"OASE DES GEISTES" *nachösterliche Präsentation*

"OASE DES GEISTES" *nachösterliche Präsentation*

In der Wüste wird das kostbare Wasser, von den Bewohnern zärtlich - wie der Name einer Geliebten - ausgesprochen. Ich liebe die Stille dort, wo man beinahe hört, wie der Wind die Sandkörner weg bläst und neue ablegt. Ich liebe die Nacht in der Wüste, die noch eine wirkliche Nacht ist. Ohne künstliche Lichter, aber dafür mit einem überwältigenden Sternenhimmel. Ich liebe die Hitze des Tages, die einfaches Wasser besser schmecken lässt, als den besten Rotwein. Ich liebe diese Landschaften, entweder kilometerweite Sanddünen oder endlose Geröllfelder. Wo nichts das Auge ablenkt......
Leider gibt es aber in der Welt auch Wüsten der Armut, des Hungers, der Verlassenheit , der Entleerung der Seelen, die nicht mehr um die Würde und um den Weg des Menschen wissen. Vielleicht wachsen ja die äußeren Wüsten u. a. in der Welt, weil die inneren Wüsten vieler Menschen so groß geworden sind. Auch die Kirche hat Menschen in die Wüste geschickt und tut es noch, auch die Kirche schreckte vor Gewalt nicht zurück. Brünstig wühlte sie sich in ihrer Selbstgerechtigkeit, und übersah dabei, dass dies der Abgrund ihrer Sünde war. Seit eh und je haben Menschen Sündenböcke in die Wüste geschickt. Seit eh und je grenzten sie jene aus, die anders waren als sie selber. Im Namen ihrer Wahrheit und ihrer Moral schreckten Menschen oft nicht davor zurück, eigene Geschwister, Mütter und Väter der Beziehungslosigkeit der Wüste zu übergeben. Und dies nicht deswegen, weil sie besonders böse und korrupt waren. Nein! Im besten Wissen und Gewissen, in der Überzeugung, das Recht auf ihrer Seite zu haben, gingen Menschen vor - gegen Einzelne, gegen Gruppen, gegen Völker und Kulturen! Der Abgrund dieses Handelns ist ja gerade deswegen so erschreckend, weil er denjenigen die in ihn hineinfallen, sich keineswegs als ein Abgrund präsentiert.