fluss - am Ufer blieb nur ein Taschentuch mit dem Liebesknoten zurück ...
Aus der Legende wurde 2008 unter der Federführung der Accademia Lirica die Verona eine Oper, uraufgeführt auf dem Hauptplatz von Valéggio sul Mincio.
Noch einmal im Jahr veranstalten die tüchtigen Wirte von Borghatto im Andenken an die schöne Nixe und ihren Liebhaber ein riesengroßes Essen. Dabei dient die Visconti-Brücke als überdimensionales Esszimmer, in dem nach diversen Vorspeisen die Hauptsache serviert wird, die Nodi d´Amore, Liebesknoten: Winzig kleine Teigknötchen mit einer ganz speziellen Füllung, die Borghetto und Valéggio berühmt gemacht haben.
(Reisetaschenbuch Dumont)

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