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Obernautalsperre bei Netphen-Brauersdorf (Foto 1)

Obernautalsperre bei Netphen-Brauersdorf (Foto 1)

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Walter Münker


Premium (World), Hilchenbach / NRW

Obernautalsperre bei Netphen-Brauersdorf (Foto 1)

Aufgenommen am 02.06.2019

Die Obernautalsperre

Die Obernautalsperre ist das Absperrbauwerk des 86 Hektar großen Obernaustausees im Südwesten des Rothaargebirges. Er liegt beim Netphener Stadtteil Brauersdorf im Kreis Siegen-Wittgenstein, Nordrhein-Westfalen (Deutschland).
Das hiesig aufgestaute Stillgewässer ist der größere der beiden Stauseen des Wasserverbandes Siegen-Wittgenstein; das andere beziehungsweise kleinere ist die Breitenbachtalsperre. Der Obernaustausee dient der Trinkwasserversorgung naher Ortschaften und dem Hochwasserschutz. Ihm weichen mussten die Ortschaften Obernau und Nauholz sowie ein Teil von Brauersdorf, denn sie wurden durch das aufgestaute Wasser überflutet.
Der Obernaustausee liegt im Siegerland etwa 9 km (Luftlinie) nordöstlich von Siegen und etwa 2,8 km (Luftlinie) nordöstlich vom Stadtkern Netphens an der Südwestabdachung des Rothaargebirges im Naturraum Siegerländer Rothaar-Vorhöhen. Er erstreckt sich unmittelbar östlich von Brauersdorf, einem nordöstlichen Stadtteil von Netphen.
Überragt wird der Stausee von den Bergen Alte Burg (632,9 m ü. NHN), Standort einer ehemaligen Fliehburg und Kultstätte aus der La-Tène-Zeit um 500 v. Chr., und Sanktkopf (606 m). Zudem befinden sich um die Obernautalsperre noch die Berge Leyberg I (512 m), Scharn (496,6 m), Schüffel (540,9 m), Leyberg II (498,9 m), Kemerling (477,4 m), Nollenkopf (479,1 m) und etwas von der Talsperre entfernt der Breiter Berg (629,2 m).
Die gestauten Fließgewässer sind die kleinen Bäche Obernau, die zwischen Alter Burg und Breitem Berg entspringt und wenige Kilometer unterhalb der Talsperre in die aus östlicher Richtung heranfließende Sieg mündet, und der nahe dem Forsthaus Hohenroth quellende und in die Obernau mündende Nauholzbach. An beiden Zuflüssen gibt es Vorsperren. Zudem münden noch einige kleinere Zuflüsse in den Stausee, zu denen unter anderem der Burbach zählt.
Bereits 1931 wurde ein Gutachten erstellt, das den Bau von Talsperren zur Sicherung der Trinkwasserversorgung im Siegerland empfahl. Erst mehr als 20 Jahre danach, am 9. September 1953 wurde dann der Wasserverband gegründet. Im gleichen Jahr begann der Bau der Breitenbachtalsperre. Die Planungen für die Obernautalsperre begannen 1960, da die Trockenjahre 1957 und 1959 deutlich gemacht hatten, dass eine sichere Versorgung durch Trinkwasser nur großräumig zu erreichen war und die Breitenbachtalsperre dafür nicht ausreichte. Die Ortschaften Obernau und Nauholz mussten der Obernautalsperre ganz, die Ortschaft Brauersdorf teilweise weichen. Insgesamt 365 Menschen wurden umgesiedelt (die meisten von ihnen haben in der näheren Umgebung neue Häuser gebaut). Die Randwege um die Obernautalsperre wurden in den Jahren 1966/67 angelegt und die Betonbauwerke der Hauptsperre und Vorsperre Nauholz von 1967 bis 1969 errichtet.
1970 wurde mit dem Bau des Hauptdamms begonnen. Im Herbst 1971 war der Damm mit der Asphaltbeton-Außendichtung fertig. Die Inbetriebnahme erfolgte am 7. November 1972 im Beisein des seinerzeitigen nordrhein-westfälischen Landwirtschaftsministers Diether Deneke. Die Talsperre des Obernaustausees wurde nach Planungen von W. Ihssen und G. Salveter gebaut. 1979 wurde der Perspektivplan Wasserversorgung vorgelegt, der den Bedarf bis zum Jahre 2020 untersucht und belegt. Durch ihn wurde klar, dass neben der Breitenbachtalsperre auch die Obernautalsperre eine höhere Leistungsfähigkeit brauchte. 1984 wurden deshalb Beileitungsstollen in Betrieb genommen, die Wasser aus dem Einzugsgebiet der oberen Sieg zuführen
Der Obernaustausee, dessen Wasseroberfläche bei höchstem Stauziel (369,7 m ü. NHN) 86 ha (0,86 km²) Fläche aufweist, hat rund 14,8 Mio. m³ Speicherraum und ein Einzugsgebiet von rund 11,3 km² Fläche. Zusätzlich ist über einen Beileitungsstollen, der von 1982 bis 1984 gebaut wurde, ein Einzugsgebiet von 10,2 km² angeschlossen; er leitet Wasser aus der oberen Sieg, dem Michelbach und dem Sindernbach durch den Nauholzbach in die Talsperre.
Die Obernautalsperre, welches die zwischen 1967 und 1972 bei Netphen als Staudamm errichtete Talsperre des Obernaustausees darstellt, ist ein Steinschüttdamm mit einer Asphaltbeton-Außendichtung. Die Talsperre verfügt über eine Hochwasserentlastung mit drei Fischbauchklappen, einen 70 m hohen Entnahmeturm am wasserseitigen Dammfuß mit sechs unterschiedlichen Entnahmehöhen, eine Herdmauer mit einem Kontrollgang auf der gesamten Länge des wasserseitigen Dammfußes und einen Grundablasskanal. Der Damm hat an der begrünten Luftseite zwei Bermen.
Die Obernautalsperre, die über der Talsohle 46 m hoch ist (Dammkrone: 373,5 m ü. NHN) sowie 300 m Kronenlänge und 10 m Kronenbreite aufweist, hat ein Dammvolumen von 1.000.000 m³.
Die Obernautalsperre wird neben dem Wasser aus Obernau, Nauholzbach und weiterer kleiner Zuflüsse auch mit dem Wasser aus Sieg, Sindernbach und Michelsbach gespeist. Jenes wird durch einen Stollen dem Nauholzbach zugeleitet.
Der Siegstollen ist 2,9 Kilometer lang und weist ein Gefälle von 3 % auf. Seine maximale Durchflussmenge beträgt 6,7 m³/s.
Der Sindernbachstollen ist 800 Meter lang und weist (wie der Siegstollen) ein Gefälle von 3 % auf. Ihn durchfließen maximal 1,5 m³/s.
Der Sindernbachstollen vereinigt sich mit dem Siegstollen und ein Teil des Michelsbachwassers wird durch einen senkrechten Schacht dem Siegstollen zugeführt. Durch ein ausgeklügeltes System wird den drei Gewässern immer nur soviel Wasser entnommen, das in ihren Unterläufen eine bestimmte Wassermenge vorhanden bleibt und das ökologische Gleichgewicht zu bewahren.[
Die Obernaustausee ist ein beliebtes Ausflugsziel. Um den Stausee herum führt ein etwa 9,6 km langer Rundweg zum Wandern, Radfahren (usw.). Auf dem Staudamm kann man auf einem 2003 angelegten Infoweg an fünf Stationen mit Schildern vieles über den Wasserverband Siegen-Wittgenstein, und die Obernautalsperre erfahren. Sonstige Freizeitmöglichkeiten am Stausee gibt es wegen seines Charakters als Trinkwassertalsperre nicht.
Auszug aus www.wikipedia.de

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