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Nochmals "Regler auf" für die letzten Kilometer ...

Nochmals "Regler auf" für die letzten Kilometer ...

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Karl-W. Koch


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Nochmals "Regler auf" für die letzten Kilometer ...

Südafrika 1981: S.A. war damals eine der TOP-Reisedestinationen für Dampflokfans weltweit, "dank" des gut funktionierenden Erdölboykotts gegen das Apartheit-Regime und der heimischen Kohle.
Auf der Strecke Bloemfontein - Bethlehem verkehrte ein nächtlicher "Passenger" (Personenzug mit Schlafwagen), der in den frühen Morgenstunden sein Ziel im bergigen Hochland erreichte.
Der Winter (Juli! Umgekehrte Jahreszeiten auf der Südhalbkugel) war ideal zum Fotografieren der Schwarzen Riesen: Fast durchgehend unbedeckter Himmel und nachts saukalt, was die Dampfbildung optimierte, zudem oft windstill. Also um 5:00 Uhr den Wecker stellen, einen Kaffee runterkippen zum Wachwerden, einen Eimer kaltes Wasser über das Auto (!! bitte kein heißes, sonst kann die Scheibe reißen), und so das Freikratzen der Scheiben sparen und dann los, alles noch bei Dunkelheit. An die am Tag zuvor ausgespähte Stelle (hier etliche Hundert Meter über meist mit Stacheldraht umzäunte Weidefläche - in der Hoffnung, dass sich nicht irgendwo ein Stier oder in anderen Regionen ein Strauß auftaucht, letzterer deutlich aggressiver) - wandern ... und warten: Ist der Zug pünktlich? Kommt er zu früh (auch das gab es!), dann herrschte noch Dunkelheit. Oder deutlich zu spät? In dem Fall war das gute Licht schon weg, und wir standen an der falschen Stelle. In diesem Moment der Erkenntnis noch umziehen zu wollen führte in der Regel dazu, dass genau DANN der Zug kam, wenn man an der schlechtesten Stelle unterwegs war. Aber - man höre und staune - die SAR hatte damals eine faszinierende Pünktlichkeit: 8 von 10 fast auf die Minute, 1 leicht zu spät oder zu früh, 1 höllisch daneben. Also Risiko ... Und einen Vorteil hatte der Standpunkt: Absolute Ruhe! Also hörte man - dank der langen Steigung über ca. 10 km - den Zug SEHR frühzeitig.
Der optimale Ablauf: Ende der Nacht - Wanderung zum Fotostandpunkt - Pfeifen und Stampfen der Lok in der Ferne - Ende der kurzen Dämmerung - Einnahme der optimalen Fotoposition, Aufbauen von Stativen für Film und Mittelformat - Näherkommen, Lauterwerden, Auftauchen der Dampfwolke hinter dem Bergrücken - alles richtig eingestellt und schussbereit? - leichte Panik - und Schuss! Hier das beste Ergebnis von ca. 10 Versuchen ...
Bevor eine Kritik kommt, wieso man als politisch denkender Mensch damals überhaupt nach S.A. reisen konnte. Nunja, es war eine lange schwierige Abwägung: Ein faszinierendes Land mit tollen Menschen aller Hautfarben, viele neue Kontakte (und eine Freundschaft bis heute! (Hallo Tony) ließen mich über die Schmerzgrenze springen. Bereut habe ich es nicht, und die Deviseneinahmen für das Regime dürfte überschaubar geblieben sein.

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