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Nochmal gut gegangen...

Nochmal gut gegangen...

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Manfred Bartels


Premium (World), Dörverden

Nochmal gut gegangen...

19. Juli 2007 - 18:54 Uhr
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Wir haben die Zivilisation hinter uns gelassen. Ny-Alesund liegt schon ein paar Seemeilen hinter uns als wir am Ufer Eisbären bemerken. Ein weibliches Tier mit zwei Jungen die etwa Anfang des Jahres geboren sind. Sie sind also im Alter von Knut. In einiger Entfernung zwei kräftige Eisbären von denen wir bald einen aus den Augen verlieren. Während die Mutter mit ihren Jungen durch die Felsen streift und dabei wohl ein paar Vogelnester ausraubt, nimmt der andere Bär ihre Witterung auf. Er riecht Nahrung, Eisbärenjungtiere sind für ihn Nahrung. Er folgt ihrer Spur. Noch sind es ein paar hundert Meter Distanz, die Eisbärenjungen spielen im Schnee, sie ahnen nichts von der tödlichen Gefahr. Vollkommen unbekümmert und gemächlich ziehen sie mit ihrer Mutter durch die Felswand.
Die Schritte des Verfolgers werden immer schneller und der Abstand verringert sich.
Vom Schiff aus können wir dieses Drama verfolgen.
Der Abstand ist gewaltig geschrumpft und plötzlich wittert die Mutter den Verfolger. Sofort stellt sie sich vor ihre Jungen, und schließlich greift sie den Verfolger an. Der ist vollkommen überrascht und auch ein wenig benommen, vielleicht hat sie ihm eine gelangt.
Sie flüchtet jetzt im Laufschritt am Ufer entlang, über Stock und über Stein, schnell haben sie einen kleinen Vorsprung. Sie geht mit den Jungen ins Wasser und schwimmt entlang des Ufers um die Spuren zu verwischen. Der Verfolger gerät ins Stocken, dann geht er auch ins Wasser, immer wieder richtet er sich etwas auf, um Witterung aufzunehmen.
Nach einer Weile schwimmt sie an Land, es bleibt keine Zeit sich trocken zu schütteln, sofort geht es im Laufschritt weiter. Die kleinen Bären halten gut mit. Als der Verfolger auch wieder an Land geht, treibt sie die kleinen Bären wieder ins Wasser. Hinter einem Felsbrocken geschützt steigen sie wieder ins Wasser und überqueren die Einfahrt zum Magdalenenfjord.
Ihre Taktik ist aufgegangen, der Verfolger gibt auf.

Etwa eine Stunde und mehrere Kilometer konnten wir sie bei dieser Verfolgungsjagd beobachten.
Ein Erlebnis welches ein bißchen Gänsehaut macht.
Die Eleganz und Geschmeidigkeit mit der sie sich in diesem Gelände bewegen, ist beeindruckend. Aus unbekümmerten Spielereien im Schnee wird plötzlich tödlicher Ernst. Die jungen Eisbären werden noch zwei Jahre auf die Hilfe der Mutter angewiesen sein. Sie können noch nicht allein überleben.
Wir haben das eindrucksvoll miterlebt.
Diesmal ist es gutgegangen.

Der Fuchs...
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Manfred Bartels
Pilze aus der Arktis...
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Manfred Bartels

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