† Bernd Niedziolka


Premium (World), Marschacht

Oberhafenkantine

Der Hamburger Hafen ist kein Freilichtmuseum. Wer zuletzt vor 20 Jahren da war, wird ihn kaum wieder erkennen, und wer in 20 Jahren wiederkommt, erst recht nicht. Hier wächst die Hafencity, Europas größtes Stadtplanungsprojekt, das Signal einer reichen Handelsmetropole an die Welt – ein wahrhaft gewaltiges Vorhaben.

Und dann steht da, ein wenig ab vom Schuss, dieses schiefe Häuschen wie ein auf der Kaimauer gestrandeter Kahn. Seit 1925 steht es da, hat die Bombennächte des Weltkriegs überlebt, die Verheerungen an der historischen Bausubstanz während des Wirtschaftswunders. Und etliche Hochwasser, manchmal stand die Elbe bis zur Unterkante der Theke. Schwer Schlagseite hat das Häuschen bekommen, aber umgekippt oder auseinander gefallen ist es nicht. Ja, nicht einmal die Herrscher eines mächtigen, selbstherrlichen Logistik-Konzerns namens Deutsche Bahn, denen der schiefe Bau bei der Verbreiterung ihrer Brücke im Weg war, konnten es schleifen. Jetzt verläuft die Brücke nur wenige Zentimeter von der Regenrinne entfernt.

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Dossier Hamburg Hafen
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Exif

APN NIKON D750
Objectif Sigma 28-105mm F2.8-4 Aspherical
Ouverture 5
Temps de pose 1/400
Focale 105.0 mm
ISO 100

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