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Ölberg Jerusalem

Der begehrteste und größte Platz zur ewigen Ruhe im jüdischen Glauben.
September 2009

Judentum
Nach jüdischem Glauben wird der Messias über den Ölberg nach Jerusalem einziehen und im Kidrontal unterhalb des Hügels das Jüngste Gericht halten. Deswegen wurde am Hang des Berges ein ausgedehnter jüdischer Friedhof angelegt. Die Gräber des 1948 stark beschädigten Friedhofs stammen zum Teil noch aus biblischer Zeit.

Islam
Den Glauben, dass das Kidrontal der Ort des endzeitlichen Gerichts sei, teilen die Muslime; nach ihrer Vorstellung wird in der Endzeit ein Seil vom Tempelberg zum Ölberg gespannt, über das die Gerechten hinübergehen werden; entsprechend befinden sich im Tal – auf der Seite des Tempelbergs – auch muslimische Gräber.

Christentum

Friedrich Overbeck: Christus am Ölberg (1833)In der christlichen Tradition wird der Ölberg insbesondere mit verschiedenen neutestamentlichen Geschichten in Verbindung gebracht. So soll Jesus

vom Ölberg aus in Jerusalem eingezogen sein (Lk 19,28–40 EU),
am Ölberg über den von ihm vorhergesehenen Untergang der Stadt geweint haben (Lk 19,41–45 EU),
am Fuß des Berges im Garten Getsemani gefangen genommen worden sein (Mt 26 EU) und
vom Ölberg in den Himmel aufgefahren sein (z. B. Lk 24,50 EU).

Der Ölberg (hebräisch: Har haSetim, arabisch: Dschabal az-Zait; beides Olivenberg) in Jerusalem ist eine Erhebung nordöstlich und östlich des Tempelbergs und der Jerusalemer Altstadt. Vom Palästinakrieg 1948 bis zur Einnahme durch Israel im Sechs-Tage-Krieg wurde das Gebiet mit Ausnahme des noch zum Hügelzug gehörenden Skopusberges von Jordanien verwaltet. Der Name – in den meisten anderen Sprachen lautet er Olivenberg – leitet sich vom ursprünglichen Bewuchs mit Olivenbäumen ab. Die Hügelkette erreicht eine Höhe von 827 m; der eigentliche Ölberg mit der Himmelfahrtskuppe ist 809 m hoch und liegt damit 120 m über dem Kidrontal und etwa 65 m über dem Tempelberg.

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