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Noname und die Baumrunen...IV

Noname und die Baumrunen...IV

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Noname und die Baumrunen...IV

...eigentlich hängt mir der Name 'Noname' zum Hals heraus. Ich habe im Kopf 'Samo' oder etwas Ähnliches.
Mal sehen.

Ich knüpfe an an Petras letzten Teil.

Nach dem ersten roten Schluck der zusammengegossenen Flüssigkeit - und als er gerade zum zweiten Mal ansetzen wollte - durchfuhr es Noname wie ein Feuer in seinem Kopf. Sein ganzes Haupt glühte, angefangen von den Mundwinkeln und der Zungenspitze - bis hin zur Kehle und den inneren Gehirnwindungen, bei denen er sich nicht auskannte und die er mit einem Mal wahrzunehmen schien - allein durch die Hitze.

Einen etwas ähnlichen Geschmack des Brennens hatte er zuvor nur kennengelernt, als er sich zweimal mit einem dieser slowakischen Schnäpse, dem Borovitchka versucht hatte.
Eigentlich waren diese scharfen Schnäpse nicht unbedingt sein Geschmack.

Er schaute aus dem Fenster. Dort breitete sich der Wald in vielfältigen Farben aus - einige Bäume grüßten mit sicher uralten Stämmen. In einer Waldlandschaft hatte er sich immer wohl und sicher gefühlt. Ob es ihm gelingen würde, aus diesem Haus wieder heil und unversehrt an Geist und Körper herauszukommen?
Er hatte 'ja' sagen wollen zu diesem Puzzle und sich ihm stellen.
Plötzlich begriff er, er war frei. Es hatte etwas zu bedeuten, dass er sich von dem Sockel hatte lösen können, auf dem er so lange festgezaubert gewesen war.
Zufälle - nein, die gab es nicht. Er zumindest glaubte schon lange nicht mehr daran. Also, er könnte vielleicht davon ausgehen, dass diese appetitlich verlockenden Düfte und rötlichen Brühen eine Versuchung waren, die ihm nicht wirklich gefährlich werden würde. Irgendjemand musste ihn vor irgendetwas beschützen.
Falls diese Tassen doch ein massives Gift enthielten, hatte er zumindest bisher nur einen homöopathischen Schluck probiert. Die Wirkung konnte also nicht gleich eine gefährliche sein, und er hatte Zeit nachzudenken, ob er weiter trinken wollte - oder ob er seine Freiheit in die Hand nehmen wollte und einen anderen Weg einschlagen.
Er hörte wieder ein leises Seufzen, traurig, nicht unheimlich - und doch war ihm ein wenig seltsam zumute.
Ob hier noch andere Menschen festgehext oder in irgendetwas verwandelt worden waren? Was für ein Seufzen konnte das nur sein und bedeuten?

Als er sich umdrehte, sah er niemand - zu seinem Erstaunen.
Er schaute noch einmnal zum Tisch. Die Tassen hatten sich, wie von alleine, wieder in Reihe und Glied nebeneinander versammelt, so als ob sie sich selbst bewegen könnten.
Er beschloss, wenn es ihm gelingen sollte, hier heil herauszukommen, nicht nur den Wald aufzusuchen, sondern auch den Kalvarienberg zu besteigen, der hier, kurz vor dem Kleinstädtchen Banska Stiavnica, in dem er auf dem Sockel gestanden hatte, sich in weiten, wiesenbewachsenen Wellen ausbreitete und der hoch bergan führte.
Nie war er dort gewesen und hatte nachgesehen, wohin das Abendlicht manche Menschen dort führte. .

Niemand hielt Noname an, als er die Türe behutsam öffnete und hinausging. Er rechnte mit möglichen Widerständen, aber er vernahm nur noch einmal ein leises Seufzen.
Dann stand er draussen - vor einem der uralten Bäume und betrachtete lange die Rinde. Bäume, die dauerten - über so vieles, was Menschen liebten, sie kränkte, sie sorgend bewegte, hinweg. Er schaute auf die von Jahren und Jahrzehnten gegerbte Rinde. Wenn er diese Zeichen lesen könnte....sie wirkten fast wie aus Stein gemeisselt...aber die Menschen verstanden die Sprache der Natur nicht mehr wirklich.


Commentaire 3

  • Paco Pfister 14/11/2006 11:04

    Ich fürchte auch, dass dies der falsche Ort ist, also sendet mir den Text bitte mit email.

    Bei der Namenswahl könntest Du ja mal eine Abstimmung hier veranstalten ;-)

    lg Paco
  • Petra Sommerlad 13/11/2006 22:59

    Würde er sie verstehen können? Unschlüssig stand er vor dem Baum,der ihm mächtig und gewaltig vorkam und er hatte das Gefühl er würde sich gerne mitteilen wenn er nur könnte...Noname zögerte..noch hielt er seine Mixtur in der Hand...er überlegte....hätte man ihn vergiften wollen, so müsste er eigentlich schon eine Wirkung, irgendetwas Negatives verspüren...aber da war nichts außer diesem Seufzen....das er nicht zuordnen konnte. Er beschloss das Risiko auf sich zu nehmen. Irgendwas oder wer wollte ihm etwas mitteilen, ihm etwas zu verstehen geben, er hatte keine Ahnung was das sein könnte, aber er war kein Feigling...vorsichtig hob er die Tasse erneut an seine Lippen, schloß die Augen und nahm einen herzhaften Schluck. Ein Inferno brach los. Er hörte Stimmen, alle Arten von Stimmen, laute ,leise, brummige, zarte , melodische, knarrige und alle redeten sie durcheinander. Wie eine akustische Flutwelle stürzte es auf ihn herein..."RUHE" rief er "Seid doch still, ich verstehe ja keinen einzigen von Euch"...Augenblicklich herrschte Stille und dann vernahm er eine tiefe ruhige, ja fast gurgelnde Stimme, die in einem merkwürdigen Singsang anfing zu erzählen..."Sie sind außer sich, weil Du es getan hast..sie haben nicht damit gerechnet, dass es jemals ein Mensch wagen würde..Millionen von Jahren sind ins Land gegangen seit dem letzten Mal und niemand hat es auch nur versucht, dabei wäre es so nötig gewesen, so entsetzlich nötig..."Noname verstand erstmal gar nichts. Er registrierte dass etwas wundersames geschah, aber er wußte nicht ob ihm seine Phantasie einen Streich spielte, ob vielleicht doch eine Droge in dem Getränk gewesen war oder was sonst um ihn herum vorging. Er beschloss eine Frage zu stellen um herauszufinden ob er nun nur träumte oder ob das was hier vorging Realität war. "Wer spricht hier,wer hat geseufzt, was wollt ihr..." "Wieder erhob sich die fremdartige Stimme" Wir sind alles, wir sind die Natur, wir sind das Leben und ihr habt vergessen wie man mit uns spricht, ihr verwaltet uns, aber ihr lebt nicht mehr mit uns, ihr habt die Symbiosen zerstört und in eurer Ignoranz einen Kampf gegen uns begonnen, den ihr nur verlieren könnt. Das Seufzen das war die Hoffnung nachdem Du den ersten Schluck genommen hattest, die Hoffnung dass Du weitertrinken würdest um uns hören zu können. Nur bei einem der keinen Namen hat und niemand ist, kann dieses Getränk noch wirken. Nur ein solches Wesen, kann noch eine Brücke schlagen zwischen uns und der Zerstörung..wir brauchen Dich, so wie Du uns., Du wirst es sein der die Verantwortung trägt für das was jetzt kommt"
    Noname war verwirrt, mehr als verwirrt..Er überlegte sich wie es sein würde, wenn er hinausginge zu den anderen und ihnen verkünden würde , dass die Natur mit ihm gesprochen habe und von ihm verlangen würde zukünftig die Handlungen der Menschheit zu lenken...er stand kurz vor einem ernsthaft hysterischen Anfall. Die Irrenanstalt war ja wohl das mindeste wo er landen würde, wenn man ihn nicht sogar wegen subversiver Tendenzen gleich hängen würde. Langsam wurde Noname klar in was für einer Lage er sich befand, er begann zu zittern und hoffte inständig aufzuwachen..es geschah aber nichts in der Richtung...Er wußte dass Weglaufen ihm nicht mehr weiterhelfen würde, die Stimmen, die er nun hören konnte, würden ihn überall hin verfolgen und klagen und bitten und es gab kein Entrinnen. Niemand und nichts konnte ihn aus dieser Lage noch befreien, er wußte jetzt warum er von diesem Sockel herunter gekonnt hatte, er hatte sich nur verschätzt, erwar davon ausgegangen, dass er nun frei sei.....tatsächlich war er gefangener als je zuvor...langsam wandte er sich zurück zu dem Baum, mit dieser alten borkigen Rinde in der er nun Schriftzeichen lesen konnte, Romane von Ungerechtigkeit und Leiden und er fragte leise: Wie, wie kann ich Euch denn helfen................................



    @ Angelika Zöllner: ICh fürchte Du hast recht...meinst Du sowas würden die machen?? Es ist eine FOTO community...vermutlich werden sie uns sagen, dass das nicht Sinn der Sache ist????? LGPEtra
  • Angelika Zöllner 13/11/2006 17:03

    Sorry, das ist viel zu viel Text für eine FC - Petra, ich glaube, wir müssen das Terrain wechseln, lach.
    Überlege schon, gibt es in der FC eine Rubrik f. Bilder und Geschichten? Oder sollte man eine beantragen?